Im Ausschuss für Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusfragen wurden einstimmige Beschlüsse gefasst

Insekten sollen besser geschützt werden

Regen. Harmonisch verlief die jüngste Sitzung des Ausschusses für Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusfragen, kurz WUT-Ausschuss, in der vhs Arberland. So konnten in rund einer dreiviertel Stunde alle sechs öffentlichen Tagesordnungspunkte abgearbeitet werden.

Zu Beginn der Sitzung mussten die Ausschussmitglieder darüber entscheiden, ob sich der Landkreis finanziell an der Ausrichtung der IBU Biathlon Europameisterschaft 2021 beziehungsweise 2022 beteiligen würde. Arberland REGio-Geschäftsführer Herbert Unnasch berichtete, dass das Organisationskomitee Bayerischer Wald unter dem rechtlichen Dach der Arberland REGio GmbH beabsichtigt entsprechende Bewerbungen einzureichen. „Die kalkulierten Gesamtkosten liegen bei 380000 Euro“, sagte Unnasch. Eine Bewerbung sei deswegen nur möglich, wenn der Landkreis sich mit 30000 Euro an den Kosten beteiligen würde, so der Geschäftsführer weiter. Nach kurzer Diskussion stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu, somit kann das Organisationskomitee diese Finanzspritze bei der Bewerbung berücksichtigen.

Auch beim zweiten Tagesordnungspunkt hatte zunächst Herbert Unnasch das Wort. Die Arberland REGio GmbH möchte die Nutzung des Skistadions Hohenzollern weiter verbessern, so sollen 40 universell nutzbare Holzhütten angeschafft werden. Diese Investition werde zwar gefördert, doch sie müsste im Voraus finanziert werden. Dies sei aber nur möglich, wenn der Landkreis den notwendigen Kredit mit einer Bürgschaft sichert. Die bereits laufende Bürgschaft soll demnach von 200000 Euro auf 300000 Euro aufgestockt werden. Zudem verlange der Fördermittelgeber eine Ausfallbürgschaft für die Zeit der Zweckbindung von zwölf Jahren in der Höhe von 103500 Euro. Beides wurde einstimmig beschlossen.

Die einzigen längeren Diskussionen gab es bei einem Antrag zum Insektenschutz von der Fraktion der Grünen/Bündnis 90. Sie hatten beantragt, dass alle vom Landkreis bewirtschafteten Flächen überlegt zu mähen sind. Böschungen und Freiflächen sollen zeitlich abgestimmt grundsätzlich nur einmal im Herbst des Jahres gemäht und das Mähgut abtransportiert werden. Nur verkehrstechnisch wichtige Böschungsflächen sollen mehrfach gemäht werden. Zudem sprachen sie sich dafür aus, dass – Pestizide  grundsätzlich nicht eingesetzt werden. Grünland sei nach landschaftspflegerischen Vorgaben zu bewirtschaften und nach Möglichkeit werden auf vom Landkreis bewirtschafteten Flächen insektenfreundliche autochthone Stauden und Sträucher gepflanzt sowie artenreiche Blumenwiesen angelegt. Ferner solle der Landkreis den Städten und Gemeinden empfehlen, auf ihren Flächen ebenfalls auf den Einsatz von Herbiziden zu verzichten. „Ebenso wird darauf hingewirkt, dass auf privaten und kirchlichen Flächen keine Pestizide zum Einsatz kommen“, so die Antragsforderung weiter. Zudem sollten öffentliche Beleuchtungsquellen des Landkreises nach und nach mit insektenfreundlichen Leuchtmitteln nachgerüstet werden und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. wird gebeten, ein Projekt „Blühender Landkreis Regen“ ins Leben zu rufen, um damit die Ziele des Projektes „Blühendes Niederbayern“ der Gartenbauvereine des Landkreises Regen zu unterstützen. All diese Forderungen waren unstrittig und wurden auch einstimmig beschlossen. Der Passus „beim Abschluss neuer oder bei der Verlängerung bestehender Pachtverträge von landkreiseigenen Flächen wird vom Pächter die Einhaltung der vorgenannten Punkte nach Möglichkeit eingefordert“, gefiel der CSU-Fraktion nicht. Alois Wenig erklärte, dass sich seine Fraktion hier wünsche, dass das Landwirtschaftsamt und der Bauernverband zu diesem Punkt gehört wird. Dies sicherte Landrätin Rita Röhrl zu. Nach der Anhörung soll dann über diesen Punkt nochmal beschlossen werden.

Einstimmig sprachen sich die Ausschussmitglieder anschließend für die Errichtung einer grenzüberschreitenden Umweltstation in Bayerisch Eisenstein aus. Landrätin Röhrl betonte, dass die bestehende Station in Viechtach ein Gewinn für die Region ist und so freue sie sich, dass der Naturpark nun auch in Bayerisch Eisenstein tätig wird. Das Gremium stimmte zu, dass der notwenige Zuschuss in der Höhe von 10000 Euro, analog zur Förderhöhe in Viechtach, auch in Bayerisch Eisenstein fließen soll.

Einstimmig beschlossen die Räte, dass sie auch weiterhin die Buslinie 6188 Bad Kötzting – Viechtach erhalten wollen. Der notwendige Zuschuss soll künftig für die Dauer der Linienkonzession, voraussichtlich bis ins Jahr 2025, gezahlt werden. Des Weiteren beschlossen die Räte, dass die Rufbuslinien um ein weiteres Jahr auf insgesamt sechs Jahre verlängert werden. Sollten die Linien genehmigt werden, wovon derzeit auszugehen ist, dann sollte zudem eine weitere Verlängerung um drei Jahre auf insgesamt neun Jahre beantragt werden.

Meldung vom: 15.03.2018