Delegation um Landrätin Rita Röhrl besuchte den Partnerlandkreis Hildesheim

Die Besuchergruppe um Landrätin Rita Röhrl mit Ingrid Mellin (Leiterin Kommunalaufsicht) und Claudia Hampe und Maximilian Hagemeyer vom Theater für Niedersachsen, vor dem Theater für Niedersachsen in Hildesheim. Fotos: Langer/Landkreis Regen

Zu Gast bei Freunden im Norden

Hildesheim/Regen. Ein positives Fazit zogen die Mitglieder der Landkreisdelegation, die kürzlich zwei Tage lang im Partnerlandkreis Hildesheim zu Gast waren.

Die Besuchergruppe um Landrätin Rita Röhrl mit Ingrid Mellin (Leiterin Kommunalaufsicht) und Claudia Hampe und Maximilian Hagemeyer vom Theater für Niedersachsen, vor dem Theater für Niedersachsen in Hildesheim. Fotos: Langer/Landkreis Regen

Die Besuchergruppe um Landrätin Rita Röhrl mit Ingrid Mellin (Leiterin Kommunalaufsicht) und Claudia Hampe und Maximilian Hagemeyer vom Theater für Niedersachsen, vor dem Theater für Niedersachsen in Hildesheim. Fotos: Langer/Landkreis Regen

Landrätin Rita Röhrl konnte abschließend feststellen, dass die Gruppe aus dem Bayerischen Wald nicht nur zwei Tage bei Freunden verbracht hat, sie war sich auch sicher, dass es beiden Seiten gelungen war, „die Partnerschaft auf neue Füße zu stellen.“ Auch der Hildesheimer Landrat Olaf Levonen lobte den freundschaftlichen Charakter des Treffens. Er nahm die Einladung zum Gegenbesuch an und schlug vor, dass der Landkreis Hildesheim seine Jahrestagung mit den Kommunen im Januar 2019 im Landkreis Regen abhalten könne.

Zuvor hatten die Gäste und Gastgeber zwei Tage mit vielen Terminen und Begegnungen verbracht. Nachdem die Gruppe aus dem Landkreis Regen, bestehend aus allen vier Landräten, den Abteilungsleitern aus dem Landratsamt und den Fraktionssprechern der CSU und FWG, Willi Köckeis und Heinrich Schmidt, bereits um fünf Uhr morgens in der Kreisstadt mit einem Reisebus aufgebrochen war, konnten am frühen Nachmittag die Zimmer in den Hotels bezogen werden. Danach wurden sie im Hildesheimer Kreishaus empfangen. Landrat Levonen und Wolfgang Moegerle, der Bürgermeister der Gemeinde Algermissen, als Vertreter der Bürgermeister, begrüßten die Bayerwäldler. Einen schwungvollen musikalischen Gruß übermittelte die Bläsergruppe des Gymnasiums Himmelsthür und sogar der ehemalige Landrat Reiner Wegner nahm sich die Zeit, um die „Freunde aus Bayern“ zu begrüßen.

Nach den Begrüßungsworten, bei denen die Gäste erfuhren, dass der Landkreis Hildesheim mit rund 277000 Einwohner mehr als drei Mal so groß ist wie der Kreis Regen, ging es inhaltlich weiter. Es stellten sich die Leiter der verschiedenen Dezernate des Landkreises Hildesheim vor. Alle Sachgebiete und Abteilungen finden sich in Hildesheim in fünf Dezernaten wieder. Die erste Kreisrätin, als Stellvertreterin des Landrats, führt in Hildesheim ebenfalls ein Dezernat. Die Leiter stellten ihre Aufgaben kurz vor. So erfuhren die Besucher, dass das seit dem Jahr 1993 gestartete Konsolidierungsprogramm dazu führt, dass die Verantwortlichen mittlerweile „die Null im Blick“ haben. Die Dimensionen des Hildesheimer Landkreishaushaltes beeindruckten dabei die Niederbayern. In diesem Jahr sind Ausgaben von rund 490 Millionen Euro geplant, die Kreisumlage liegt bei 55,8 von Hundert.

Während die Bayerwäldler schon viele Gemeinsamkeiten finden konnten, durften sie bei einem kurzen Rundgang im Sitzungssaaltrakt Unbekanntes entdecken. So hat jede Kreistagsfraktion eigene Räume und auch eigenes Personal.

