Aus Feierabendbussen sollen Rufbusse werden

Kritischer Blick auf das geplante Burghotel, aber: keine eindeutige Ablehnung

 Zwiesel. Der ÖPNV und der mögliche Bau eines Burghotels standen im Zentrum der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusfragen,

Sie machten sich ein Bild vor Ort (v.li.) Kreisrat Hermann Brandl, Juristin Lisa Limmer, Kreisrat Michael Schaller, Umweltingenieur Werner Gollis, Kreisrat Herbert Schreiner, Landrat Michael Adam, Jurist Alexander Kraus, Sachbearbeiter Uwe Beringer, Kreisrat Hermann Pledl und Kreisrätin Katharina Pledl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Sie machten sich ein Bild vor Ort (v.li.) Kreisrat Hermann Brandl, Juristin Lisa Limmer, Kreisrat Michael Schaller, Umweltingenieur Werner Gollis, Kreisrat Herbert Schreiner, Landrat Michael Adam, Jurist Alexander Kraus, Sachbearbeiter Uwe Beringer, Kreisrat Hermann Pledl und Kreisrätin Katharina Pledl. Foto: Langer/Landkreis Regen

kurz WUT-Ausschuss, des Landkreises Regen. Vor der eigentlichen WUT-Sitzung nutzten einige Kreisräte die Gelegenheit zu einer Besichtigung der sogenannten Ambiente-Baustelle.

Dabei erfuhren sie, dass die Arbeiten auf der Baustelle im Zeitplan liegen und dass mit einem Abschluss der Arbeiten im Dezember 2018 zu rechnen ist. Das staatliche Landratsamt nimmt derzeit auf dem Gelände, auf dem einst eine Glasfabrik stand, eine sogenannte Ersatzvornahme vor. Nachdem dort Umweltschäden durch Schadstoffe im Boden zu befürchten waren, muss das Gelände saniert werden. Die eigentlichen Kosten von über sechs Millionen Euro trägt der Freistaat. Der Landkreis Regen muss sich mit zwei Euro pro Bürger und Baujahr an diesen Kosten beteiligen.

Danach fand die eigentliche Sitzung in der Bibliothek des Gymnasiums Zwiesel statt. Dort informierte die Landratsamtsmitarbeiterin Jana Graßl die Räte über die Entwicklungen der Gespräche zum Bayerwaldtarif. Demnach plane man mit den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau und Deggendorf einen sogenannten Wabentarif, der voraussichtlich 2018 eingeführt werden könnte.

Der Ausschluss beschloss, dass bei den so genannten Feierabendbussen die RBO die Linien vorerst noch weiter betreiben solle. Ziel ist, diese Linien in das Rufbus-System zu überführen. Dabei soll darauf geachtet werden, dass es einen lückenlosen Übergang von der einen auf die andere Variante geben soll.

Landrat Michael Adam informierte die Räte über drei Eilhandlungen. Im Zuge einer Eilhandlung hatte er die Deckenbauarbeiten auf der Kreisstraße REG 5 im Bereich der Orstdurchfahrt March an eine Traunsteiner Firma in der Höhe von 205323 Euro vergeben. Zudem ging an eine Schönberger Firma der Deckenbauauftrag im Bereich Kirchberg-Mitterbichl. Das Unternehmen war mit 247886 Euro der wirtschaftlichste Anbieter. Ferner informierte Adam darüber, dass ein Streuautomat für die Straßenmeisterei beschafft wurde. Ein Unternehmen aus Wernberg-Köblitz bekam hier für 38675 Euro den Zuschlag.

Zu guter Letzt hatten die Räte darüber zu entscheiden, ob sich der Landkreis im Rahmen des Raumordnungsverfahrens zu einem geplanten Burghotel-Bauprojekt äußern will. Landrat Adam betonte, dass sich das staatliche Landratsamt im Bereich Umwelt- und Naturschutz und im Baurecht sowieso fachlich äußern muss. Nun bestehe die Möglichkeit, dass das Gremium auch ein Votum abgibt. Dazu  hatte er die Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink und auch die Tourismusbeauftragte Susanne Wagner für Stellungnahmen eingeladen. Beide sprachen kritisch über die Baumaßnahmen. So sah Wagner unter anderem einen möglichen Konflikt zum eigentlichen Tourismuskonzept der Region. Man werbe mit Urlaub im Einklang mit der Natur. Schink kritisierte beispielsweise, dass man im Konzept zwar von historischem Aussehen spreche, aber im Detail mehr auf modernes Design setzen will. Überhaupt fehle der Bezug zur Region.

Landrat Adam regte eine Stellungnahme an, in der sich der Ausschuss den Stellungnahmen offiziell anschließt, sich aber nicht grundsätzlich gegen das Projekt ausspricht. Dem folgten die Ausschussmitglieder. Der Gemeinde könne man zudem empfehlen, dass vor Baubeginn ein möglicher Rückbau mit einer Bürgschaft gesichert sein muss. Dem schlossen sich die Räte einstimmig an.

Meldung vom: 31.07.2017