Arbeitsgemeinschaft Feld- und Waldhühner

Das Landratsamt Regen informiert

Die Arbeitsgemeinschaft für Feld- und Waldhühner im Bereich der Ruselmoore hat im Rahmen der diesjährigen Pflichthegeschau 2012 für den Altlandkreis Regen in Langdorf mit reich illustrierten Plakatwänden über ihre Tätigkeit informiert.

Gleichzeitig wurden über 100 Sträucher wie Wolliger Schneeball, Liguster, Weißdorn, Schwarzdorn, Heckenkirsche, Roter und Schwarzer Holunder zum Zwecke der Lebensraumverbesserung an Jäger abgegeben.

In diesem Zusammenhang bekräftigte Landrat Michael Adam, die auf Initiative seines Vorgängers am 08.07.2010 ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft weiter unterstützen zu wollen.

Landrat Wölfl war es nach den umfangreichen Biotopverbesserungsmaßnahmen, die unter der Leitung von Forstdirektor Klarhauser a.D. äußerst erfolgreich umgesetzt worden sind, ein Anliegen, dass die Jäger im weiteren Umfeld des Naturschutzgebietes „Todtenau“ den Feld- und Waldhühnern wieder auf die Beine helfen.

Zurzeit liegt der Schwerpunkt der Bemühungen noch bei den Feldhühnern, wie Fasan oder dem bedrohten Rebhuhn.

Die wichtigste Ursache, insbesondere für den Rückgang der Rebhühner, ist die erhöhte Kükensterblichkeit, die sich seit den 1930er Jahren von ca. 50 % auf ca. 70 % erhöht hat. Der Mangel an geeigneten Lebensraumstrukturen zur Kükenaufzucht ist die Hauptursache für die immer geringer werdenden Rebhuhndichten. Häufig sind kleine lokale Rebhuhnvorkommen auch wegen einer Inzuchtdepression sehr labil.

Auf Initiative von Franz Ditz, Jagdpächter im Gemeinschaftsjagdrevier Bischofsmais,  konnten Ende April 2012 zwanzig legereife Fasanhennen im Bereich der Ruselmoore ausgewildert werden. Georg Streule aus Unternaglbach hat Ende März 2012 mehrere von ihm nachgezogene Rebhühner in die Freiheit entlassen, die von freilebenden Artgenossen bereits umworben werden.

Eine Bejagung dieser Arten steht dabei nicht im Vordergrund, vielmehr will man ein Zeichen gegen den drohenden Artenschwund setzen. Schon seit mehr als zehn Jahren wird im Landkreis Regen auf eine aktive Rebhuhnbejagung verzichtet.

In der Arbeitsgemeinschaft für Feld- und Waldhühner im Bereich der Ruselmoore haben sich Jäger, Geflügelzüchter, Jagdgenossen und übrige Naturfreunde organisiert, um sich für freilebende Hühnerarten einzusetzen. Aktive, insbesondere finanzielle Unterstützung erfolgt durch die Kreisgruppe Regen/Zwiesel im BJV.

Landrat Michael Adam staunte nicht schlecht, als er zum ersten Mal ein frisch gelegtes, nur 15 Gramm schweres Rebhuhnei in Händen hielt, aus dem in ein paar Wochen ein nur Fingerhut großes Küken schlüpfen wird. Rebhühner beginnen Ende April mit der Eiablage. Bis zu 15 Eier werden dann ausgebrütet.

In der Schweiz ist das Rebhuhn bereits fast ausgestorben, bis auf wenige Exemplare, die überwiegend aus Aussetzungen stammen.

Daher ist es ratsam im Landkreis Regen rechtzeitig mit Schutzbemühungen anzufangen, solange es noch Restvorkommen der bedrohten Rebhühner gibt.

 Foto:
„Rebhuhnei“  (Foto: Otto Probst)
Landrat Michael Adam mit 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe Regen-Zwiesel im BJV Karl-Heinz Schupp

Meldung vom: 10.12.2013