Gesundheitsmappe der Gesundheitsregionplus Arberland ab sofort im Einsatz

Arzneimitteltherapiesicherheit soll verbessert werden

Regen. Durch die zunehmende Spezialisierung im Gesundheitswesen hat der Patient eine Vielzahl von Akteuren, die er aufsucht.

Die erste Gesundheitsmappe erhielt Landrätin Rita Röhrl von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Arzneimittelsicherheit überreicht. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die erste Gesundheitsmappe erhielt Landrätin Rita Röhrl von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Arzneimittelsicherheit überreicht. Foto: Langer/Landkreis Regen

Nicht nur dem Patienten, sondern auch beispielsweise dem Arzt, fehlt es daher einen raschen Überblick über die bisherige Gesundheitsversorgung zu erlangen – dadurch leidet die optimale Versorgung.

So hat der Patient nicht immer alle seine benötigten Daten und Dokumente beim Arzt oder Apotheker zur Hand. Das liegt mitunter an der Fülle an Pässen und Informationen, die der Patient über seine Gesundheit verwalten muss, da diese bislang noch nicht auf seiner Gesundheitskarte gespeichert werden.

Weil dieses Problem den Beteiligten den Arbeitsalltag teils schwer macht und das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit aktuell wieder in den Fokus gerückt ist, hat sich unter der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus Arberland eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese AG setzt sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen. Der Arbeitsgruppe Arzneimitteltherapiesicherheit gehören Gudrun Bösmüller (Einrichtungsleiterin Caritas Regen),  Dr. Carolin Müller (Medizinaloberrätin am Gesundheitsamt Regen), Angela Schwarz (Pflegedienstleitung der Arberlandkliniken), Natalie Walter (Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Arberland), Dr. Wolfgang Blank (Facharzt für Allgemeinmedizin), Dr. Martin Kammerl (Facharzt für Nephrologie), Dr. Alexander Reithmeier (Facharzt für Diabetologie) und der Arbeitsgruppensprecher Hannes Prenissl (Delegierter Apotheker für den Landkreis Regen) an. „Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern, damit jeder Patient die richtigen Medikamente in der richtigen Dosierung zum richtigen Zeitpunkt einnimmt“, sagt Prenissl. Hierzu sollte dem Patienten ermöglicht werden seine Daten gesammelt bei sich zu haben, damit den Akteuren im Gesundheitswesen eine bessere Kommunikation ermöglicht wird und auch der Patient über seine Gesundheit informiert ist.

Als Schnittstelle zwischen Patient, ambulantem Behandler, Klinik und Apotheker entstand die „Gesundheitsmappe“. Dieses Projekt sollte zur besseren Übersicht für alle an der Therapie Beteiligten dienen. „Die Gesundheitsmappe soll dabei helfen, die persönlichen Gesundheitsunterlagen leichter zu überblicken und einfacher mitnehmen zu können. So kann sie zeitsparend einen Beitrag zur sicheren Behandlung leisten“, meint Dr. Kammerl. Der Patient hat in dieser handlichen Mappe alle seine Daten zusammengefasst. Sie wurde möglichst einfach und übersichtlich gestaltet. Der Patient findet hier Platz all seine relevanten Informationen einzutragen, seine Ärzte aufzulisten und seine Unterlagen (Medikamentenplan, Impfpass, dokumentierte Blutdruckwerte, usw.) einzulegen. Für Blutzucker- und Blutdruckwerte stehen auf der Internetseite des Landratsamts unter der Gesundheitsregionplus  Tabellen zum Ausdrucken bereit. Außerdem sollen durch die Gesundheitsmappe die gern vergessenen Unterlagen wie Röntgenpass oder Bonusheft griffbereit und gesammelt vorliegen.

Als das Projekt im Herbst 2017 kurz vor der Vollendung stand, wurde die Geschäftsstelle der BKK Faber-Castell & Partner in Regen aufmerksam auf das Engagement der Arbeitsgruppe und bot Unterstützung an. Um den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Regens diese Gesundheitsmappe zur Verfügung zu stellen, hat sich die BKK Faber-Castell & Partner als Kooperationspartner der Gesundheitsregionplus Arberland dazu entschlossen die Kosten des Projekts zu übernehmen. Die Gesundheitsmappen sind durch die gute Zusammenarbeit mit der regionalen Krankenkasse für die Bevölkerung kostenlos.

Landrätin Rita Röhrl hat die Entwicklung der Gesundheitsmappe verfolgt. Sie lobt das ehrenamtliche Engagement der Arbeitsgruppenmitglieder und bedankte sich für die Unterstützung durch die BKK Faber-Castell & Partner.

Damit das Pilotprojekt in naher Zukunft optimiert und ausgeweitet werden kann, ist es der Arbeitsgruppe wichtig, die Meinung der Bevölkerung zu hören. Den Gesundheitsmappen liegt daher ein Fragebogen bei, den die Patienten bei den ausgebenden Stellen wieder abgeben können.

Ausgegeben werden die Gesundheitsmappen bei folgenden Stellen:

  • Landratsamt Regen (Bürgerbüro)
  • Gesundheitsamt Regen
  • Geschäftsstelle BKK Faber-Castell in Regen
  • Arberlandapotheke in Zwiesel
  • Praxis Dr. Kammerl in Zwiesel
  • Praxis Dr. Reithmeier in Zwiesel
  • Praxis Dr. Blank in Kirchberg und Rinchnach

Meldung vom: 12.02.2018