GUTi-Freifahrtschein für Urlaubsgäste geht in die nächste Runde

 - Im Beisein der Landräte von Freyung-Grafenau und Regen (v.l.n.r.), Sebastian Gruber und Michael Adam sowie den Vertretern der Tarifgemeinschaft Thomas Ederer (RBO), Daniel Große-Verspohl (Länderbahn) und Günter Neumayer (RBO) besiegelten Bürgermeister Joachim Haller (vorne links) und ARBERLAND REGio-Geschäftsführer Herbert Unnasch (vorne rechts) die Aufnahme des Marktes Bodenmais in den Kreis der GUTi-Orte. Foto: ARBERLAND REGio Frauenau (di). Das kostenlose Bus- und Bahnangebot für GUTi-Nutzer wird es auch in den nächsten zwei Jahren geben. Darauf verständigten sich auf einer Versammlung der Koordinierungsstelle „ÖNPV-Nationalparkverkehrskonzept“ im Glasmuseum Frauenau die Landräte der Landkreise Regen und Freyung-Grafenau, die Bürgermeister der GUTi-Gemeinden sowie die kooperierenden Verkehrsbetriebe. Neuer Partner in der  GUTi-Familie ist der Markt Bodenmais.

GUTi steht für Gästeservice Umweltticket und ermöglicht Übernachtungsgästen der angeschlossenen Mitgliedsgemeinden im Tarifgebiet des Bayerwald-Tickets die freie Nutzung von Bus & Bahn. Aber auch Einheimische profitieren von einem gut ausgebauten und vernetzten Angebot im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs. Entsprechend positiv äußerten sich die beiden Landräte Michael Adam und Sebastian Gruber gegenüber dem Projekt in ihren Grußworten. Adam informierte, dass für die seit Beginn des Verkehrskonzepts im Landratsamt Regen angesiedelte Koordinierungsstelle ab Januar nächsten Jahres der Landkreis Freyung-Grafenau verantwortlich zeichnet. Die Kosten dafür teilen sich beide Landkreise. Nach dem Wegfall der entsprechenden Projektstelle hatte die ARBERLAND REGio GmbH im Auftrag des Landkreises Regen ab 1. April die Koordinierung kurzfristig übernommen. ARBERLAND REGio-Geschäftsführer Herbert Unnasch legte der Versammlung einen dahingehenden Sachstandsbericht vor. Höchste Priorität bei Übernahme der Koordinierungsstelle hatte die rechtzeitige Erstellung des Faltplanes „Bayerwaldticket Sommer 2015“. Aktuell werde am Winterfahrplan gearbeitet. Unnasch freute sich, dass es gelungen sei, mit dem Markt Bodenmais den übernachtungsstärksten Ort im Bayerischen Wald ins Boot zu holen. Die Zahl der Mitgliedsorte in der immer stärker werdenden GUTi-Gemeinschaft belaufe sich damit auf 21. Erfreulich sei es zudem, dass sich derzeit auch die Stadt Viechtach auf einen Beitritt vorbereite. Wie seine Vorredner, beschreibt Herbert Unnasch das GUTi als zugkräftiges „Zuckerl“ für die Gäste, allerdings sehe er Optimierungsbedarf in Richtung einer grenzüberschreitenden Weiterentwicklung des Nationalparkverkehrskonzeptes.

Ebenfalls positiv fiel der Erfahrungsbericht der Tarifgemeinschaft mit den am GUTi beteiligten Verkehrsbetrieben aus. So berichtet Günter Neumayer, Marketingleiter der RBO Niederlassung Süd, von einer ausgezeichneten Akzeptanz der Fahrgäste und einer entsprechend hohen Auslastung. Die Tarifgemeinschaft spreche sich daher für eine Weiterführung des GUTi-Angebotes aus, wünsche sich aber unbefristete Verträge mit jährlicher Kündigungsfrist und einer Preisgleitklausel, um steigende Kosten bei der Bedienung der GUTi-Verkehre abfangen zu können. Ein vorbereiteter Beschlussvorschlag mit der Einführung einer Preisgleitklausel ab Januar 2017 wurde von den anwesenden Bürgermeistern kritisch gesehen und abgelehnt. Die Versammlung einigte sich letztlich einstimmig auf einen Vermittlungsvorschlag, demzufolge die Verträge bis Ende 2017 bei unveränderter Preisgestaltung weitergeführt werden und die Finanzierung des GUTi-Verkehrs ab 2018 gegen Ende des Jahres 2016 erneut Gegenstand der Verhandlungen wird. Diskutiert wurde schließlich ein Wunsch aus den Reihen der Bürgermeister nach einer besseren Nachvollziehbarkeit der tatsächlichen GUTi-Nutzung durch Urlaubsgäste. Nach Auskunft der Tarifgemeinschaft scheitere der Einsatz von Scangeräten in allen Fahrzeugen an den hohen Kosten, außerdem gebe es Schwierigkeiten mit der Lesbarkeit der Gästekarten. Ergänzend dazu sieht Landrat Michael Adam rechtliche Probleme bei der Aufzeichnung von Bewegungsprofilen, denkbar wären allerdings repräsentative Fahrgastbefragungen. Zugesichert wurde den Bürgermeistern eine nachvollziehbare Aufschlüsselung des Zustandekommens des Umlagebeitrages pro GUTi-Übernachtung.

Meldung vom: 07.01.2016