Die Weltcuptür ist ein Stück weiter offen

 - Marlies Schild hat am 4. Februar 2011 den Weltcup-Slalom am Arber gewonnen, Foto: Langer/Landratsamt

Landkreisdelegation sprach mit den DSV-Verantwortlichen in Planegg

Planegg/Regen. „Wir sind auf einen guten Weg“, sagte Landrat Michael Adam nach einem Gespräch, das er mit einer Landkreisdelegation und Verantwortlichen des DSV am Dienstagvormittag in Planegg führte. Zusammen mit dem Organisationskomitee-Vorsitzenden Harald Haase, dem OK-Mitglied Karl-Heinz Eppinger, dem Zwieseler Bürgermeister Franz Xaver Steininger, dem Arber-Bergbahn-Geschäftsführer Thomas Liebl und dem vhs-Geschäftsführer Herbert Unnasch war der Landrat nach Planegg gereist. Dort trafen sich die Landkreisvertreter mit dem DSV-Präsidenten Alfons Hörmann, dem DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller, dem DSV-Alpindirektor Wolgfang Maier und dem DSV-Marketingchef Walter Vogel. Nach dem Gespräch war die Erleichterung groß, denn „nach klaren Worten“ stand fest, dass die Chancen auf weitere Weltcuprennen am Großen Arber wieder deutlich gestiegen sind.

„Wir haben offen und ehrlich über Verbesserungsbedarf gesprochen“, berichtet Adam vom Treffen. Nachdem man sich zuvor schon einmal in Ofterschwang und am Großen Arber zu einem Gedankenaustausch traf, wurden am Dienstag nochmals konkrete Kritikpunkte abgehandelt. Dabei sei schnell klar gewesen, dass der DSV keine Kritik an der Strecke, der technischen Ausstattung oder dem Wetter anbringen werde, denn am Berg sei alles so gut wie perfekt.

Schon bei den Vorgesprächen gab es aber Kritik hinsichtlich des bisherigen Veranstaltungskonzeptes. Vor allem bei der Unterbringung der Athleten und Betreuer und bei der Organisation des Rahmenprogramms sehen die DSV-Verantwortlichen dringenden Handlungsbedarf im Vergleich zu anderen Weltcupstandorten. „Uns wurde klar gemacht, dass wenn Athleten schon mindestens 15 Kilometer vom Berg untergebracht seien, dann müsste alles andere möglichst perfekt sein“, erklärt Adam. Die Sportler möchten zentral möglichst in einem Ort untergebracht werden und dort müsse man besonders gastfreundlich sein und einen herausragenden Service bieten.

Desweiten haben die DSV-Verantwortlichen schon mehrfach angemahnt, dass die „ganze Region hinter dem Rennen stehen muss“. Auch dies wurde noch einmal thematisiert. „Wir haben unser neues, gemeinsam erarbeitetes Konzept vorgestellt“, berichtet Adam. Demnach soll der Weltcup künftig „Arber Bayerischer Wald“ heißen. Dies ermögliche allen Gemeinden rund um den Arber, dass sie sich mit einbringen können, so Adam weiter. Alle Kommunen der Region könnten so „auf Augenhöhe“ mit am Erfolg der Weltcuprennen arbeiten und auch von der positiven Außenwirkung profitieren. „Dem DSV ist es ein Anliegen, dass die Rennen eine Gemeinschaftsleistung der Region werden“, so Adam weiter und diesen Wunsch könne er als Landrat auch mittragen.

Dazu gehöre auch, dass die Organisation der Rennen und vor allem des Rahmenprogramms eine Gemeinschaftsaufgabe sei. Diese wolle man künftig in neuen Strukturen angehen. So habe man unter der Führung des Landkreises ein neues Organisationskonzept ausgearbeitet und nun mit dem DSV besprochen. Von Seiten des DSV habe man für das vorgestellte Konzept eine besonders positive Rückmeldung erhalten. „Wir sind klar auf dem richtigen Weg“, freute sich Adam. Für die Organisation soll es kurzfristig eine dafür notwendige Eventabteilung am Touristischen Servcie Center des Landkreises geben. Diese könnte später in einer neuen Wirtschafts- und Tourismus GmbH weitergeführt werden.

Die konkreten Planungen hierfür wird Herbert Unnasch übernehmen. „Er wird sich um alle Planungsfragen und auch die wichtigen Detailfragen kümmern“, erklärt Adam. Wobei natürlich auch das bewährte Organisationskomitee weiter eine tragende Rolle haben muss.  

Eine konkrete Zusage für neue Weltcuprennen gab es von Seiten des DSV noch nicht. „Uns wurde aber klar gemacht, dass die Tür für neue Rennen nun ein Stück weiter offen ist“, sagt Unnasch. Viel werde auch davon abhängen, wie im kommenden Jahr das Europacup-Rennen am Arber verlaufe. Das werde ein erster Testlauf für die neuen Strukturen, sei ihnen von Seiten des DSV erklärt worden. „Uns wurde deutlich klar gemacht, dass wir nur einen Versuch haben“, sagt Bürgermeister Steininger dazu und betont: „Der Schuss muss sitzen.“ Damit auch wirklich alles funktioniert, müsse man nun weiter an der Professionalisierung arbeiten.

Die neuen Strukturen sollen bereits heuer umgesetzt werden. Noch im Herbst müsse die Struktur stehen. So werde man in den kommenden Wochen in den entsprechenden Kreisgremien das neue Konzept vorstellen. Auch weitere Gespräche mit umliegenden Kommunen, dem Organisationskomitee und der Arberbergbahn sollen helfen, das Konzept zu konkretisieren. „Der DSV hat uns ein klares Signal für eine weitere Zusammenarbeit gegeben, wenn wir das Konzept auch umsetzen“, sagt Harald Haase, wobei er bedauere, dass eine konkrete Weltcup-Zusage noch nicht erfolgt sei. Von Seiten des DSV warte man nun auf die Umsetzung, ist sich Adam sicher und Unnasch ergänzt, dass man baldmöglichst gerüstet sein müsse, „denn man wisse nie, wann die Stunde schlägt.“ Denn, wenn man eine professionelle Struktur vorweisen und darstellen könne, dass man jederzeit handlungsbereit ist, dann könne man möglicherweise auch schnell als Ersatzaustragungsort für ausgefallene Rennen in Frage kommen.

Meldung vom: 11.12.2013