Informationen für die Grundstückseigentümer

 - Landrat Michael Adam will die Bürger beteiligen, deswegen hatten er und Bürgermeister Otto Probst zur Versammlung eingeladen. Foto: Langer/Landratsamt

Erste Planungen für Umgehungsstraße Schwarzach-Außenried vorgestellt

Brandten. (lra) „Seit 60 Jahren wird versucht die Straße auszubauen“, sagte Langdorfs Bürgermeister Otto Probst eingangs einer Informationsveranstaltung für die möglicherweise betroffenen Grundstückseigentümer beim geplanten Umgehungsstraßenbau Schwarzach-Außenried. Immer wieder habe sich der Gemeinderat in dieser Zeit klar für das Projekt ausgesprochen. Probst machte den Anwesenden klar, dass der Bedarf seit Jahrzehnten bekannt ist und mittlerweile auch erste konkrete Planungen vorhanden sind. Man habe immer gefordert, dass die Menschen in Schwarzach und Außenried vom Verkehr befreit werden, und wolle jetzt in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Passau und dem Landratsamt Regen gemeinsam mit den Anliegern eine geeignete Planungsvariante bestimmen.

Bei der Informationsveranstaltung, zu der Bürgermeister Otto Probst gemeinsam mit Landrat Michael Adam eingeladen hatte, kamen erste mögliche Planungsvarianten auf den Tisch. „Ich habe mich dem Thema auf Bitten der Ortsobmänner Schwarz und Kraus seit Januar angenommen“, erklärte Landrat Adam. Gemeinsam mit dem Staatlichen Bauamt wurde seitdem versucht, Anregungen und Vorstellungen der Ortsobmänner in den Planungsprozess einzubringen. „Die Planungsvarianten, die heute vorgestellt werden, können natürlich nur Kompromisse zwischen Eigentümerinteressen und anderen gesetzlichen Vorgaben, wie dem Naturschutz sein“, machte Adam deutlich. Der Landrat betonte aber auch, dass es bei den anstehenden Diskussionen nicht um die Frage des Ob, sondern des Wann gehe: „Dutzende Anlieger und tausende Verkehrsteilnehmer leiden täglich seit Jahren unter der aktuellen Situation. Der Bedarf für die Umgehung ist klar nachgewiesen. Und der Gemeinderat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen. Die Straße wird also kommen. Die Frage ist nur, auf welcher Trasse. Klares Ziel sei aber, im Dialog mit den Betroffenen die bestmögliche Lösung zu finden.

Die Anwesenden wurden dann vom Leiter des Staatlichen Bauamts Robert Wufka und seiner Mitarbeiterin Stefanie Brezl über mögliche Umgehungsstraßenbauvarianten informiert. „Wir wollen offen und ehrlich reden“, betonte Wufka. Deshalb führe man die Bürgerbeteiligung bereits von Anfang an durch. „Normalerweise wird die Bevölkerung erst im späteren Planfeststellungsverfahren gehört. Zu dieser Zeit sind entscheidende Weichenstellungen aber im Grunde bereits passiert“, so Wufka. Das Projekt sei bereits in der höchsten Dringlichkeitsstufe eingruppiert, so dass man nun zügig mit den Planungen voranschreiten müsse. Der Behördenleiter machte aber auch gleich klar, dass letztlich nur eine Route, die südlich von Schwarzach und Außenried verläuft, in Frage komme. Eine parallel zur Bahnlinie verlaufende Trasse habe der Gemeinderat nämlich klar abgelehnt, weil hierfür Gebäude abgebrochen werden müssten, und der Verkehr in Ortsnähe von Schwarzach verbleibe.

In der anschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass sich die betroffenen Grundstückseigentümer klar für eine Variante, die möglichst weit südlich im Bereich des Königsbachs verläuft, aussprechen. Die größte Gefahr, die die Eigentümer, meist Landwirte, bei einer ortsnahen Variante sehen, ist die des Flächenverlustes und der Teilung der Grundstücke. Vor allem eine weitere Teilung würde die Arbeit der Landwirte so sehr erschweren, dass einige ihre Existenz bedroht sehen. Hierzu gab es ein Angebot von Seiten des Straßenbauamtes: In der Behörde gebe es Experten, die sich mit dem An- und Verkauf von Grundstücken befassen, diese könnten hier auch vermittelnd tätig werden. Es mache durchaus Sinn, wenn die betroffenen Landwirte im Zweifel ihre Grundstücke so tauschen würden, dass sie weiterhin funktionell arbeiten könnten. Zudem gebe es hier die Möglichkeit des Ankaufes durch das Straßenbauamt, denn so könne man möglicherweise einen entsprechenden finanziellen Ersatz leisten. „Unsere Grunderwerbsabteilung hilft gerne, das Angebot steht“, machte Wufka deutlich.

Aber vor allem auch dem Naturschutz müsse bei den Planungen Rechnung getragen werden, so Wufka weiter. So komme eine zu weit südliche Lösung aus Naturschutzgründen überhaupt nicht in Frage. Bürgermeister Probst, Landrat Adam und Bauamts-Chef Wufka nahmen aus der Versammlung deshalb den Auftrag mit, zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde bis zur nächsten Zusammenkunft nach einem Kompromiss für eine möglichst weit südlich verlaufende Trasse zu suchen.

In der Diskussion stand auch die Anbindung der geplanten Umgehungsstraße an die bisherige Straße bei Außenried. So wurde kurzerhand beschlossen, dass für die Außenrieder Grundbesitzer nochmals eine eigene Versammlung abgehalten werde, um die entsprechenden Lösungsmöglichkeiten mit den direkt Betroffenen zu diskutieren.

Meldung vom: 10.12.2013