Informationen für die Kindergarteneltern, damit Integration funktioniert

Der etwas andere Elternabend

Regen. „Kindergärten gibt es nicht in jedem Land auf der Welt“, sagt Franziska Regner vom Jugendamt Regen.

(v.li.) Sprachmittler Mustafa Kabas Alabed, Kristina Beckermann, Sprachmittler Abdullah Emam und Franziska Regner. Foto: Langer/Landkreis Regen

(v.li.) Sprachmittler Mustafa Kabas Alabed, Kristina Beckermann, Sprachmittler Abdullah Emam und Franziska Regner. Foto: Langer/Landkreis Regen

Sie ist im Jugendamt Ansprechpartnerin für die Kindergärten und aus vielen Gesprächen mit den Kindergartenleiterinnen weiß sie, dass die Integration auch die Kindergärten vor Herausforderungen stellt. Nachdem zwar zahlreiche Kinder mit Migrationshintergrund mittlerweile einen Kindergarten besuchen, aber viele Eltern das System vor Ort nicht kennen, hat Regner zusammen mit der Bildungskoordinatorin Kristina Beckermann zu einem Elternabend für arabisch sprechende Eltern eingeladen und viele Mütter und Väter nutzten die Gelegenheit um sich zu informieren.

„Integration kann nur funktionieren, wenn man den Zugezogenen auch alle notwendigen Informationen gibt zum Beispiel wie der Kindergartenalltag organisiert ist und welche Rolle die Eltern in diesem System übernehmen“, sagt Beckermann. Deswegen hatten die Verantwortlichen auch zwei Sprachmittler und pädagogische Kräfte aus verschiedenen Kindertageseinrichtungen als Experten eingeladen. So wurde gewährleistet, dass die Eltern und die Kindertageseinrichtungen wichtige Informationen trotz der sprachlichen Barriere austauschen und alle Fragen beantwortet werden konnten. Nachdem sehr viele Eltern gekommen waren, teilten Regner und Beckermann die Teilnehmer in zwei Gruppen auf. In den Runden wurde unter anderem das bayerische Kinderbetreuungssystem erläutert.

Es wurden aber auch viele einfache Dinge des Alltags thematisiert. Die Eltern erfuhren, wie das Kinderbetreuungssystem in Bayern aufgebaut ist und Ihnen wurden die unterschiedlichen Betreuungsmöglichkeiten, wie Kinderkrippe, Tagespflegeeinrichtungen und Kindergarten erläutert. Regner stellte den Eltern die Wichtigkeit der Aufsichtspflicht vor und betonte, dass „das persönliche Abholen und Hinbringen der Kinder zum Kindergarten notwendig ist und gleichzeitig den Austausch zwischen Kindertagesstätte und Eltern fördert.“

Dies war für viele Eltern neu, ebenso neu war für einige, dass es für die Organisation des Kindergartens wesentlich sei, die gebuchten Zeiten einzuhalten. In der Diskussion stellte sich heraus, dass dies in vielen Herkunftsländern oft lockerer gehandhabt wird.

Auch der deutsche Datenschutz oder das gelbe Untersuchungsheft war nicht allen Teilnehmern bekannt. Im Anschluss an ihre Vorträge beantworteten Regner und Beckermann noch die Fragen der Teilnehmer. Am Ende gab es von den Eltern viel Lob für die Veranstaltung. Viele bedankten sich für die Informationen und die Verantwortlichen stellten fest, dass es eine große Gemeinsamkeit zwischen allen Eltern gibt: „Sie wollen das Beste für ihr Kind.“

Die Veranstaltung wurde durch Förderung durch das Bayerische Staatsministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Integration realisiert.

Meldung vom: 06.10.2017