Bildungsausschuss nimmt Petition von der Tagesordnung

„Die Absetzung bedeutet nichts Gutes“ befürchtet Landrat Adam

 - Landrat Michael Adam will weiter für einen eigenen fachlichen Leiter am Schulamtssitz Regen kämpfen. Foto:Landratsamt/LangerMünchen/Regen. (lra) Eigentlich wollte Landrat Michael Adam am Donnerstag, 12.07.2012, nach München reisen um vor dem Bildungsausschuss des Landtages seine Petition mit der Forderung eines eigenen Leiters am Schulamt im Landratsamt Regen vorstellen. Doch daraus wird nun nichts. „Ich bin darüber informiert worden, dass der Ausschuss, mit den Stimmen der Regierungsmehrheit,  den Tagesordnungspunkt absetzen wird. Man will sich vertagen, weil angeblich von Seiten des Kultusministeriums noch Beratungsbedarf bestehe“, sagt Landrat Adam. Was sich zunächst als hoffnungsvolle Botschaft anhört, denn angesichts der Wortwahl könnte man meinen, dass man sich auf die Forderungen Adams zubewege, scheint kein gutes Signal zu sein

„Es gibt keine weitere Begründung, keine weiteren Aussagen“, ärgert sich Adam und so schwant ihm Böses: „Wenn man sich auf uns zubewegen wollte, dann würde man das auch artikulieren, doch das machen sie nicht. Ich fürchte eher, dass man Zeit braucht um neue Fakten zu schaffen.“  Adam befürchtet, dass man mit der Absetzung Zeit gewinnen will. „Jetzt wird das Thema frühestens erst wieder nach der Sommerpause, in der nächsten Sitzung Ende September behandelt“, erklärt Adam. Bis dahin könne man im Ministerium die Zeit nutzen und neue Fakten schaffen. Seine Befürchtung ist, dass man das „Modell Regen-Freyung-Grafenau“ auf andere Landkreise übertragen könnte. So könnte das Ministerium argumentieren, dass Regen kein Einzelfall mehr sei, sondern, dass das Modell in anderen Regionen auch umgesetzt wurde und dort bereits laufe. „Ich fürchte, dass man uns austricksen will“, ärgert sich Adam. So hätten sich noch weitere Landräte bei Adam gemeldet und von derartigen Absichten in deren Landkreisen berichtet

Die Verzögerung bringe aber noch weitere Nachteile mit sich. So ist derzeit eine Schulratsstelle in Regen unbesetzt. „Die Stelle ist noch nicht ausgeschrieben und kann auch erst nach einer Entscheidung ausgeschrieben werden“, berichtet der Landrat und durch die Verzögerung der Petitionsanhörung verschiebe sich die Ausschreibung so auch mindestens bis in den Herbst. „Wir bräuchten dringend wieder einen neuen Schulrat, aber das Kultusministerium kümmert sich nicht um das Problem. Hier wird Politik auf Rücken der Mitarbeiter gemacht“, schimpft Adam. Denn bereits jetzt seien die Mitarbeiter im Regener Schulamt im Dauerstress und der werde in den  kommenden Wochen, angesichts der vielen Arbeiten hinsichtlich des bevorstehenden Schuljahres 2012/13, noch mehr werden. „Ein Ministerium hat meiner Meinung nach auch eine Fürsorgepflicht den Mitarbeitern gegenüber“, betont der Landrat und fordert so schnelle Verhandlungen über den künftigen Aufbau des Schulamtes.

Nach den bisherigen Plänen –  die Adam entschieden ablehnt – ist geplant, dass die Schulämter Regen und Freyung-Grafenau nicht nur einen geteilten Leiter haben sollen, sondern künftig auch einen gemeinsamen Sitz in Grafenau. Der Landkreis Regen würde das Schulamt vor Ort verlieren. Dagegen hat sich Adam bisher zur Wehr gesetzt. Nachdem alle Verhandlungen mit dem zuständigen Ministerium gescheitert waren, reichte Adam eine Petition im Landtag ein. Seine Forderung: Das Schulamt Regen solle erhalten bleiben. Und idealerweise sollte auch „das Experiment“ mit einem geteilten Leiter beendet werden. „Ein Schulamt braucht einen fachlichen Leiter vor Ort und das ganztägig“, betont Adam. Diesen Vorschlag hatte zuletzt Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle klar abgelehnt. Ein Gespräch, das kürzlich in München stattfand,  brachte auch keinen Erfolg so hoffte Adam auf die Petition. Diese soll nun voraussichtlich im September behandelt werden.

Meldung vom: 10.12.2013