Bessere Verkehrswege gefordert

 - Bürgermeister Steininger (li.) und Landrat Adam (re.) beim Betrachten von Ausbauplänen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Zwiesel. Mögliche und zum Teil dringend notwendige Straßenbaumaßnahmen standen im Mittelpunkt eines Gespräches zwischen Landrat Michael Adam und dem Zwieseler Bürgermeister Franz Xaver Steininger. „Auch wenn wir mit unserer seit Jahren bestehenden Umgehungsstraße sehr gut bedient sind, gibt es doch noch weitere Punkte, über die man nicht nur jahrelang reden muss, sondern am Ende der Diskussionen auch wirklich mit Baumaßnahmen angehen muss“, sagte Steininger zu Beginn der Unterhaltung.

Landrat Michael Adam gab ihm hier Recht. Er erinnerte an den Ausbau der Bundesstraße 11, konkret an den Umgehungsstraßenbau Schweinhütt. „Der zweite Bauabschnitt muss endlich realisiert werden“, sagt Adam und verweist auf die dortigen Probleme. Derzeit gäbe es fast keine Überholmöglichkeiten zwischen Zwiesel und Regen, dies führe nicht nur zu einem zum Teil stockenden Verkehrsfluss, dies verleite viele Menschen auch zu gewagten Überholmanövern, so müsse man feststellen, dass hier ein hohes Unfallrisiko besteht und immer, „wenn die Gefahr droht, dass Menschen verletzt oder getötet werden, dann muss man rasch und konsequent handeln. „Die Ankündigung, dass Ende April, Anfang Mai das Planfeststellungsverfahren eingeleitet wird, sei zunächst zwar erfreulich, letztendlich hoffe man aber auch, dass das Verfahren schnellstmöglich abgeschlossen wird.

Bürgermeister Steininger forderte, dass mit der Umgehungsstraße Schweinhütt und dem damit verbundenen Ausbau bis Dreieck nicht das Ende der Ausbaumaßnahmen erreicht sein darf. Er wünschte sich eine andere Anbindung an die Staatsstraße 2132. Seiner Meinung nach sollte die Staatsstraße zwischen Langdorf und Zwiesel mit den Ortsumfahrten für Außenried und Schwarzach so errichtet werden, dass die Staatsstraße auch eine Umfahrung von Zwiesel ermöglicht. „Die Staatsstraße sollte beim Infozentrum in die Bundesstraße münden“, wünschte sich der Bürgermeister. Er könne sich gut vorstellen, dass die Stadt dann den ehemals innerstädtischen Teil der Staatsstraße 2132 als städtischen Verkehrsweg in ihren Bestand aufnehme.

Eine weitere Ortsumgehung rückte im Gespräch in den Fokus. Beide waren sich darüber einig, dass der Bau einer Ortsumfahrt von Rinchnach und der damit verbundene Ausbau zwischen Dreieck und Rinchnach auch für die Menschen im Zwieseler Winkel zahlreiche Vorteile mit sich bringe. „Dann hätte die Region eine bessere Anbindung an die Bundesstraße 85 und an die Autobahn in Richtung Passau“, stelle Steininger fest und Landrat Adam ergänzte, dass ein ausgebauter Zubringer von Rinchnach nach Kirchberg dann auch nach dem Bau der Ortsumfahrt Kirchberg den Zwieseler Winkel besser an die Autobahn anschließen würde.

„Wir Zwieseler wissen, wie richtungsweisend eine Ortsumfahrung sein kann“, stellte Steininger mit Blick auf die Bundesstraße 11 fest. Hätte man in den 80er Jahren die Bundesstraße nicht aus den Ort auf eine neue Trasse verlegt, dann wäre man längst im Verkehr erstickt, ist er sich sicher. Deswegen könne er nicht verstehen, warum man in Bayerisch Eisentenstein nicht auch längst eine Umgehung und ein entsprechendes Pendant auf tschechischer Seite entstanden ist. Heute begründe man die Untätigkeit mit Sätzen wie: „Warum ausbauen, dorthin ist nichts los.“ Dabei würde ein Ausbau nicht nur den Orten helfen, es wäre auch ein positives Signal für die Region und für den Grenzverkehr, waren sich Bürgermeister und Landrat einig. „Wenn die Straße ausgebaut wäre, dann wäre auch erheblich mehr Verkehr auf dem Weg“, sagt Steininger und dieser Verkehr wäre ein wichtiger Wirtschaftsimpuls für die Region. Auch Landrat Adam bemängelte die Situation, er berichtete davon, dass das Projekt zuletzt auf beiden Seiten politisch abgelehnt worden sei, insofern müsse man die Situation weiter im Blick haben, man sollte sich seiner Meinung nach auf realistische Maßnahmen beschränken, denn „da gibt es auch genug zu tun.“

Deswegen werde er die Ergebnisse des Gesprächs auch an den Leiter des Staatlichen Bauamtes Passau weitermelden und um weitere Informationen zum Planungsstand bitten.

Meldung vom: 05.04.2017