Trotz Verstaatlichung: Professor Manfred Jacobi wirbt für weitere Unterstützung
Regen. Das Glasmuseum Frauenau gehört zu den gläsernen Aushängeschildern des Landkreises Regen. Die Ausstellungsstücke und Exponate gewähren einen Einblick in die 640-jährige Glasmachertradition des Bayerischen Waldes. Aber nicht nur das ausgestellte Glas ist für Wissenschaft und Forschung von Bedeutung. Auch die kleine Bibliothek wird von vielen Glashandwerkern und Wissenschaftlern als besonders wertvoll angesehen. Um den Erhalt der Bibliothek haben sich in den vergangenen Jahren vor allem ehrenamtliche Betreuer gekümmert. Die Organisation hierfür hat Professor Dr. Manfred Jacobi übernommen.
Über die Arbeit in der Bibliothek und die Historie informierte nun Professor Jacobi die Führungsriege des Fördervereins Glas um den Vorsitzenden Landrat Michael Adam. Nach dem Neubau des Museums im Jahr 2005 wurde auch die Bibliothek verändert. Bis zum Neubau befand sich im Glasmuseum auch die Gemeindebücherei, mit dem Neubau entstanden auch neue Bibliotheksräume. „Die Fachliteratur zur Thematik Glas steht nun in fachgerechten Archivräumen, die nur nach Rücksprache, gemäß staatlicher Bibliotheksordnung, zugänglich sind. Der derzeitige Stand umfasst cirka 5000 Stücktitel, darunter sind neben Büchern auch gebundene Bände, Zeitschriften, Dokumente und digitale Medien“, sagte Professor Jacobi. Die ehrenamtlichen Betreuer haben sich in den vergangenen Jahren weitergebildet, so dass die Bibliothek mittlerweile in weiten Teilen katalogisiert ist. Unterstützt wurden sie dabei von der Diplom Bibliothekarin Sandra Faulhaber. Sie wurde aushilfsweise zur Katalogisierung der Zeitschriften vom Nationalpark abgestellt. Zudem wurde sie für die Verschlagwortung der Bücher und Schriften eingesetzt. Die Kosten dafür übernahm der Förderverein Glas.
Nachdem viele Bücher Unikate sind, war klar, dass die Bibliothek auch nach der Museumsübernahme durch den Freistaat Bayern weitergeführt werden soll. Professor Jacobi wünschte sich, dass Sandra Faulhaber an einem Tag pro Woche in der Bibliothek arbeitet. Es scheint auch klar, dass es in der neuen Organisationsform, als staatliches Museum, auch weiterhin eine Bibliothekarin geben soll. Eine Entscheidung darüber soll aber erst in den kommenden Monaten gefällt werden, so dass eine staatliche Anstellung einer Bibliothekarin wohl erst in den Sommermonaten erfolgen kann. Bis dahin soll Sandra Faulhaber die Arbeit für den Verein weiterführen. Die Vorstandschaft des Fördervereins Glas sprach sich auch für die Weiterführung aus. So wird der Verein die Kosten für weitere sechs Monate übernehmen. Vorstand Michael Adam und Kassier Toni Domani machten aber klar, dass es sich aus ihrer Sicht um eine letzte Förderung handeln muss.
„Dem Verein ist die Arbeit die Professor Jacobi leistet sehr wichtig. Deswegen unterstützen wir das Engagement“, sagte Landrat Adam. Er dankte Professor Jacobi für seinen Einsatz und übergab zusammen mit Dr. Robert Hartel und Kassier Toni Domani einen Scheck an Jacobi. Der hatte im vergangenen Jahr einige Auslagen aus privater Kasse beglichen, die wolle man ihm ersetzen.