Ausbau der B11: Gute Gespräche am Wochenende

 - Gabriele Englmeier übergab an Landrat Michael Adam 90 Unterschriften gegen die Umgehungsstraße. Foto: Langer/Landratsamt

Beim Reden kommen die Leute zusammen“ – Landrat zieht eine positive Bilanz

Ruhmannsfelden. „Beim Reden kommen die Leute zusammen“, sagt Landrat Michael Adam mit Blick auf die Ruhmannsfeldener Versammlungen vom vergangenen Wochenende. Er habe beide Termine, die der Umgehungsstraßengegner und die Informationsveranstaltung von Arthur Schreiner, als „sehr gut und konstruktiv“ gesehen.

„Der Ortstermin am Samstag war gut, weil man sich einen guten topografischen Überblick verschaffen konnte“, stellt der Landrat fest. Die Informationsveranstaltung sei sehr wichtig gewesen, „weil die Bürgerinnen und Bürger erstmals sehen konnten, um was es eigentlich geht. Bislang kannte ja nur der Marktrat die konkreten Planungen.“ So hätten alle Bürger erstmals die Gelegenheit gehabt, nicht nur Skizzen, sondern auch zwei Animationen zu sehen. Dabei hätten die Menschen auch visuell erlebt, was die Alternative zur Westumgehung für den Ort bedeute. Sie hätten gesehen, dass ein massiver Bestandsausbau durch den Ort – mit zwölf Meter tiefer zwei- bis dreispuriger Grundwasserwanne und einer zusätzlichen zweispurigen Begleitstraße mitten durch den Ort – möglich wäre. Sie hätten aber auch gesehen, welcher Eingriff dafür nötig sei und welche Konsequenzen, inklusive den Abriss vieler Häuser, dies für Ruhmannsfelden und die Ortsentwicklung hätte.

Zudem haben die Bürger erfahren, dass der Bund einen Ausbau nur dann in Angriff nehme, wenn die drei Unfallschwerpunkte beseitigt, das heißt die künftige B 11 kreuzungsfrei wäre. Ein Bestandsausbau werde vom Bund abgelehnt, weshalb die Region massive Überzeugungsarbeit in Berlin gegen eine Westumgehung leisten müsste. „Selbst bin ich aber keinesfalls überzeugt von einem BestandsausbauS“, meint Adam, denn ein Bestandsausbau hätte einen annähernd gleichen Flächenverbrauch, wie die Westumgehung. Auch die Geschäfte wären bei einem Bestandsausbau von der Bundesstraße abgeschnitten zudem würden sich die Baukosten deutlich erhöhen. Auch auf die Kommune kämen Mehrkosten zu, denn sie müsste Kanal und Wasser tieferlegen. Allein dies würde sich mit rund 400000 Euro zu Buche schlagen. Des Weiteren könnten im Flächennutzungsplan ausgewiesene Bau- und Gewerbeflächen könnten auch weiterhin nicht ausgewiesen werden. Ortsentwicklung verbaut. Während die Huberweider durch die Eingrabung der Umgehungsstraße und einem begrünten Lärmschutz von der Umgehung weder optisch noch akustisch betroffen seien, würden die Anlieger am Bestand weiterhin mit Lärm und Abgasen belastet.

Dies habe nach den Informationen vom Wochenende wohl auch die Mehrheit der Bevölkerung erkannt, ist sich Adam sicher. „Die Bürger sehen, dass es keine Alternative zur Westumgehung gibt. Entweder es kommt die Westumgehung oder der Bund baut nicht“, meint der Landrat. Dabei glaubt er zu erkennen, dass auch in Huberweid nicht alle grundsätzlich gegen die Umgehungsstraße sind. „Bei den meisten Huberweidern mit denen ich sprach, habe ich eine Gesprächsbereitschaft erkannt. Ich war ehrlich überrascht von der Offenheit und der guten Gesprächsatmosphäre“, so Adam weiter. Man merke, dass viele Huberweider von Umgehungsgegnern bewusst geängstigt wurden, ohne Planungen und Alternativen zu zeigen. „Viele Huberweider haben einfach verständliche Angst und möchten Fragen der Optik, des Lärmschutzes und des Grunderwerbs geklärt haben“, erkennt der Landrat. Diese Fragen würden die Bürger zu Recht stellen und so wolle er in einer Gesprächsrunde in Huberweid mit den Anliegern sämtliche Planungsdetails diskutieren. Dazu werde er auch die Planer des Straßenbauamtes mithinzuholen. Denn klar sei auch, dass man auf die Sorgen und Ängste eingehen müsse. Man brauche Fakten um ehrliche Diskussionen zu führen, so Adam abschließend. Denn wenn alle Fakten am Tisch liegen, dann vertraue er auch auf die Einsicht der Bürger.

Er hoffe nun, dass der Gemeinderat am Dienstag ein klares Mehrheitsvotum fasst und dass man dann in der Folge alle Detailfragen für alle zufriedenstellend lösen könne.

Meldung vom: 20.01.2014