„Eine Mutter muss heute auch die Möglichkeit haben sich beruflich zu verwirklichen“

 - Sie begrüßten und informierten die Teilnehmer (v.li.): Referentin Andrea Feitz, Ilka Langhammer-Rückl, Daniela Pinter, Dr. Tanja Grotz, Jugendamtsleiter Martin Hackl, Doris Hofmann, Referentin Dr. Daniela Mayer, TH-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber, Ministerialrat Hans-Jürgen Dunkl und Landrat Michael Adam. Foto: Langer/Landratsamt RegenFachtagung zur Betreuung der unter Dreijährigen: Landkreis Regen kann Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz sicherstellen

„Jede Mutter, die für ein mindestens einjähriges Kind einen Betreuungsplatz braucht, bekommt den im Landkreis Regen auch“, sagte Landrat Michael eingangs einer Fachtagung am Samstagvormittag, 27. Juli, am Optikzentrum Bayern in Teisnach. Über 150 Teilnehmer hatten sich dazu im größten Hörsaal des Campus versammelt. Sie alle wollten sich über den Ausbaustand der Betreuungsangebote für unter dreijährige Kinder im Landkreis Regen informieren. Zudem gab es die Möglichkeit bei Fachvorträgen weiteres Wissen anzueignen.

„Eine Mutter muss heute auch die Möglichkeit haben sich beruflich zu verwirklichen“, stellte Adam in seiner Begrüßung fest. Die Gesellschaft habe sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Junge Frauen seien sehr gut ausgebildet und hätten in ihren beruflichen Lebensweg viel Zeit und Energie investiert, so sei es selbstverständlich, dass diese Frauen Familie und Beruf vereinbaren wollen. Damit dies möglich ist, brauche man heute entsprechend gute Betreuungsangebote. Im Landkreis Regen habe man so in den vergangenen Jahren die Angebote, vor allem im Bereich der unter Dreijährigen stark ausgebaut. Unter der Federführung des Teams Kindertagesbetreuung des Kreisjugendamtes – Dr. Tanja Grotz, Daniela Pinter und Doris Hofmann – sei es in den vergangenen fünf Jahren gelungen, von wenigen Plätzen auf ein überdurchschnittlich gutes Angebot zu kommen. Dies sei nicht nur ein Verdienst des Landkreises, sondern auch einer der Kommunen und Träger, „denn die haben die Plätze vor Ort geschaffen.“

Ins gleiche Horn stieß Jugendamtsleiter Martin Hackl, in dessen Sachgebiet die Kinderbetreuung im Landkreis Regen fällt. „Wir haben heute 31 Kinderkrippengruppen und 60 Tagespflegestellen, darunter fünf Großtagespflegestellen, im Landkreis Regen“, stellte Hackl fest. Über 5,7 Millionen Euro wurden seit dem Jahr 2008 im Landkreis Regen investiert. Mit einer Versorgungsquote von über 44 Prozent liege man sogar deutlich über der ab 1. September geforderten gesetzlichen Versorgungsquote. So konnte Landrat Adam auch versprechen: „Wir können jeder Mutter ein Angebot für die Kinderbetreuung machen.“

Lobende Worte gab es auch von Ministerialrat Hans-Jürgen Dunkl. Er zeigte sich vom Engagement im Landkreis Regen beeindruckt, sah aber auch Bayern auf „einem guten Weg.“ Ziel sei es nicht nur das Angebot, sondern auch die Qualität zu steigern. Dafür gebe es in den kommenden Jahren auch weitere Gelder. Erfreut war Dunkel daher auch über die Anstrengungen des Landkreises zur qualitativen Weiterentwicklung. So bietet der Landkreis in Kooperation mit der VHS Regen ständig Kurse zur Tagespflege (bisher 71 Teilnehmer), einen Kurs zur Krippenpädagogik (76 Teilnehmer) sowie zur integrativen Tagespflege (23 Teilnehmer) an. Darüber hinaus gibt es ein begleitendes jährliches Fortbildungsprogramm für Tagespflegepersonen und Fachkräfte.

Nachdem Dr. Tanja Grotz die Teilnehmer über den Ausbau der Betreuungsangebote im Landkreis Regen informierte und über anstehende Projekte im Detail berichtet hatte, referierte Frau Dr. Daniela Mayer, vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München über die „Nationale Untersuchung zur Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit kurz Nubbek“. Nach der Mittagspause informierte Andrea Feitz, die Schulleiterin des Mädchenwerks Zwiesel, der Fachakademie für Sozialpädagogik und ihre Mitarbeiterinnen Frau Götz und Frau Fischer über die „frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung aus professioneller Sicht“. Sie stellten die besonderen Anforderungen in der Betreuung unter 3-Jähriger sehr anschaulich dar und zeigten auf, was hierfür in der Ausbildung von Fachkräften bereits seit langer Zeit getan wird. Beispielhaft wurde der Zertifikatskurs „Krippenpädagogik“ für angehende Erzieherinnen beschrieben.

Am Rande der Fachtagung konnten sich die Teilnehmer unter anderem auch über die Großtagespflegestellen informieren.

Meldung vom: 30.07.2013