Regen. Das Amt des Feldgeschworenen ist das älteste noch erhaltene Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung. Die Wurzeln des Instituts der Feldgeschworenen reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Feldgeschworenen trugen damals – wie auch noch heute – zur Sicherung des Eigentums an Grund und Boden bei. Das Kollegium der Feldgeschworenen einer Gemeinde oder eines Dorfes bestand oft aus sieben Mitgliedern, woraus sich der volkstümliche Begriff Siebener ableiten lässt. Damals wie heute konnten nur untadelige und ehrbare Männer – heute auch Frauen – in das Amt des Feldgeschworenen gelangen. So zeichnete Landrat Michael Adam in einer Feierstunde im Landratsamt Regen wieder verdiente Feldgeschworene aus.
Georg König aus Teisnach und Josef Sitzberger aus Kirchberg wurden für 25-jähriges Wirken Dank und Anerkennung ausgesprochen. Für seine 50-jährige Tätigkeit ehrte Landrat Adam den Feldgeschworenen Josef Süß aus Regen. Adam dankte den ehrenamtlich Tätigen für das Engagement bei der Ausübung dieses Amtes. Der Dank schloss natürlich auch die nicht anwesenden Feldgeschworenen ein, die bei den Vermessungen tagtäglich fleißig ihre Arbeit verrichten.
Heute verstehen sich die Feldgeschworenen auch als Partner der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung – früher Vermessungsämter. Sie unterstehen in ihrer Tätigkeit der Rechtsaufsicht der Gemeinden und der Fachaufsicht der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV). „Die Aufgaben der Feldgeschworenen bestehen vor allem darin, an den von den Vermessungsbeamten festgelegten Grenzpunkten die Grenzzeichen zu setzen“, erklärte Martin Zwiebel bei dem Termin und bedankte sich bei den Feldgeschworenen für die jahrelange Mitarbeit. Auch in Zeiten der Satellitenvermessung ist die Markierung der Grenzen mit Grenzzeichen wichtig, nur dann können Grundstücke in der Örtlichkeit gesichert und optimal genutzt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen sind die Feldgeschworenen auch befugt, gefährdete Grenzzeichen zu sichern oder zu erneuern und gerne nehmen die Antragsteller der Vermessungen auch weitere Dienstleistungen in Anspruch, wie etwa die Beschaffung und Bereitstellung von Grenzsteinen oder Grenzmarken.
Durch ihre Ortskenntnis und ihre Erfahrung nehmen die Feldgeschworenen eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Staatsbürger und Behörde ein. Ihre Arbeit erfordert nicht nur ein klares, nüchternes Urteil und ein angemessenes Auftreten, sondern darüber hinaus auch ein bedeutsames Maß an technischem Können und verwaltungsmäßigem Wissen. ADBV und Feldgeschworene werden auch künftig zur Sicherung des Eigentums an Grund und Boden beitragen.