Aktive Medienarbeit, Gruppenphasen und -rollen sowie Sexualpädagogik waren Schwerpunkte am Betreuerwochenende

 -  Ein Teil der ehrenamtlichen Betreuer am frühen Sonntagmorgen vor dem Jugendhaus Abtschlag mit KJR-Geschäftsführer Ludwig Stecher (rechts), KJR-Mitarbeiterin Kathrin Zitzelsberger (2. Reihe, rechts) und Jugendpfleger Dirk Reichel (hinten, rechts). Foto: Zitzelsberger/KJRGut gerüstet in die neue Feriensaison

Abtschlag. Seit einigen Jahren bieten die Kommunale Jugendarbeit (KJA) um Jugendpfleger Dirk Reichel und der Kreisjugendring (KJR) mit dem Team Ludwig Stecher und Kathrin Zitzelsberger den ehrenamtlichen Betreuern zwei Wochenenden zur Fortbildung. Aufgrund der Fülle an Themen, die die beiden Veranstalter bearbeiten, fällt es schwer, alle Themenbereiche an nur einem Wochenende unterzubringen.

Beim kürzlich im Jugendhaus Abtschlag durchgeführten zweiten Betreuerseminar beschäftigten sich die Ehrenamtlichen mit drei Hauptthemen. Während der Freitagabend noch ganz im Zeichen von einem gegenseitigem Kennenlernen stand, beschäftigte sich die Gruppe am Samstagvormittag mit den Gruppenphasen. Betreuerin Helena Bauer verdeutlichte in ihrem Vortrag die unterschiedlichen Gruppenphasen, die während einer Freizeitwoche von den Teilnehmern durchlaufen werden. In Kleingruppenarbeit und der anschließenden Diskussion im Plenum erarbeiteten die Betreuer gemeinsame Lösungsansätze für die jeweiligen Phasen. Der Blick auf verschiedene Rollen, die die Teilnehmer während der Freizeiten einnehmen, sollte den Ehrenamtlichen zum einen bewusst werden und zum anderen auch verdeutlichen, wie sie die vorgestellten Gruppenrollen auch konstruktiv in die Ferienfreizeit einbauen können.

Am Samstagnachmittag war Eva Opitz, Medienfachberaterin vom Bezirksjugendring Niederbayern, zu Gast. Sie hielt ein kurzer Impulsreferat zur „aktiven Medienarbeit“ und stellte gleichzeitig die Arbeit der Medienfachberatung in Niederbayern vor. Aktiv bedeutet, dass Kinder und Jugendliche bei den vielfältigen medienpädagogischen Projekten (zum Beispiel Fotostory, Daumenkino oder auch Radio- und Filmprojekte) von Anfang an aktiv in den gesamten Prozess eingebunden werden. Bereits bei der Sammlung von Themen liegt der Fokus ganz bewusst auf den Interessen der Kinder und Jugendlichen. Die jungen Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Geschichten zu entwickeln und zu erzählen, also selbst zu Akteuren werden, egal ob vor oder hinter einer Kamera. Die Medienfachberaterin begleitet all diese Prozesse, bei denen ganz automatisch die Frage nach Datenschutz und Urheberrecht zur Sprache kommen. Ganz praktisch angelegt war im Anschluss auch der zweite Teil, in dem die Betreuer anhand von Fotostorys dies mal ausprobieren konnten. Gleich drei dieser Geschichten sind nach knapp vier Stunden mit den zur Verfügung gestellten iPads der Medienfachberatung entstanden.

In der Einheit mit Judith Uhrmann, Sozialpädagogin im Gesundheitsamt Regen, beschäftigte sich die Gruppe am Sonntag mit der Frage „Geschlechtsspezifisches Rollenverhalten – Mädchen oder Junge, was spielt das für eine Rolle?“ Wichtig war der Referentin, eine Sensibilität für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mädchen und Jungen beim Aufwachsen zu schaffen. Insbesondere die Kleingruppenarbeit, bei dem man sich in die andere Geschlechterrolle versetzen sollte, sorgte bei der Gruppe für viele Lacher.

Mit dem Abschluss dieses Wochenendes sind sich die Verantwortlichen sicher, dass ihre Ehrenamtlichen gut gerüstet in die neue Saison durchstarten können. Einziger Wehrmutstropfen war die diesmal eher geringe Teilnehmerzahl. Mit Nachwuchssorgen kämpfen beide Veranstalter übrigens schon seit einigen Jahren. Wer sich also vorstellen kann, als zukünftiger Betreuer bei Ferienfreizeiten einzubringen, ist jederzeit auf den Seminaren der Kommunalen Jugendarbeit und vom Kreisjugendring gern gesehen. Ein idealer Einstieg für alle, die später auch im sozialen Bereich aktiv werden wollen, sind sich die Verantwortlichen sicher.

Meldung vom: 08.01.2015