Ehrenamtliche sind wichtige Schnittstelle in der Kommunalen Jugendpolitik

 - Viele neue Gesichter bei den Jugendbeauftragten, die die nächsten 6 Jahre die Jugendarbeit in den Gemeinden gestalten und somit Kommunale Jugendpolitik betreiben können. Foto: Landkreis RegenBayerische Erfolgsgeschichte wird auch im Landkreis Regen fortgeschrieben

Regen. Der Blick in die Runde dürfte neben den Verantwortlichen in der Kommunalen Jugendarbeit, Jugendpfleger Dirk Reichel und des Kreisjugendrings um Vorsitzenden Thomas Pfeffer und Geschäftsführer Ludwig Stecher, auch Landrat Michael Adam zufrieden gestellt haben. 16 der bisher 28 benannten Jugendbeauftragten aus den Gemeinden konnten sie zur Amtseinführung  im großen Sitzungssaal des Landratsamtes begrüßen. Übrigens eine Premiere für alle Anwesenden, denn in dieser Form wurden Jugendbeauftragte in der Vergangenheit noch nicht in ihr Amt eingeführt.

Landrat Adam sprach in seinen Eingangsworten von einer Erfolgsgeschichte, die sich seit mehr als zehn Jahren in ganz Bayern entwickelt hat. Seit 2002 benennen annähernd alle Gemeinden Jugendbeauftragte. Dass diese Erfolgsgeschichte nun auch in der neuen Legislaturperiode im Landkreis fortgeschrieben werden kann, dafür warb Landrat Adam in der Runde der Jugendbeauftragten. „Jugendbeauftragte sind mehr als Funktionsträger, sie sind wichtige Partner in den Gemeinden, wenn es um die Belange von Kindern und Jugendlichen geht und genießen gleichzeitig seit vielen Jahren auch im Landkreis Regen einen hohen Stellenwert“, stellte Adam fest. Mit seinen wertschätzenden Worten warb er für das Engagement der Anwesenden und machte deutlich, warum es dem Landkreis so wichtig ist, Jugendbeauftragte aus der Mitte der Gemeinderäte zu benennen. Jugendbeauftragte sind in Sachen Kommunaler Jugendpolitik eine wichtige Schnittstelle in den Gemeinden, weil sie Jugendarbeit vor Ort entwickeln, gestalten und unterstützen, gerade auch im Hinblick der demographischen Entwicklung. Dass man als Jugendbeauftragter durchaus auch politisch durchstarten kann, machte er an Beispielen fest, als er am Rande erwähnte, dass einige frühere Jugendbeauftragte heute Bürgermeister sind, „auch bei uns um Landkreis.“

Die inhaltliche Hinführung zum Amt eines Jugendbeauftragten übernahm der Kommunale Jugendpfleger Dirk Reichel in seinem kompakten Vortrag. Neben Grundlagen und Antworten auf die Fragen, warum diese Aufgabe so wichtig ist oder warum es die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde brauche, machte Reichel immer wieder auch deutlich, dass es sich „bei Jugendarbeit um eine Pflichtleistung der Gemeinde handelt. Mehrfach hat der Gesetzgeber diese Leistung beschrieben, egal ob auf Bundes- und Landesebene oder in der Kommunalgesetzgebung in Form der Bayerischen Gemeindeordnung. Diese gesetzliche Begründung gebe den Jugendbeauftragten für ihr Tun die Legitimation und stärkt ihnen gleichzeitig den Rücken in ihrem Handeln.“

Reichel hatte auch erste Antworten in Sachen Demographie und Abwanderung von jungen Menschen in petto. „Eine gelingende Kommunale Jugendpolitik ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Entwicklung. Denn, wenn Jugendliche in den Gemeinden bei der Entwicklung der sozialen Infrastruktur beteiligt werden, wenn sie mitbestimmen und mitgestalten können, schafft die Gemeinde nicht nur Lern- und Handlungsfelder, sondern vielmehr Identifikation und Heimatsinn. Und genau da besitzt seinen Worten nach die Jugendarbeit in ihrer Vielzahl an Formen genügend Potential. Die Gemeinde ist der Sozialraum und damit die Lebenswelt der Jugendlichen“, verdeutlichte Reichel den Jugendbeauftragten eine mögliche grundsätzliche strategische Ausrichtung ihrer Arbeit.

Während der Amtseinführung wurden auch Inhalte wie Aufgaben, Rollenverständnis und weitere Elemente der Kommunalen Jugendpolitik vorgestellt. Reichel gab den Jugendbeauftragten wertvolle Tipps an die Hand, insbesondere was deren Planung und Schwerpunktsetzung betrifft. Sie sollen sich Zeit nehmen, Menschen, Akteure und mögliche Partner in der Jugendarbeit vor Ort kennenlernen, die Situationen erfassen und dokumentieren. Dieses sei eine erste Bestandsanalyse und man könne in weiteren Schritten gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen vor Ort schauen, was Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde fehlt und was sie noch brauchen.

Nicht nur in seinen Schlussworten nahm Reichel mehrfach den Druck raus, indem er signalisierte, dass man gemeinsam sechs Jahre Zeit habe, vor Ort die Jugendarbeit zu gestalten. Diesem fügte Kreisjugendring-Geschäftsführer Ludwig Stecher an, dass den Verantwortlichen beim Jugendring und der Kommunalen Jugendarbeit klar sei, dass die Anwesenden ihre Arbeit ehrenamtlich leisten. Dennoch könne man gemeinsam viel Positives bewirken, „wie die vergangenen Jahre gezeigt haben.“

In kurzen Worten skizzierte Kreisjugendringvorsitzender Thomas Pfeffer anschließend die Struktur und den Aufgabenbereich des Jugendrings. Auch er signalisierte, wie seine Vorredner bereits, die Unterstützung. Viele Themenbereiche hatte Reichel bei der Amtseinführung nur kurz „angetippt“. Diese, oftmals auch Spezialthemen, möchten die Verantwortlichen in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Jugendbeauftragten ins Blickfeld nehmen und vertiefen. Man freue sich auf die Zusammenarbeit, die die Verantwortlichen gern schon im Herbst beim nächsten Treffen der Jugendbeauftragten fortsetzen möchten. Zum Abschluss der Amtseinführung waren die Teilnehmer zu einem Imbiss eingeladen. Bereits dabei nutzten einige die Gelegenheit zu einem ersten Austausch.

Meldung vom: 08.01.2015