KoKi-Veranstaltung „Meine Mami hat eine Psychose, was nun?“

Informationen für Fachkräfte

 - Referente Stefan Wosnik und die KoKi-Damen Kathrin Binder links und Elisabeth Mies rechts. Foto: Mies/Landratsamt Regen Das Familienbüro KoKi befasst sich mit der frühzeitigen Unterstützung von Familien in belastenden Situationen. In der Arbeit mit Familien und Kinder stellen die KoKi-Fachkräfte immer wieder fest, dass manche Elternteile psychisch sehr belastet sind oder von einer psychischen Erkrankung bedroht, beziehungsweise bereits erkrankt sind. Um noch effizienter Hilfe leisten zu können, ist die Netzwerkarbeit eine der Hauptaufgaben von KoKi. Dazu gehört die Organisation themenspezifischer Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen. Fast 50 Fachkräfte von verschiedenen Einrichtungen beziehungsweise Institutionen kamen zum Vortrag „Meine Mami hat eine Psychose, was nun?“ in den Sitzungssaal des Landratsamtes, um sich zum Thema Psychose zu informieren.

Stefan Wosnik, Oberarzt am Bezirkskrankenhaus Passau und zuvor langjährig in Mainkofen tätig, referierte. Nach Angaben des Referenten ist bei der Psychose der Bezug zur Realität gestört. Zu den psychotischen Symptomen gehören meist Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, auch Facharzt für Neurologie, stellte an einigen Beispielen die verschiedenen Arten von Wahn und Halluzinationen vor und erklärte, dass eine psychotherapeutische Behandlung meist allein nicht ausreicht und eine medikamentöse Behandlung unbedingt nötig sei.

Psychosen werden nach ihrer Entstehungsursache in organische (zum Beispiel aufgrund von Drogenkonsum) und nicht-organische Psychosen eingeteilt. Die Schizophrenie ist beispielsweise eine Form der nicht-organischen Psychosen. Der Referent ging hier noch speziell auf die Formen und möglichen Symptome einer Schizophrenie ein.

Laut Wosnik steigt die Zahl der psychisch Erkrankten immer mehr an. Neben Defiziten in der Kindheit und/oder manchen heutigen Erziehungsstilen, die zum Beispiel eine Frustrationstoleranz gar nicht mehr zulassen, macht der Referent auch den Druck beziehungsweise die Strukturen in der Gesellschaft dafür verantwortlich.

Abschließend verwies Kathrin Binder auf den seit 2011 gegründeten Arbeitskreis „Ampelkinder – Kinder psychisch kranker Eltern“. Wer Interesse hat, daran teilzunehmen, kann sich beim Familienbüro KoKi unter der Telefonnummer 09921/601-451 melden.

Meldung vom: 27.11.2014