Hoffen auf den Dauerbetrieb

Sie diskutierten über den Bahnprobebetrieb, v.li. Gerhard Knöbel, Steffen Schaller, Landrätin Rita Röhrl, Michael Pfeffer, Kurt Schwab und Wolfgang Pollety. Foto: Langer/Landkreis Regen

Landrätin Rita Röhrl war zu Gesprächen bei der Länderbahn

Viechtach. Die Bahnstrecke Gotteszell-Viechtach stand im Mittelpunkt erster Gespräche von Landrätin Rita Röhrl mit der Führung der Länderbahn. Röhrl machte dabei klar, dass sie sich dem Wählerwillen entsprechend für eine Fortsetzung des Bahnbetriebes einsetzen wird.

Sie diskutierten über den Bahnprobebetrieb, v.li. Gerhard Knöbel, Steffen Schaller, Landrätin Rita Röhrl, Michael Pfeffer, Kurt Schwab und Wolfgang Pollety. Foto: Langer/Landkreis Regen

Sie diskutierten über den Bahnprobebetrieb, v.li. Gerhard Knöbel, Steffen Schaller, Landrätin Rita Röhrl, Michael Pfeffer, Kurt Schwab und Wolfgang Pollety. Foto: Langer/Landkreis Regen

„Wir müssen versuchen, aus dem Probebetrieb einen Dauerbetrieb zu machen“, sagte Röhrl und erntete hier von Seiten des Betreibers der Bahnlinie breite Zustimmung.

Die Landrätin informierte sich über den bisherigen Verlauf des Probebetriebes aus Sicht der Länderbahn und erfuhr, dass der Betrieb nun reibungslos verläuft. Röhrl konnte beim Treffen in Viechtach auch Wolfgang Pollety, den neuen Geschäftsführer der Länderbahn, kennen lernen. Zusammen mit dem bisherigen Geschäftsführer Gerhard Knöbel, Kurt Schwab, Leiter Infrastruktur bei der Länderbahn, Steffen Schaller, Bereichsleiter Netze Bayern, und Michael Pfeffer, Marketing und Vertrieb bei der Länderbahn, wurde in der Runde über den Probebetrieb gesprochen. „Es gibt einen eindeutigen Aufwärtstrend bei den Fahrgastzahlen“, stellte der scheidende Vorsitzende Knöbel fest und sein Nachfolger Wolfgang Pollety ergänzte, dass „die Zahlen Mut machen.“ Einig waren sich alle Beteiligten, dass das angestrebte Ziel von 1000 Reisenden pro Streckenkilometer täglich im Probebetrieb nur schwer erreicht werden kann. „Wenn ich aber weiß, dass dies auf mindestens zehn Prozent aller Bahnstrecken in Bayern nicht erreicht wird, dann wird es schwer sein den Bürgern zu erklären, dass man die Strecke mit Fahrgastzahlen die besser sind als andernorts, nicht mehr betreibt“, meinte Röhrl. Insofern bestehe aus ihrer Sicht Hoffnung, dass der Freistaat die Strecke auch dann weiterbetreibt, wenn das anvisierte Ziel kurzfristig nicht erreicht wird.

Diese Hoffnung teilten die Verantwortlichen bei der Länderbahn. Wobei Knöbel und Pollety feststellten, dass der Vertrag der Länderbahn mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, kurz BEG, bereits im September auslaufe. „Wir brauchen bald Klarheit“, betonte Pollety, zumal man 30 neue Stellen geschaffen habe und bei einem Ende des Probebetriebes sehen müsse, ob und wie man die neuen Mitarbeitenden künftig einsetzen kann. „Wenn aus dem Probebetrieb ein Dauerbetrieb wird, dann werden auch die Stellen langfristig gesichert“, betonte Gerhard Knöbel. Insofern brauche nicht nur das Unternehmen Sicherheit, auch die Mitarbeitenden würden gerne wissen, was die Zukunft bringt.

Im Landratsamt Regen hofft man ebenfalls auf eine baldige Entscheidung. „Bei einem Ende des Bahnbetriebs müssten als Ersatz für die Züge Busse eingesetzt werden“, erklärte die Landrätin und deren Fahrzeiten müssten die Landratsamtsmitarbeiter planen. Röhrl erinnerte daran, dass weitere Verbesserungen geplant seien. Vor allem im Bereich der Sicherheit würden beim Dauerbetrieb die Kommunen und der Landkreis weiter investieren. Dabei würden auch die Anwohner von den Maßnahmen profitieren. Derzeit müssen die Züge vor einem Großteil der nicht technisch gesicherten Bahnübergänge zur Wahrung der Sicherheit pfeifen. „Das Pfeifen nervt verständlicherweise die Anlieger“, sagt Röhrl, doch zum Beispiel bei einer technischen Sicherung müsse der Fahrer kein Signal mehr geben. Insofern würden auch viele auf eine Entscheidung warten, die nur indirekt betroffen sind.

Die Teilnehmer einigten sich darauf, dass alle Seiten versuchen, die Verantwortlichen auf Seiten der BEG und dem zuständigen Wirtschaftsministerium von der Notwendigkeit der kurzfristigen Ausschreibung für einen Dauerbetrieb zu überzeugen. Landrätin Rita Röhrl versicherte, dass sie in den kommenden Wochen das Gespräch mit dem zuständigen Minister, aber auch mit den Verantwortlichen bei der BEG suchen werde.

Abschließend bedankte sich die Landrätin für den freundlichen Empfang bei der Länderbahn. Sie wünschte dem neuen Geschäftsführer, dass er „stets eine geschickte Hand bei der Unternehmensführung hat“. Sie bedankte sich ferner beim scheidenden Geschäftsführer für seinen Einsatz, insbesondere für das Engagement im Bereich der Streckenreaktivierung, und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

Meldung vom: 19.01.2018