Fachfrauen bildeten sich über den Umgang mit Demenzkranken und deren Angehörigen weiter

Die Teilnehmerinnen der Fortbildung mit dem Referenten Gerhard Wagner (Mitte), Matthias Wagner vom Gesundheitsamt Regen (links) und der Geschäftsstellenleiterin Natalie Walter (rechts). Foto: Stephanie Hübner

Richtige Diagnose erleichtert die Pflege

Regen. „Demenz ist keine Diagnose.“

Die Teilnehmerinnen der Fortbildung mit dem Referenten Gerhard Wagner (Mitte), Matthias Wagner vom Gesundheitsamt Regen (links) und der Geschäftsstellenleiterin Natalie Walter (rechts). Foto: Stephanie Hübner

Die Teilnehmerinnen der Fortbildung mit dem Referenten Gerhard Wagner (Mitte), Matthias Wagner vom Gesundheitsamt Regen (links) und der Geschäftsstellenleiterin Natalie Walter (rechts). Foto: Stephanie Hübner

Mit diesen Worten startete Gerhard Wagner, Geschäftsführer der Deutschen Alzheimergesellschaft des Landesverbands Bayern e.V.,  seine eintägige Veranstaltung in Regen. Zur Fortbildung „Umgang mit demenziell erkrankten Patienten“ lud die Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Arberland, Natalie Walter, das pflegerische Fachpersonal des Landkreises Regen ein. 13 engagierte Fachfrauen nahmen daran teil. Sie kamen aus verschiedenen Einrichtungen, aus dem stationären und ambulanten Sektor, mit unterschiedlichem Hintergrund aus der Pflege, der Betreuung und der Akutbetreuung.

„Es gibt 200 verschiedene Demenzen, außerdem noch sekundäre Demenzen, die beispielsweise durch einen Vitamin- oder Flüssigkeitsmangel hervorgerufen werden können“, sagt Wagner und erklärt weiter, dass die genaue Diagnose das Wichtigste sei für einen geeigneten Umgang mit einer Demenz. Angehörigen und Fachpersonal riet er daher zuerst den eigenen Hausarzt aufzusuchen, um eine Demenz aufgrund eines akuten Mangels ausschließen zu können. Danach empfahl er, wenn der Verdacht einer chronischen Demenz aufkommt, einen Termin bei einem Facharzt oder bei der Gedächtnissprechstunde am Universitätsklinikum Regensburg zu vereinbaren. „Denn eine Diagnose ist die Voraussetzung für eine gute medikamentöse Therapie, gute Pflege, da das Fachpersonal besser auf den Patienten eingehen kann, und ein gutes Leben, weil dies einem selbst und den Angehörigen Sicherheit gibt“, so der Referent weiter.

Eine weitere Grundlage für einen geeigneten Umgang, egal ob zu Hause oder in stationären Einrichtungen, sei das Annehmen der Krankheit und das Verständnis, dass sich demenziell erkrankte Patienten nicht wieder ändern werden. Sie lernen nichts Neues mehr und man muss je nach spezifischer Diagnose ihr Verhalten verstehen und das eigene danach richten. Personen mit einer Demenz fehle der Plan, daher seien sie oft unsicher, angespannt, manchmal gar aggressiv und sie brauchen Bewegung. Der Referent ging auf viele praktische Tipps ein, beispielsweise soll man Demenzkranke bei einem Satz wie „Ich muss jetzt nach Hause und meinen Kindern etwas kochen“ nicht verunsichern und versuchen ihnen die Realität zu erklären, sondern darauf eingehen und ihre Sicherheit stärken durch eine Antwort wie „Sie sind ja eine tolle Mutter, was wollen Sie denn kochen?“, um Vertrauen und Ruhe zu schaffen. Außerdem kann man auf die Biografie gut eingehen, wenn man weiß, welche Lieder der Betroffene gerne gesungen hat oder was er immer gern getan hat.

Die Fachkräfte lernten bei der Fortbildung sowohl einen geeigneten Umgang mit demenziell erkrankten Patienten als auch, wie man mit Angehörigen umgeht und dass ein gutes Netzwerk mit Kollegen, Vorgesetzten und behandelnden Ärzte dem Patientenwohl zugutekommt.

Eine weitere Veranstaltung der Gesundheitsregionplus Arberland zu dieser Thematik findet am Welt-Alzheimer-Tag in Viechtach statt: A Freitag, 21. September, findet um 19 Uhr im Kino Viechtach ein Filmabend statt. Gezeigt wird „Still Alice“ und anschließend gibt es eine Diskussion mit Fachleuten.

Meldung vom: 08.08.2018