Der neue Passauer Bischof Dr. Stefan Oster auf Besuch in der Asylunterkunft in Regen

 - Bischof Stefan Oster und Landrat Michael Adam hörten sich auch die Sorgen der Asylbewerber an. Fotos: Langer/Landkreis Regen

Verständnis für die Sorgen der Menschen

Regen. Groß war die Freude, als er endlich da war: Der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster besuchte am Samstagnachmittag die dezentrale Asylunterkunft in Regen. Während der Bischof zuvor in der Kreisstadt das Sakrament der Firmung spendete, waren Bewohner und freiwillige Helfer schon mit den Vorbereitungen anlässlich des Bischofsbesuches beschäftigt. Sie wollten Bischof Oster feierlich empfangen, und vor allem die rund 60 Bewohner hofften, dass der Geistliche nicht nur „kurz reinschaut“, sondern wirklich als Besucher kommt.

Zusammen mit dem Regener Stadtpfarrer Josef Ederer, dem Caritasvorstand der Diözese Passau Dr. Michael Bär und anderen kirchlichen Begleitern kam der Bischof am Samstagnachmittag in der Asylunterkunft an. Freudig wurde er von allen Bewohnern begrüßt, auch Landrat Michael Adam war zur Unterkunft gekommen. Egal welcher Konfession oder Religion die Bewohner angehören, der Besuch des Kirchenmanns wurde von allen gefeiert. Hauseigentümer Willi Wittenzellner, der nicht nur die Asylunterkunft betreibt, sondern auch einen Spielgeräteverleih hat, hatte für die Kinder eine Hüpfburg aufgebaut, zudem standen im Carport vor dem Haus Bierbänke und Tische, die alle festlich dekoriert waren. Einige Asylbewerber hatten gekocht, freiwillige Helfer brachten Kuchen mit. Doch bevor Bischof und Besucher von dem schmackhaften Essen kosten konnten, durften sie die Unterkunft besichtigen. Dabei öffneten beispielsweise die afrikanischen Bewohner ihre Türen und ließen den Bischof und seine Begleiter einen Blick auf ihr Leben werfen. Dabei suchte Bischof Oster – unabhängig von Glauben, Herkunft und Konfession – die Nähe zu den Menschen.

Er hörte sich die Sorgen und Nöte der Bewohner an. Nahezu alle beklagten sich darüber, dass die Asylverfahren zu lange dauern würden, dass sie bereits seit vielen Monaten auf den Abschluss ihres Asylverfahrens warteten. Die Menschen betonten aber, dass sie dankbar sind, dass sie in Deutschland leben dürften. Viel Lob gab es auch für die Unterkunft. Bischof Oster äußerte sein Verständnis für die Probleme. Ihn beschäftigte unter anderem auch die Frage der Integration. Landrat Adam berichtete ihm davon, dass es vor Ort keine Probleme gebe. Die Asylunterkunft sei in der Nachbarschaft akzeptiert, das Zusammenleben funktioniere reibungslos. Oster betonte, dass sich auch die katholische Kirche weiter intensiv um die Belange der Asylbewerber kümmern werde.

Besonders gespannt waren die Asylbewerber darauf, wie dem Bischof und dem Landrat das Essen schmecken würde. Beiden wurden verschiedene afrikanische Spezialitäten serviert. „Alles schmeckt sehr gut“, sagte der Bischof und mit diesen Worten zauberte er ein Lächeln auf die Gesichter der Köche. Bischof Oster nahm sich Zeit zum Essen und Reden, mehr Zeit als zunächst eingeplant, aus der kurzen Stippvisite wurde ein rund 90-minütiger Besuch. Mit viel Vorfreude war der Bischof erwartet worden und keiner der Bewohner zeigte sich danach enttäuscht. Mit seinem Besuch, den zahlreichen Gesprächen und vor allem damit, dass er sich Zeit für die Menschen nahm, beeindruckte der Bischof alle.

Meldung vom: 08.01.2015