Hoher Besuch aus Südafrika

Konsul Riedwaan Ahmed im Landratsamt zu Gast

Regen. (lra) Hohen Besuch aus dem fernen Südafrika konnte Landrat Michael Adam kürzlich im Landratsamt Regen begrüßen. Konsul Riedwaan Ahmed aus der Republik Südafrika war bei ihm zu Gast. Der 33-jährige Konsul habe sich insbesondere für den Landkreis Regen interessiert, weil dort mit Michael Adam „ein sehr junger Mann die Chance bekam, Bürgermeister und später Landrat zu werden“, stellte Ahmed bereits eingangs des Gesprächs fest. So gebe es eine gewisse Parallele, denn auch er sei ein relativ junger Diplomat und trage doch schon viel Verantwortung. So habe das Generalkonsulat um einen Gesprächstermin gebeten und den habe man dem Gast auch gern eingeräumt, wie Landrat Adam betont.

„Ich bin stolz, dass ich für mein Land in Deutschland sein darf“, sagte der Konsul und berichtete Landrat Adam von seiner Heimat. Bis zum Jahr 1994 war Südafrika ein isoliertes Land, es gab eine Zwei-Klassengesellschaft. Die weiße Minderheit bestimmte während der Apartheid über die schwarze Bevölkerungsmehrheit. Mit dem Ende der Rassentrennung veränderte sich das Land. Noch die Generation seiner Eltern hätte sich nie vorstellen können, dass es möglich sein könnte, dass ihre Kinder derartige Chancen, wie er sie nun habe, haben könnten. Heute präsentiere sich Südafrika als weltoffenes und tolerantes Land. Viel zum Ansehen in der Welt habe die Fußballweltmeisterschaft 2010 beigetragen, da war die Stimmung in seiner Heimat ähnlich gut, wie in Deutschland während der WM 2006.

Ahmed berichtete Adam auch über seine tägliche Arbeit. „Das Generalkonsulat ist zuständig für gute Verbindungen zwischen Südafrika einerseits und Baden-Württemberg und Bayern andererseits“, so der Diplomat in seinen Schilderungen. Adam erzählte von seinem Arbeitstag und seinen Aufgaben. Der Konsul und der Landrat unterhielten sich über die unterschiedliche Wahrnehmung. In Europa werfe man alle Staaten Afrikas oft „in einen Topf“. Dabei unterscheide sich Südafrika teilweise stark vom Rest Afrikas. In Südafrika habe man ein präziseres Bild von Europa, auch wenn der Südafrikaner beim Thema Europa oft zunächst einmal an riesengroße Städte denke, berichtete der Diplomat. Ahmed erzählte Adam auch vom Lebens- und Arbeitsalltag in Südafrika. So gebe es in dem südlichsten Land Afrikas beispielsweise elf Amtssprachen, was im Verwaltungsalltag manchmal auch zu Problemen führe. Zwischen Bayern und Südafrikanern gebe es auch viele Gemeinsamkeiten. „Beide können hart arbeiten, wissen aber auch wann es Zeit zum Relaxen ist“, sagt Ahmed. In München genießt er so oft die Gemütlichkeit der Biergärten, wobei er als gläubiger Muslime dort dann Apfelschorle trinkt. Das Lebensgefühl könne er auch ohne Alkohol gut genießen.

Nach einem rund zweistündigen Gespräch kam man überein, dass man weiter in Kontakt bleiben wolle. „Es schadet nicht, wenn man ab und zu von den Sorgen und Nöten anderer hört“, stellte Adam abschließend fest, denn dabei könne man oft auch feststellen, dass die eigenen Probleme nicht der Nabel der Welt seien. Außerdem könne man viel voneinander lernen.

Meldung vom: 13.06.2017