Mobilitätskonzept wurde vorgestellt

 - Die  zuständige Sachgebietsleiterin Lieselotte Bielmeier stellte das  Bundesprojekt ArKoNa Vera vor. Im Eimer im Bildvordergrund sind erste  Muschelnachzüchtungen zu finden. Foto: Langer/Landkreis RegenAktiver Artenschutz: Förderung der Flussperlmuschel beschlossen

Regen. Die Landkreisbürger sollen mobiler werden, das ist das Ziel des Mobilitätskonzeptes für den Landkreis Regen. Das Planungsbüro der Regionalbus Ostbayern

GmbH (RBO) hat das Konzept in den vergangenen Monaten erstellt, die Ergebnisse wurden in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschafts-, Umwelt- und Tourismusfragen, kurz WUT-Ausschuss, vorgestellt und für gut befunden.

Landrat Michael Adam konnte zur Konzeptvorstellung Dr. Thomas Huber von der RBO begrüßen. Er stellte das Konzept im Detail vor und ging dabei vor allem auf die Veränderungen seit der Vorstellung der ersten Ergebnisse ein. So wird es auf vielen Strecken, wie etwa zwischen Viechtach und Prackenbach oder Kirchberg, Bischofsmais und Regen Verbesserungen geben. Viele neue Haltestellen wurden eingebaut und auch am Wochenende sollen Busse fahren. In der Regel sorgen die Busse für eine gute Anbindung an das Bahnnetz. Das endgültige Mobilitätskonzept soll spätestens in der Dezembersitzung vom Kreistag beschlossen werden. Bis dahin wird die RBO an einigen Stellen weitere Verbesserungen vornehmen.

Zudem befasste sich der Ausschuss mit einem Marketingkonzept, das auf die neuen Mobilitätsmöglichkeiten hinweisen soll. Hier soll es einen Ideenwettbewerb der Agenturen geben. Der Landkreis wird mindestens fünf Werbeagenturen auffordern Vorschläge zu unterbreiten, wie eine entsprechende Planung aussehen kann. Hierfür werden diese mit 1500 Euro pauschal entlohnt, der beste Vorschlag soll dann den Zuschlag erhalten und ein Konzept ausarbeiten.

Die Räte mussten sich in der Sitzung mit weiteren Verkehrsthemen auseinander setzen. So stimmten sie der Festlegung der Haltestellen zu. Der Haltestellenumkreis beträgt demnach 500 Meter, konkret bedeutet dies, dass Bürger eine Haltestelle in maximal 500 Metern Umkreis vorfinden sollten. Ferner stimmten die Ausschussmitglieder der Zulassung von Zeitkarten für Bedarfsverkehre (Rufbusse) zu.  Die Konzession für die neuen Bedarfsverkehre wird der Landkreis aber selbst beantragen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Betrieb der Bedarfslinie 8200 um ein weiteres Jahr verlängert. Die Linie besteht aus fünf Linien, welche von Regen nach Zwiesel, Arnbruck, Teisnach, Bischofsmais und Kirchberg führen. Rund 60 Personen nutzen derzeit die Rufbusse monatlich, so dass bei einem Fortbestand der Linie bis Ende August 2016 und bei 70-prozentiger Förderung mit einem Landkreiseigenanteil von rund 9000 Euro gerechnet werden muss.

Im Anschluss daran wurde den Kreisräten auch der Fahrplan für den Bahnprobebetrieb zwischen Gotteszell und Viechtach, der ab dem kommenden Jahr rollen soll, vorgestellt. Demnach startet an Wochentagen der erste Zug um 3.54 Uhr in Viechtach in Richtung Gotteszell. Die letzte Rückfahrt aus Gotteszell erfolgt um 22.45 Uhr, dienstags, freitags und samstags fährt der sogenannte Discozug, da beginnt die Rückfahrt um 1.32 Uhr in Gotteszell. Während der Zug an Wochentagen im Stundentakt verkehren soll, wird er sonntags nur im Zwei-Stunden-Takt rollen. Dies sei ein Ergebnis aus den Kundenbefragungen, erklärte die zuständige Sachbearbeiterin Jana Graßl.

Des Weiteren gaben die Ausschussmitglieder Landrat Michael Adam die Zustimmung eine weitergehende Eisbahnbrückenrenovierung einzufordern. Nach Sanierungsmaßnahmen in diesem Jahr sei der Bestand bis zum Jahr 2027 gesichert, was danach kommt, wisse man nicht, sagte Adam und nachdem wohl klar sei, dass dann einige Brücken nicht mehr repariert werden können, wolle er sich nun für einen rechtzeitigen Neubau einsetzen. Dies unterstützte das Gremium einstimmig.

Aber nicht nur mit verkehrspolitischen Themen durften sich die Ausschussmitglieder befassen. Sie stimmten auch einstimmig für die Beteiligung des Landkreises am Bundesprojekt ArKoNa Vera. Insgesamt sollen hier – in den kommenden neun Jahren – rund 1,8 Millionen Euro in den Flussperlmuschel Artenschutz in den Landkreises Regen, Freyung-Grafenau und Passau sowie in der Stadt Passau investiert werden. Der Landkreis Regen muss sich angesichts einer 90 Prozent-Förderung mit 10000 Euro pro Jahr beteiligen. Die Eigenkosten teilen sich die Landkreise zu je 30 Prozent, zehn Prozent trägt die Stadt Passau.

Eigentlich hätte das Gremium auch über die Rücknahme einer Investitionszuweisung für das Projekt „Sporer-Quetsch“ in Viechtach abstimmen sollen. Doch darauf wurde verzichtet, nachdem der Viechtacher Bürgermeister Franz Wittmann berichtet hatte, dass die Stadt demnächst ein neues Konzept vorstellen werde.

Derzeit wird der Bayerische Landkreistag bezüglich des überarbeiteten Windenergieerlasses des Freistaates Bayern angehört. Der Landkreis Regen nahm von dem überarbeiteten Erlass Kenntnis.

Landrat Michael Adam informierte die Ausschussmitglieder auch darüber, dass der Landkreis möglicherweise das sogenannte Ambiente-Gelände in Zwiesel sanieren muss. Die Altlasten aus dem Boden müssen entsorgt werden, hier könnten dem Landkreis hohe Kosten entstehen, selbst im Falle einer Förderung müsse man mit einem Eigenanteil von rund 152000 Euro rechnen. Da es sich um eine Pflichtaufgabe des staatlichen Landratsamtes handele, müsse kein Gremium zustimmen, der Landrat wolle die Ausschussmitglieder aber entsprechend informieren.

Meldung vom: 07.01.2016