Bei Asylnetzwerktreffen in der vhs wurden aktuelle Probleme besprochen

Auf der Suche nach Wohnungen

Regen. Zum zweiten Asylnetzwerktreffen konnte Landrat Michael Adam in der Volkshochschule Regen (vhs) über 50 Teilnehmer begrüßen. Die meisten unter ihnen sind ehrenamtliche Helfer in den Asylunterkünfte, es waren aber auch Unterkunftsbetreiber und Mitarbeiter von caritativen oder sozialen Einrichtungen gekommen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Themen Anschlussunterbringung und Weiterbildung von Asylbewerbern.

Nachdem die Ehrenamtlichen beim ersten Netzwerktreffen im vergangenen Jahr einen festen Ansprechpartner im Amt gefordert hatten, konnte Adam darüber informieren, dass dieser Wunsch mittlerweile erfüllt ist. „Wir haben umstrukturiert, unsere bisherige Ausländeramtsleiterin Astrid Roßmark-Lorenz verantwortet nun die Bereiche Standesamt und Integration“, sagte der Landrat und wies darauf hin, dass Roßmark-Lorenz mit ihrem Sach- und Fachwissen der ideale Ansprechpartner für die Helfer ist. Das klassische Ausländeramt leitet nun Simone Kasberger, so Adam weiter.

Der Landrat informierte ferner darüber, dass es im Landratsamt zu mehreren örtlichen Veränderungen kommen wird. So wird das Ausländeramt „aus dem Keller in das Erdgeschoß ziehen.“ Das Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung wird künftig in der untersten Etage zu finden sein, das Schulamt wird in den ersten Stock ziehen und das Büro des Landrats wird von der ersten Etage in den ehemaligen Sitzungssaal ziehen.

Es gab aber nicht nur Informationen vom Amt, verschiedene Mitarbeiter des Jobcenters informierten über ihre Probleme und die Herausforderungen vor denen sie stehen. „Nachdem viele Asylbewerber nun ihre Anerkennung haben, ist formal nicht mehr das Landratsamt als erstes gefordert. Vielmehr sind die Kommunen bei der Wohnungssuche und das Jobcenter bei den Leistungen gefordert“, stellt Adam fest. Klar sei aber allen Verantwortlichen, dass die Probleme nur „durch die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen“ zu bewältigen sind.

Monika Kraus vom Jobcenter informierte, dass es Informationsflyer zur Antragsstellung von Arbeitslosengeld II nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in Englisch und Arabisch gibt. Die Erfassungsbögen könnten zumindest auch in englischer Sprache ausgefüllt werden.

Von Seiten der ehrenamtlichen wurde der Wunsch nach Dolmetschern angesprochen. Die sprachlichen Probleme würden es ihnen schwer machen wirklich zu helfen. Eine Idee, die hier angesprochen wurde, war die, dass man in den Unterkünften sogenannte Camp-Lotsen bestellen könnte. Dies sollten Asylbewerber sein, die sprachlich so fit sind, dass sie beispielsweise als Übersetzer vor Ort sein könnten und auch bei Behördengängen als Unterstützer dabei sein könnten. Sozialamtsleiter Horst Kuffner begrüßte dies und wies darauf hin, dass diese Helfer dann zumindest mit 1,05 Euro pro Stunde als gemeinnützige Arbeiter entlohnt werden könnten.

Ein großes Problem ist es aber Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge zu finden, davon berichteten alle Teilnehmer. Landrat Adam informierte darüber, dass auch die Bürgermeister die Probleme kennen und dass man die Kommunen insofern unterstützt, als dass man eine Art Wohnraumbörse im Landratsamt einrichten wolle. „Jeder Bürgermeister hat versprochen, leerstehende Wohnungen an uns zu melden“, berichtet Adam und auch, wenn bisher nur eine Gemeinde solche Wohnungen mitgeteilt habe, gehe er davon aus, dass die Bürgermeister sich an ihr Versprechen halten und leerstehende Wohnungen melden.

Johanna Rinke, IQ-Managerin bei der Arberlandregio GmbH, sprach noch die Situation am Arbeitsmarkt an. Es sei sehr schwer Unternehmen zu finden, die Flüchtlinge einstellen wollen. Sie würde gerne die Wirtschaft mit Beispielen überzeugen und so bat sie darum, dass ihr Positivbeispiele mitgeteilt werden sollten.

Abschließend stelle Landrat Adam fest, dass „Integration nicht in der Amtsstube gemacht wird“, deswegen seien er und alle Verantwortlichen über die Unterstützung durch die ehrenamtlichen Helfer sehr froh. „Wir brauchen weiterhin ihre Hilfe“, sagte Adam zu den Anwesenden und warb um weitere Unterstützung.

Meldung vom 23.02.2016

Meldung vom: 26.02.2016