Lebensmittelüberwacher aus Tabor zu Gast im Landkreis Regen

 - Unser Bild zeigt: ­Die  Gäste aus Tschechien Lenka Kolmanová, Ilona Šestáková, Jan Pařízek,  Tomáš Kleil, die Dolmetscherin Dana Skotzek, Josef Schinabeck und René  Schirmer (beide Landratsamt Freyung-Grafenau) sowie vom Landratsamt  Regen Landrat Michael Adam, Dr. Stefan Wechsler, Thomas Müller, Thomas  Dietl und Max Nickl.                             Foto:  Langer/Landratsamt Regen

Erfahrungsaustausch über die Grenze hinweg

Regen. Vier Austauschkollegen aus dem südböhmischen Bereich Tabor konnte Dr. Stefan Wechsler, der Leiter des Veterinäramtes Regen, am Montag im Landkreis Regen begrüßen. Die vier tschechischen Lebensmittelüberwacher waren im Rahmen des Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit des Freistaates Bayern und der Tschechischen Republik zu Gast im Landkreis Regen. Man könne sicherlich gut voneinander lernen, stellte Dr. Wechsler eingangs des Treffens fest. Die tschechischen Lebensmittelüberwacher erfuhren dabei nicht nur, wie die Arbeit theoretisch abläuft, sie konnten auch ihre deutschen Kollegen bei ihrer Überwachungsarbeit begleiten und so einen Einblick in die praktischen Arbeitsabläufe gewinnen.

Begrüßt wurde die Gruppe aus dem Nachbarland am Montagvormittag auch von Landrat Michael Adam. Nachdem Adam in seinem Studium auch tschechisch gelernt hat, begrüßte er die Gäste in ihrer Landessprache. Er freue sich, dass man sich über die Grenzen hinweg austausche. Der Landrat informierte die Lebensmittelüberwacher aus dem Nachbarland über den Aufbau des Landkreises und über die jeweiligen Zuständigkeiten. So kam man auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sprechen. Während die Lebensmittelüberwachung in Bayern im Bereich Umwelt, Gesundheit, und Verbraucherschutz angesiedelt ist, gehört in Tschechien der Aufgabenbereich zu zwei Ministerien. Für den Veterinärbereich ist das Wirtschaftsministerium zuständig, für den Hygienebereich das Gesundheitsministerium. Auch die Unterschiede in der Arbeit kamen zur Sprache. So darf beispielsweise in Tschechien der Gastronom bestimmen, ob in seinem Lokal geraucht werden darf, während in Bayern eines der strengsten Nichtraucherschutzgesetze Europas gilt.

Dr. Wechsler informierte die Gäste über den Zuständigkeitsbereich seines Amtes und über die Besonderheiten des Landkreises. So gebe es im Landkreis Regen rund 800 Gaststätten und Imbisse, was auf den ausgeprägten Tourismus zurückzuführen ist. Ferner müssten die Kontrolleure im Landkreis Regen unter anderem auch rund 40 Bäckereien, 80 fleischverarbeitende Betriebe und fünf Brauereien überwachen. Aber auch 250 Lebensmitteleinzelhändler und rund 150 Einzelhändler von Bedarfsgegenständen, wie Bekleidungsläden und Drogerien müssten kontrolliert werden. Die Kontrollhäufigkeit hänge hier von der Wahrscheinlichkeit einer Gefährdung ab. So gebe es Betriebe, die wöchentlich kontrolliert werden und Betriebe, die nur alle drei Jahre mit einer Kontrolle zu rechnen hätten. Im Gespräch stellten beide Seiten, bayerische wie tschechische Kontrolleure fest, dass in beiden Ländern das Qualitätsmanagement in der täglichen Arbeit eine große Rolle spiele. Ziel sei es, die Überwachung so gut auszuführen, dass die Bürger ein höchstes Maß an Sicherheit hätten.

Vertreter beider Seiten betonten, dass der Austausch für alle durchaus positiv sei. Man könne sich jeweils von anderen durchaus etwas abschauen, so das Fazit der Verantwortlichen.

Hinweis: Der Erfahrungsaustausch wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.  

Meldung vom: 20.01.2014