Bundeswehr und Landratsamt arbeiten Hand in Hand an bedarfsgerechtem Kinderbetreuungssystem

 - Tagesmutter Nadine Riedl, Stabsfeldwebel Stephan Schwarzmeier, Regierungsoberinspektorin Carola Vornehm, Landrat Michael Adam, Oberstleutnant Heiko Diehl, Fachberatung Kindertagesbetreuung Dr. Tanja Grotz, GTP-Leitung Alexandra Reif, Doris Hofmann (KJA) und Jugendamtsleiter Martin Hackl mit einigen Kindern der KIT Regen. Foto: Langer/Landratsamt
„Wenn Papa in Afghanistan ist …“

Regen. Mitte des Jahres 2013 starten mehrere hundert Soldaten in einen mehrmonatigen Afghanistaneinsatz. Ihre Frauen und Kinder müssen dann mehrere Monate ohne den „Mann“ und dem „Papa“ zu Recht kommen. Viele erhalten Unterstützung durch ihr familiäres Umfeld vor Ort und auch durch die Familienbetreuungsstelle des Panzergrenadierbataillons 112. Diese hat es sich bis zum Einsatzbeginn zur Aufgabe gemacht – gemeinsam mit dem Landratsamt (Kreisjugendamt) – ein passgenaues Kinderbetreuungssystem für die Familien zu entwickeln, um sie zu entlasten. Dieses umfasst die allgemeine Kinderbetreuung, die Ferienbetreuung und eine Notfallbetreuung.

Bereits seit Herbst 2013 arbeiten Carola Vornehm, Stephan Schwarzmeier, Tobias Pfeffer von der Familienbetreuungsstelle (PzGrenBtl 112) und Fachberatung für Kindertagesbetreuung des Landkreises Regen Dr. Tanja Grotz (Kreisjugendamt) unter dem Arbeitstitel „Vorübergehend alleinerziehend und doch nicht allein“ an dem Vorhaben. Eine schriftliche Elternbefragung ergab, dass es unterschiedlichen Bedarf in allen Bereichen und für alle Altersgruppen gibt. Die meisten haben zwar ihre Kinder bereits gut in einer Krippengruppe, einem Kindergarten oder Hort untergebracht. Manche wünschen sich allerdings für die Zeit der Abwesenheit des Vaters zusätzlich eine Tagesmutter oder die Betreuungsmöglichkeit in einer Kindergroßtagespflegestelle, die durch zeitliche Flexibilität punktet. Insbesondere aber die Nachfrage bezüglich „Ferienbetreuung“ – vor allem im Monat August 2013 – ist, wie angenommen groß. Jugendamtsleiter Martin Hackl begrüßt diese Aktivitäten und wird sie im Rahmen der Möglichkeiten gerne mit seinem Team unterstützen.

Oberstleutnant Heiko Diehl, Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 112, liegt die Angelegenheit sehr am Herzen. Die Belastungen für die Familien seien in dieser Zeit sehr groß – selbst wenn momentan der Einsatz noch gut verdrängt werden kann. Auch wenn mit einem exakt zugeschnittenen Kinderbetreuungssystem nicht alle Sorgen und Probleme gelöst werden können, so ist es dennoch von zentraler, entlastender Bedeutung. Um sich selbst einen Eindruck von der Qualität der Kindertagesbetreuung verschaffen zu können, besuchte er mit der Familienbetreuungsstelle die Kindergroßtagespflegestelle (GTP) am Landratsamt, wo Landrat Michael Adam alle herzlich begrüßte.

Vormittags werden in der GTP „KIT“ vorwiegend unter Dreijährige betreut. Nachmittags kommen dann ältere Kinder hinzu. Die familienähnliche Atmosphäre in der GTP sei fester Bestandteil des Betreuungskonzeptes, welches von den Eltern sehr geschätzt wird. Landrat Michael Adam betonte, dass die „KIT“ allen offen stehe. Er findet das Vorhaben der Bundeswehr ein Kinderbetreuungssystem für die Familien aufzubauen „einfach Klasse!“ Oberstleutnant Diehl hob beim Besuch der GTP die Zusammenarbeit mit dem Landkreis besonders hervor: „Ein klasse Team wie die Regener Grenadiere und unsere Familien wird mit der Unterstützung durch den Landkreis Regen nahezu perfekt.“

Meldung vom: 27.06.2019