Kreisausschusssitzung mit nur einem Thema, den geplanten Landratsamtsanbau

 - Landrat Michael Adam zeigte den Ausschussmitgliedern vor Ort, wo der Anbau ans bestehende Amt angebunden werden soll. Foto: Langer/Landkreis Regen

Lob für das jetzige Vorgehen

Regen. „Das letzte Mal habe ich sehr geschimpft, jetzt muss ich das Vorgehen loben“, sagte Kreisrätin Rita Röhrl am Ende der Kreisausschusssitzung vom Dienstag, 8. November. Da trafen sich die Ausschussmitglieder zunächst zum Ortstermin im Landratsamt, um dann die Außenstellen Veterinäramt und Gesundheitsamt zu besichtigen. In der Volkshochschule (vhs) wurde dann nochmals im Detail über das Gesehene und den geplanten Anbau gesprochen.
„Ich sehe, wie groß und wichtig der Informationsbedarf ist“, sagte Landrat Michael Adam zu Beginn der Sitzung in der vhs. Bei der Ortsschau im Landratsamt und in den Außenstellen konnten sich die Kreisräte selbst ein Bild machen und unter den Eindrücken des Gesehenen konnte die Diskussion stattfinden. Zuvor informierte der Planer Robert Brunner nochmals zum geplanten Anbau. Brunner stellte dabei fest, dass es keine Kostenexplosion gegeben habe. Dem pflichtete der Landrat bei. Bei der ersten Betrachtung habe man nur auf das Gesundheitsamt und dessen Raumbedarf geblickt, betont Adam. Im Anschluss daran habe man auch das Veterinäramt in die Planungen mitaufgenommen. Denn die Außenstelle, in der die Tierärzte und Lebensmittelüberwacher arbeiten, ist längst in die Jahre gekommen und zudem sei man dort nur eingemietet. Zudem gebe es im Landratsamt derzeit kein freies Büro, mehr sogar noch: Zahlreiche Ein-Personen-Räume sind mit zwei Personen besetzt. Auch der Datenschutz sei an manchen Arbeitsplätzen nur noch schwer zu gewährleisten. Der Landrat und seine engsten Mitarbeiter arbeiten in provisorischen Büros im Sitzungssaal. „Das kann kein Dauerzustand sein“, stellte Adam fest und deswegen habe man Brunner gebeten, für den tatsächlichen Bedarf zu planen. Zudem wolle man einige Reserveplätze schaffen. Dies könnte kostengünstig geschehen, da man Ein-Personen-Büros plane, die etwas größer als die Mindestgröße sind und so später auch als Zweierbüros genutzt werden können.
Brunner zeigte anschaulich auf, dass man dennoch mit unterdurchschnittlichen Baukosten rechnen könne. Er rechne mit Kosten von 488 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum, dies sei über 100 Euro günstiger als das bayerische Mittel für Vergleichsbauten. Der Anbau würde, ohne Verbesserungsarbeiten im Altbestand, rund 8,4 Millionen Euro kosten und Platz für 104 Mitarbeiter bieten, wobei nach heutigem Stand 77 Arbeitsplätze notwendig sind. Der Planer ging auch auf die Planungskosten ein. Die seien in den Kosten bereits berücksichtigt und würden sich nach den gesetzlichen Vorgaben richten. Kämmerer Franz Baierl stellte zudem klar, dass das Büro Brunner den Auftrag nach einer entsprechend notwendigen Ausschreibung bekommen habe.
Die anschließende Diskussion verlief sehr sachlich. Kreisrat Walter Fritz ergriff als erster das Wort. Er wollte wissen, ob eine Aufschiebung auch eine Kostensteigerung bedeute und wenn ja, wie hoch diese sein könnte. Brunner meinte, dass die Erfahrung zeige, dass die Preise um 1,5 bis drei Prozent pro Jahr steigen würden. „Billiger wird es sicher nicht“, sagt er. Werner Rankl machte sich Sorgen bezüglich der Kreisumlage und ob wegen des Anbaus andere Maßnahmen geschoben werden müssten. Beides verneinte Landrat Adam. Nach derzeitigem Stand könne die Kreisumlage beibehalten werden, betonte er. Rita Röhrl zeigte sich mit den nun gelieferten Informationen „sehr zufrieden.“
Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden soll, haben die Ausschussmitglieder nun die Möglichkeit noch einmal in der Fraktion zu diskutieren. Landrat Adam bot an, dass zu den Fraktionssitzungen auch Kämmerer Baierl und Planer Brunner kommen könnten, sodass auch Fachfragen direkt beantwortet werden können. Am Donnerstag, 8. Dezember, sollen dann die Ausschussmitglieder endgültig über den Anbau entscheiden.

Meldung vom: 14.11.2016