Kreisjugendamt, Polizei und Ordnungsämter tauschen sich aus

Beteiligte verfolgen weiterhin gemeinsame Linie in der Umsetzung des Jugendschutzes

Regen. Das Thema Jugendschutz bei Veranstaltungen stand im Mittelpunkt des kürzlich durchgeführten Erfahrungsaustausches zwischen dem Kreisjugendamt, den Ordnungsämtern der Gemeinden und den Vertretern der drei Polizeiinspektionen im Landkreis. Jugendamtsleiter Martin Hackl begrüßte die Teilnehmer und richtete den Blick zunächst auf das Jahr 2010. Damals vereinbarte das Kreisjugendamt mit den Landkreisgemeinden einen gemeinsamen Weg in der Umsetzung des Jugendschutzes bei Veranstaltungen, insbesondere bei den so genannten jugendrelevanten Veranstaltungen.

Gemeinsam stellte die Runde fest, dass der eingeschlagene Weg als positiv gesehen werden kann. Die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen wurde insbesondere von den Vertretern der Polizeiinspektionen hervorgehoben. Die positiven Erfahrungen der Zusammenarbeit konnte auch Kommunaler Jugendpfleger Dirk Reichel bestätigen, der zudem berichtete, dass mittlerweile auch andere Landkreise in Bayern ähnliche Umsetzungskonzepte installiert haben. Reichel erzählte weiter, dass er im Rahmen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes, insbesondere im Vorfeld von jugendrelevanten Veranstaltungen, aktiv werde, wenn beispielsweise Veranstalter eine Beratung wünschen oder auch eine Ortsbesichtigung notwendig sei. Gegebenenfalls führen Reichel und Britta Fischer, seine Kollegin vom ordnungsrechtlichen Jugendschutz, auch Nachbesprechungen mit Veranstaltern durch, insbesondere wenn es Auffälligkeiten oder Schwierigkeiten in der Umsetzung des Jugendschutzes gegeben habe.
Hackl und Reichel stellten in diesem ersten Tagungsordnungspunkt aber auch fest, dass die Zahl der jugendrelevanten Veranstaltungen in den letzten Jahren aus ihrer Sicht rückläufig sei. Dies bestätigten die anwesenden Vertreter aus den Ordnungsämter. Darüber hinaus wurde berichtet, dass häufig auch ein allgemeiner Besucherrückgang bei Veranstaltungen zu verzeichnen sei.

Jugendamtsleiter Hackl betonte in diesem Zusammenhang, dass das Jugendamt keine Veranstaltungen verhindern sondern vielmehr Veranstaltungen im Hinblick auf den Jugendschutz sicherer gestalten möchte. Dazu tragen auch die Standardauflagen des Jugendamtes bei, die die Ordnungsämter den Bescheiden der jugendrelevanten Veranstaltungen beifügen. Reichel empfahl den Ordnungsämtern zudem, die Auflagen sämtlichen Veranstaltern zur Kenntnis zu geben, da diese eine gute Orientierung bei der Umsetzung der Jugendschutzbestimmungen bieten würden.

Kurz diskutiert wurde auch die Problematik, dass Veranstalter hin und wieder ihre Events sehr kurzfristig in den Gemeinden anmelden würden. Dies führt dazu, dass kaum noch Zeit für eine Veranstalterberatung gegeben sei, egal ob von polizeilicher Seite oder auf Seiten des Kreisjugendamtes. Die Anwesenden möchten dahingehend sensibilisieren, dass Veranstaltungen frühzeitiger ihre Events in den Gemeinden melden.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt hatten die Anwesenden auch über eine der Standardauflagen des Jugendamtes diskutiert. Reichel stellte die Frage, ob man den Punkt „Anzahl der Ordnungskräfte“ in Zukunft in die Entscheidungsbefugnis der Gemeinden übergeben könne. In Orientierung an den Vollzugshinweisen des Bayerischen Landesjugendamtes (BLJA) sollen Ordnungskräfte in ausreichender Zahl auf Veranstaltungen eingesetzt werden. Zur Orientierung gibt das BLJA die Zahl von zwei bis drei Ordnungskräften pro 100 Besucher vor. Insbesondere bei Großveranstaltungen von mehr als 1000 Gästen würde dies seitens der Veranstalter öfter mal moniert, machte Reichel in der Diskussion deutlich. Die Runde einigte sich darauf, die bisherige Auflage des Jugendamtes weiter beizubehalten und sich nur bei Großveranstaltungen im Einzelfall enger abzustimmen.

Jugendpfleger Reichel informierte zum Schluss noch über aktuelle Entwicklungen im Jugendschutz und ging dabei auch kurz auf das Thema Paintball und Lasertag ein. Jugendamtsleiter Hackl bedankte sich bei den Anwesenden für den regen Austausch und bot auch für die Zukunft diese Informationsplattform an.

Meldung vom: 22.03.2018