Nach dem Empfang und der Einführung in die örtlichen Rahmenbedingungen, ging es weiter in das Theater für Niedersachsen in Hildesheim. Die Gäste hatten die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken. Die Besucher erfuhren, dass das Theater eine Doppelfunktion als Stadttheater in Hildesheim einerseits und als Landesbühne andererseits inne hat. Eine bundesweite Besonderheit ist der Musicalbereich, den nur das Hildesheimer Schauspiel besitzt. Die Verwaltungsdirektorin Claudia Hampe und Dr. Christof Wahlefeld (Musicaldramaturg) führten die Bayern durch das Haus.

Zum Abendessen wurden die Gäste in ein Lokal am See eingeladen. In kurzen Ansprachen stellten die Landräte Röhrl und Levonen fest, dass die Partnerschaft eine Bereicherung für beide Seiten ist. Röhrl bedauerte, dass sie im Januar nicht zur kommunalpolitischen Tagung des Landkreises Hildesheim und der Gemeinden in den Harz reisen konnte. Um zu zeigen, dass ihr die Partnerschaft eine Herzensangelegenheit ist, habe sie eine Delegation zum Antrittsbesuch mitgebracht. Sie wünschte sich, dass der Abend ein Abend der Begegnung wird. Landrat Levonen betonte, dass auch ihm die Partnerschaft wichtig ist. So hatte er neben politischen Vertretern auch ranghohe Verwaltungsmitarbeiter zum Abend der Begegnung eingeladen. Beide Seiten nutzten den Abend rege zum Erfahrungsaustausch. Bis spät in den Abend wurde nicht nur gespeist, sondern auch viel diskutiert. Die Teilnehmer stellten dabei fest, dass es zwar viele Gemeinsamkeiten gebe, aber in auch einiges in Bayern oder Niedersachsen ganz anders läuft.

Am nächsten Morgen wurden die Waidler von Dr. Monika Suchan, der Leiterin der Dombibliothek, im Tagungsraum der Bibliothek empfangen. Sie berichtete aus der bewegten Geschichte der ältesten Bibliothek Norddeutschlands.

Matthias Ullrich, der Geschäftsführer der HI-REG, der Hildesheimer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, gab anschließend einen Überblick über die Wirtschaft im Landkreis. Er berichtete davon, dass der Norden des Landkreises, von der Nähe des Wirtschaftsraumes Hannover profitiert. Ein weiteres Thema war die Bewerbung Hildesheims zur europäischen Kulturhauptstadt 2025. Dabei bewerbe man sich bewusst mit der ganzen Region, mit dem Landkreis im Rücken. Mareike Knobloch vom Projektbüro Hi2025 gab zusammen mit Birgit Krauss vom Kulturbüro Hildesheim einen Einblick in ihre Arbeit. Hildesheim konkurriert mit Hannover, Magdeburg, Chemnitz, Zittau, Dresden und Nürnberg um diesen Titel. Auch wenn Hildesheim der Bewerber mit dem kleinsten Budget ist, zeigten sich beide Frauen optimistisch.

Carl-Jürgen Conrad vom Kreisbauernverband gab den Gästen danach einen Einblick in die Landwirtschaft der Region. So erfuhren die Regener, dass nahezu jedes Pommes Frites, welches in einer großen Fastfoodkette in Deutschland verzehrt wird, aus einer Hildesheimer Kartoffel gemacht wird. Überhaupt sei der Boden in der Region besonders fruchtbar. Von der Zuckerrübe, über die Kartoffel, bis hin zum Weizen werde viel angebaut. Viehzucht gebe es aber kaum.

Nach einem kurzen Besuch im Dom stand eine Firmenbesichtigung auf dem Programm. Die Gruppe konnte bei Autogyro, dem Weltmarktführer im Bereich der Tragschrauber, sehen, wie die Fluggefährte hergestellt werden.

Nach einem Mittagessen, zu dem auch Landrat Levonen nochmals zur Gruppe stieß, verabschiedeten sich die Besucher in Richtung Heimat. Nun freuen sich Bayerwäldler um Landrätin Röhrl darauf, die Hildesheimer im Landkreis Regen begrüßen zu können.

Meldung vom: 15.06.2018