Landrat Adam und Europaabgeordneter Weber tauschten sich aus

Die Region im Blick haben

 - Landrat Michael Adam (li.) und der Europaabgeordnete Manfred Weber im Gespräch. Foto: Langer/Landratsamt

Regen. (lra) Zu einem Vier-Augen-Gespräch trafen sich am Donnerstag, 19. Juli 2012, der Europaabgeordnete Manfred Weber und Regens Landrat Michael Adam im Landratsamt Regen. Im Mittelpunkt der Unterhaltung standen die Fördermöglichkeiten für die Region, die grenzüberschreitenden politischen Interessen und die künftige Entwicklung des Landkreises Regen in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus.

Weber berichtete dabei Adam, dass man derzeit in Brüssel und Straßburg an der künftigen Förderkulisse arbeite. Schon jetzt sei klar, dass man auch ab dem Jahr 2014 weiterhin gute Fördermöglichkeiten auch für den ostbayerischen Raum haben werde. Sonderförderungen wären weiterhin möglich, betonte Weber. Doch um besondere Fördermöglichkeiten für den Bayerischen Wald zu haben, müsste dann auch die Bundesregierung zustimmen. „Die Staatsregierung muss durchsetzen, dass es Berlin macht“, sagte Weber und forderte Adam dazu auf, ihn hier zu unterstützen. Landrat Adam versicherte Weber, dass er seinen Wunsch nach besonderen Förderungen für die Grenzgebiete, zu denen auch der Landkreis Regen gehöre teile und so werde er sich auch dafür stark machen. Zusammen mit weiteren ostbayerischen Landräten werde Adam sich dafür einsetzen, dass man in Berlin erkenne, dass die Region weiterhin besonders gefördert werden müsse. Eine Sonderförderung solle es ihrer Ansicht nach weiterhin geben und dies sei auch eine zentrale Forderung an die Bundesregierung. In diesem Zusammenhang übergab Landrat Adam auch eine Resolution des Kreistages. In der Resolution fordert der Kreistag Regen unter anderem, dass das Instrument der Regionalförderung beibehalten werden soll und dass Regionen, wie der Bayerische Wald, weiterhin in der höchsten Förderkulisse verbleiben sollen.

Zudem unterhielten sich Adam und Weber ausführlich über die Grenzlage des Landkreises Regen. Politische Zusammenarbeit dürfe nicht an der Grenze halt machen, betonten beide Politiker. Die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Pilsen und dem Landkreis Regen müsse weiter ausgebaut werden, waren sich Weber und Adam einig. Hier wünschten sich beide bessere grenzüberschreitende Strukturen, so dass die Kommunikation mit den Nachbarn erleichtert werde.

Im zweiten Teil des Gesprächs informierte sich Weber über wichtige Themen im Landkreis Regen. Man sei derzeit dabei, ein Konzept zur künftigen Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaft und Tourismus aufzustellen. Beide Bereiche könnten künftig in einer GmbH gebündelt werden. Das Unternehmen solle aber keine reine Landkreistochter sein. „Wir denken darüber nach, dass sich Gemeinden und die Privatwirtschaft daran beteiligen können“, sagt Adam. Denn nur, wenn man die beiden Schwerpunkte – Wirtschaft und Tourismus – auf eine landkreisweite und breite Basis stellen und alle Akteure an einen Tisch bringen könne, dann könne man auch etwas erreichen. Beide Politiker waren sich darüber einig, dass es sowohl im Innen- als auch im Außenmarketing Verbesserungsbedarf gebe. Weber regte in diesem Zusammenhang auch an, dass die Verantwortlichen das Gespräch mit der Landesregierung suchen sollen. Denn in den kommenden Monaten würden die künftigen Förderstrukturen ausgearbeitet. Da wäre es gut, wenn die unteren Ebenen, wie etwa die Landratsämter und Wirtschaftsförderer, ihre Vorstellungen vorbringen würden, denn dann könne man dies in die Aufstellung der Kriterien einfließen lassen. „Ihr müsst dem Wirtschaftsministerium klar sagen, was ihr machen wollt“, gab Weber Adam mit auf den Weg.

Auch über die Verkehrssituation im Landkreis Regen wurde diskutiert, wobei sich auch hier Adam und Weber einig waren, dass es gerade auf den Hauptverkehrswegen, den Bundesstraßen, Verbesserungen geben müsse.

Am Ende des Gesprächs kamen beide Politiker überein, dass sie sich vermehrt austauschen wollen. Auch wenn man unterschiedlichen Parteien angehöre, so verfolge man viele gemeinsame Ziele und diese könne man durch Zusammenarbeit leichter erreichen. Für eine besondere Aufmerksamkeit dürfte diese Aussage schon allein deshalb sorgen, da sich in Regen nicht nur der Europaabgeordnete Weber und Landrat Adam trafen, sondern auch zwei Politiker, die derzeit Parteivorsitzende sind. Weber steht der niederbayerischen CSU vor, Adam der niederbayerischen SPD und beide sind im Landesvorstand ihrer Partei vertreten. Zu guter Letzt lud Weber Adam zum Besuch in Brüssel ein. Er könne sich dort über die Europapolitik direkt informieren, meinte der Europaabgeordnete und Adam nahm die Einladung gerne an. „Jetzt müssen wir nur noch einen gemeinsamen Termin finden“, so Adam augenzwinkernd zu Weber.

Meldung vom: 10.12.2013