Jugendhilfeausschuss tagte im Landratsamt Regen – Kosten werden weiter steigen

 - Der Jugendhilfeauschuss tage im Landratsamt Regen, Foto: Langer/Landratsamt Regen
Jugendsozialarbeiter für die Förderschulen

Regen. An den Förderzentren in Regen und Viechtach sollen künftig Jugendsozialarbeiter eingesetzt werden, dies beschloss der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Regen in seiner letzten Sitzung. Dafür werde an jeder Schule jeweils eine Halbtagsstelle geschaffen.

Der Kommunale Jugendpfleger Dirk Reichel erklärte den Ausschussmitgliedern, dass es für beide Projekte derzeit eine Förderung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket gebe. Nachdem die beiden Schulleiterinnen den Bedarf gegenüber dem Jugendamt ausführlich dargelegt hatten, schilderte Reichel die aktuelle Situation. Nach einer kurzen Diskussion stellten die Mandatsträger anschließend einstimmig den Bedarf fest.

Einstimmig befürworteten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses auch,  dass bei Folgeanträgen eine rückwirkende Übernahme der Kindergarten- und Hortbeiträge ab 1. September 2012 möglich ist. Diese Regelung wurde zuvor vom Jugendamtsleiter Martin Hackl vorgeschlagen. Hackl erklärte, dass die aktuelle Rechtsprechung davon ausgehe, dass im jeweils laufenden Kindergatenjahr auch rückwirkend diese Beiträge übernommen werden müssen, wenn  die grundsätzlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Jugendamtsleiter Hackl informierte die Mitglieder ferner darüber, dass der Landkreis bei behinderten Pflegekindern für den Lebensunterhalt den gleichen Betrag wie bei Fällen der Jugendhilfe auszahlt, was eine finanzielle Besserstellung für die Pflegeeltern mit sich bringt. Es könne nicht sein, dass für den Unterhalt behinderter Kinder weniger bezahlt werde als für nichtbehinderte. Denn behinderte Kinder bedeuten in der Regel eine Mehrarbeit und so beseitige man eine Ungerechtigkeit.

Der Jugendhilfeausschuss stimmte dem Antrag des Bischöflichen Ordinariats Passau auf Bezuschussung der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle im Landkreis Regen zu. Die Beratungsstelle, die mit dem Landkreis kooperiert, und im Landkreis Regen zu finden ist, wird nach einstimmigem Beschluss mit 3000 Euro jährlich gefördert.

Die Ausschussmitglieder berieten auch über einen Antrag  des Kreisverbands Kinderschutzbund Regen-Viechtach e.V. auf teilweise Kostenübernahme für Aufwand und Arbeitsstunden im Bereich der Kinder- und Familienbetreuung. Martin Hackl stellte hier die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten vor. Das Gremium beschloss einstimmig eine Unterstützung für das Projekt  Familienpaten. Demnach werden im laufenden Jahr bis zu 200 Einsatzstunden mit fünf Euro pro Stunde gefördert, auch die entsprechenden Fahrtkosten werden hier übernommen. Des Weiteren bekommt der Kinderschutzbund 450 Euro als Unterstützung bei der Ausbildung der Familienpaten.

Mit Blick auf den Haushalt des Kreisjugendamtes für das Jahr 2013 erklärte Jugendamtsleiter Martin Hackl, dass die Ausgaben deutlich steigen werden. Im letzten Jahr sei die Zahl der Heimunterbringungen im Bereich der Hilfen zur Erziehung bedingt durch entsprechende Zuzüge von Eltern deutlich von vier auf 13 Fälle gestiegen. Allein dies würde Mehrkosten von rund 400000 Euro mit sich bringen. So sehe der Haushaltentwurf für das laufende Jahr Gesamtausgaben von 4,76 Millionen Euro vor. Die erwarteten Einnahmen betragen 865000 Euro.

Abschließend informierte der Sozialpädagoge Matthias Wagner die Gremiumsmitglieder über die tägliche Arbeit der Jugendgerichtshilfe. Im Gegensatz zum Erwachsenenstrafrecht stehe die Erziehung im Vordergrund bei Jugendgerichtsverhandlungen. Wagner sprach über seine tägliche Arbeit, die vielfältig ist. Als Sozialpädagoge ist er nicht nur vor Gericht tätig, zusammen mit seiner Kollegin Anita Suck erstellt er unter anderem Hilfepläne für straffällig gewordene Jugendliche. Wagner zeigte an praktischen Beispielen seinen Arbeitsalltag auf.

Der Jugendhilfeausschuss trifft sich am 13. Mai zu seiner nächsten Sitzung, bei der es um die Aufstellung der Vorschlagslisten für die Jugendschöffen geht.

Meldung vom: 07.03.2013