Mama ist im Krankenhaus wegen Traurigsein

 - Erfolgreiches Treffen des Arbeitskreis „Ampelkinder“ (v.l.n.r.): Sabine Kraus (KJP Deggendorf), Linda Nowak (Bunter Kreis Deggendorf), Markus Botschafter (INKA Lebenshilfe Regen), Ute Rhode (Lebenshilfe Regen, Schweinhütt), Jutta Maier (Lebenshilfe Regen), Julia Gmach (Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus Arberland), Stefanie Gerstbrein (INKA Lebenshilfe Regen), Dr. Hermine Englmeier (SFZ Viechtach), Christine Reis (Frühförderung Lebenshilfe Regen), Monika Winkler (Kinderschutzbund Regen-Viechtach), Mathias Wagner (Gesundheitsamt Regen), Lisa Sturm (Betreutes Einzelwohnen Lebenshilfe Regen), Kerstin Marhold (SPZ Deggendorf, Mosaik), Barbara Kreuzer (FED Lebenshilfe Regen), Elisabeth Mies (Familienbüro Koki), Tanja Kaml-Bösl (Familienbüro Koki), Adele Aschenbrenner (SPDI, BRK Regen), Sonja Hartmannsgruber (EB, Caritas Regen), Isabelle Haberberger (Gesundheitsregionplus), Sonja Sterl (EB, Caritas Regen), Sandra Kusy (Frühförderung Lebenshilfe Regen), Erika Fock (SFZ Regen). Foto: Saller/Landratsamt RegenArbeitskreis „Ampelkinder“ tagt in der Ausstellung „KinderSprechStunde“ in Arnbruck

Arnbruck. Stefans Mama ist im Krankenhaus, schon ganz lang. Viel zu lang, findet Stefan. Am Wochenende besucht er die Mama immer. Die Krankheit sieht man nicht, kein Verband und kein Pflaster. So wie in diesem Beispiel beschrieben, befinden sich Kinder psychisch kranker Eltern   sich in einer sehr belasteten familiären, emotionalen und sozialen Situation. Die psychische Erkrankung von Mutter oder Vater hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche des Kindes. Die Kinder leiden nicht nur sehr unter den verunsichernden Veränderungen in der Familie, sie sind zudem einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selbst psychisch zu erkranken.

Der Arbeitskreis „Ampelkinder“ traf sich nun zum Austausch im Glasdorf Weinfurtner, in dem noch bis Sonntag, 5. Februar, die Wanderausstellung „KinderSprechStunde“ aufgebaut ist. Die Mitglieder des Arbeitskreises sind zahlreich: Vertreter vom Landratsamt Regen, Lebenshilfe Regen, BRK Regen, Caritas, Donauisarklinikum Deggendorf, Kinder- und Jugendpsychiatrie Deggendorf, PEKiP-Vertreter, Kinderschutzbund Regen-Viechtach, Mosaik, Sonderpädagogische Förderzentren Regen und Viechtach und Kindertrauergruppe des Hospizvereins Zwiesel-Regen.

Nach einem Rückblick auf die erfolgreiche Auftaktveranstaltung vom Vortag und den Einblick in einen Filmausschnitt, in dem Kinder von psychiatrieerfahrenen Eltern von ihren Gefühlen und Herausforderungen berichteten, beleuchtete die Gruppe die regionale Versorgungssituation. Im Landkreis Regen besteht ein sehr gutes Fundament, bei dem die Hilfe schnell beim betroffenen Kind ankommt. „Der Informationsfluss ist sehr gut und die direkte Hilfe wird zügig an den Betroffenen vermittelt. Da sieht man, wie wertvoll gute Vernetzung ist und dass sie sich auszahlt“, sagt Tanja Kaml-Bösl, die den Arbeitskreis zusammen mit ihrer Kollegin Elisabeth Mies leitet. Ziel wird auch zukünftig sein, Ärzte, Therapeuten und Pädagogen über das vorhandene regionale Beratungs- und Hilfeangebot zu informieren. Dadurch wird auch in Zukunft die Hilfe bei den betroffenen Kindern und deren Eltern ankommen. Einen Überblick über die Beratungs- und Hilfsangebote vor Ort bietet auch die neu aufgelegte Broschüre „Wenn eine Mutter oder ein Vater psychische Probleme hat…“ Dadurch soll es möglich sein, für jeden Einzelnen die passgenaue Hilfe und den richtigen Ansprechpartner zu finden. Die Broschüre kann aktuell noch bis Sonntag bei der Wanderausstellung „KinderSprechStunde“ im Glasdorf Weinfurtner, Arnbruck, kostenlos mitgenommen werden. Außerdem kann sie beim Familienbüro Koki (09921-601451 oder koki@lra.landkreis-regen.de „Stichwort Broschüre“) angefragt werden.

Hintergrund
Der Arbeitskreis „Ampelkinder“ wurde bereits 2011 ins Leben gerufen, um durch die Vernetzung einzelner Institutionen beziehungsweise Fachkräften den betroffenen Familien und Kindern eine noch wirksamere Hilfe zukommen zu lassen. Eine Ampel ist ein Signalgeber – der Arbeitskreis will das Signal im Landkreis Regen senden, Kinder psychisch kranken Eltern Aufmerksamkeit zu schenken, sie zu unterstützen und zu stärken.

Die Ausstellung „KinderSprechStunde“ informiert über die Situation von Kindern mit einem psychisch erkrankten Elternteil und kann noch bis Sonntag, 5. Februar, in Arnbruck besucht werden. Am Samstag und Sonntag jeweils 14.30 Uhr wird der Film „Wo bist du?“ gezeigt.

Meldung vom: 07.06.2017