Landrätin zeichnet langjährige Feldgeschworene aus

Unser Bild zeigt (v.li.): Roland Hackl, Willibald Dietl, Ilse Oswald, Johann Weiderer, Josef Graßl, Hermann Brandl und Landrätin Rita Röhrl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Der Schweinhütter Johann Weiderer ist seit 40 Jahren im Einsatz

Regen. Drei langjährige Feldgeschworene wurden am Freitagmorgen, 22. Juni, von Landrätin Rita Röhrl für ihren Einsatz geehrt. Die Landrätin überreichte dabei Urkunden im Namen des Bayerischen Finanzministers. „Dem ist das Vermessungsamt zugeordnet und die Feldgeschworenen sind ein wichtiger Teil der Vermessung“, sagte Röhrl.

Unser Bild zeigt (v.li.): Roland Hackl, Willibald Dietl, Ilse Oswald, Johann Weiderer, Josef Graßl, Hermann Brandl und Landrätin Rita Röhrl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Unser Bild zeigt (v.li.): Roland Hackl, Willibald Dietl, Ilse Oswald, Johann Weiderer, Josef Graßl, Hermann Brandl und Landrätin Rita Röhrl. Foto: Langer/Landkreis Regen

Sie lobte den Einsatz der drei Männer und betonte, dass die Aufgabe auch in Zeiten der Digitalisierung wichtig ist. „Auch wenn man per GPS Standorte genau bestimmen kann, braucht es Männer und Frauen, die vor Ort sind und denen die Menschen vertrauen“, betonte die Landrätin. Sie freute sich, dass sie mit Johann Weiderer aus Regen-Schweinhütt, Josef Graßl aus Arnbruck und Willibald Dietl aus Patersdorf drei Männer ehren durfte, die sich hier viele Jahre eingesetzt haben. Weiderer bekam die Ehrung für seine 40-jährige Tätigkeit. Graßl und Dietl wurden für ihre 25-jährige Einsatzzeit ausgezeichnet. Röhrl betonte, dass die Feldgeschworenen durch ihre Ortskenntnis und ihre Erfahrung eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Staatsbürger und Behörde einnehmen. Ihre Arbeit erfordert nicht nur ein klares, nüchternes Urteil und ein angemessenes Auftreten, sondern darüber hinaus auch ein bedeutsames Maß an technischem Können, verwaltungsmäßigem Wissen und Menschenkenntnis.

Alle drei konnten von Erlebnissen berichten, bei denen die Feldgeschworenen nicht nur Vermesser sondern auch Streitschlichter waren. Sie betonten, dass sie den Bürgern helfen wollen und die Aufgabe gern übernehmen.

Glückwünsche gab es auch vom Chef des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) Zwiesel. Roland Hackl betonte, dass die Feldgeschworenen wichtige Mitarbeiter sind. Er überreichte an die Geehrten neben einem Buch auch eine „Urflurkarte“ ihrer Heimatgemeinden. Zur Feierstunde waren auch die Bürgermeister eingeladen, es gratulierten Ilse Oswald (Regen) und Hermann Brandl (Arnbruck). Aus Patersdorf war mit Willibald Dietl bereits der Bürgermeister vor Ort.

 

Hintergrund

Das Amt des Feldgeschworenen ist das älteste noch erhaltene Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung. Die Wurzeln des Instituts der Feldgeschworenen reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Feldgeschworenen trugen damals – wie auch noch heute – zur Sicherung des Eigentums an Grund und Boden bei. Das Kollegium der Feldgeschworenen einer Gemeinde oder eines Dorfes bestand oft aus sieben Mitgliedern, woraus sich der volkstümliche Begriff Siebener ableiten lässt. Damals wie heute konnten nur untadelige und ehrbare Männer – heute auch Frauen – in das Amt des Feldgeschworenen gelangen.  Heute verstehen sich die Feldgeschworenen auch als Partner der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung – früher Vermessungsämter. Sie unterstehen in ihrer Tätigkeit der Rechtsaufsicht der Gemeinden und der Fachaufsicht der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV). Die Aufgaben der Feldgeschworenen bestehen vor allem darin, an den von den Vermessungsbeamten festgelegten Grenzpunkten die Grenzzeichen zu setzen. Auch in Zeiten der Satellitenvermessung ist die Markierung der Grenzen mit Grenzzeichen wichtig, nur dann können Grundstücke in der Örtlichkeit gesichert und optimal genutzt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen sind die Feldgeschworenen auch befugt, gefährdete Grenzzeichen zu sichern oder zu erneuern und gerne nehmen die Antragsteller der Vermessungen auch weitere Dienstleistungen in Anspruch, wie etwa die Beschaffung und Bereitstellung von Grenzsteinen oder Grenzmarken. Durch ihre Ortskenntnis und ihre Erfahrung nehmen die Feldgeschworenen eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Staatsbürger und Behörde ein.

Meldung vom: 29.06.2018