Nach über 40 Jahren an Planung kann nun der Verkehr auf der Umgehung rollen

 - Feierlicher Moment der Verkehrsfreigabe mit (v.li.): Landkreiskämmerer Franz Baierl, stellvertretender Landrat Willi Killinger, Landrat Michael Adam, Staatsminister Helmut Brunner, Bürgermeister Alois Wenig, Helmut Plenk (weiterer Stellvertreter des Landrats), Bezirksrat Heinrich Schmidt, Beatrix Lindinger-Hösl (Staatliches Bauamt Passau), Stefan Pritscher (Regierung von Niederbayern), Oberbauleiter Alfons Strasser (Firma Streicher) und Helmut Leopoldseder (Büro Sehlhoff). Foto: Langer/Landkreis Regen150000 Kubikmeter Erde wurden bewegt

Kirchberg im Wald. „Diese Straße wurde nicht nur top errichtet, sondern auch in Rekordzeit gebaut“, sagte ein sichtlich erfreuter Landrat Michael Adam am Donnerstag, 9. Juni, bei der Verkehrsfreigabe des ersten Bauabschnitts der Ortsumfahrung Kirchberg (REG 12). Adam machte aus seiner Freude keinen Hehl, denn mit dem Bau gelang ihm, was seinen beiden Amtsvorgängern verwehrt war.

In seiner Rede ging der Landrat auf die Historie der Staßenbauplanungen ein. Bereits im Jahr 1973 wurde über den Bau der Ortsumfahrung diskutiert. Erst 35 Jahre späte konnte dann das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen werden. Doch an einen Bau war vor acht Jahren nicht zu denken, die Straßenpläne wurden beklagt. Erst Adam brachte nach seiner Wahl Bewegung ins Verfahren. In Gesprächen mit den Klägern und allen Beteiligten, wie Straßenbauamt und Gemeindeverwaltung konnte eine Teilung in zwei Bauabschnitte erreicht werden und der 1860 Meter lange Nordabschnitt konnte nach nur neun Monaten Bauzeit nun für den Verkehr freigegeben werden.

Adam bedankte sich bei allen, die sich hier engagiert haben. Zuletzt haben die Bauarbeiter der Firma Streicher „mit dem Hirn angeschoben“ und die Arbeit in rekordverdächtiger Zeit bewältigt. „150000 Kubikmeter Erde wurden bewegt“, stellte Adam fest und so sei eine 6,50 Meter breite Straße entstanden, die sich gut ins Gelände einfügt. Die Straße ist „verkehrsbelastbar“ meint der Landrat und verweist, dass man beim Bau auch die Ökologie im Blick gehabt hat. So hat man einen angrenzenden Bau renaturiert und rund 2,7 Hektar Ausgleichsfläche erworben.

Viel Lob gab es auch für Staatsminister Helmut Brunner, der den Bau „nicht nur als Kreisrat unterstützt hat“, sondern sich auch für eine besonders rasche und hohe Förderung eingesetzt hat. Das Lob gab der Minister in seiner Rede an Adam zurück. Der Landrat habe unkonventionell gehandelt und so eine Teillösung erreicht. Nun hoffe er, wie alle anderen, dass möglichst bald die Bagger anrollen und der Südabschnitt gebaut werden kann. „Eine Maßnahme die unvollendet ist, kann uns nicht zufrieden stellen“, sagte Brunner und hoffte, dass man sich auch in zweiten Abschnitt bald mit den Klägern einigen kann. Eine Hoffnung die er mit Landrat Adam teilt.

Adam betonte, dass er weiterhin das Gespräch suche. Zudem habe man bereits viel Grund angekauft um den Klägern Tauschgrund anbieten zu können. Lob gab es für den Anwalt der Kläger. Adam meinte, dass er den Eindruck habe, dass man ehrlich an einer Lösung der Probleme interessiert sei und dies mache ihm Mut, dass man in den kommenden Jahren auch mit dem Bau der Südtrasse beginnen kann.

Zufrieden zeigte sich auch Bürgermeister Alois Wenig, wobei auch ihn die langen Planungen störten. Er verwies auf die Schweiz, wo man in 17 Jahren den Sankt Gotthard-Basistunnel gebaut habe. In der Godehard-Gemeinde Kirchberg habe man seit dem Jahr 1973 auf die Umgehung gewartet und so hoffe er, dass der zweite Bauabschnitt nicht wieder Jahrzehnte auf sich warten lasse. Für die Freigabefeier hatte Wenig zur Überraschung der Gäste eine Alphornbläsergruppe engagiert, bei der „Verkehrsfreigabe des zweiten Bauabschnitts kommt eine Blaskapelle“, versprach der Bürgermeister.

Ein Grußwort sprach auch Beatrix Lindinger-Hösl, die Abteilungsleiterin des Staatlichen Bauamts, erinnerte sich daran, dass die Ortsumfahrung bereits vor 20 Jahren, als sie beim Bauamt anfing, ein Thema war. Die Ereignisse würden zeigen, dass „es zunehmend schwieriger wird Straßenbauprojekte umzusetzen.“ Auch sie hoffte aber, dass ihre Behörde den zweiten Bauabschnitt zumindest bald planen kann. Sie bedankte sich in ihrer Ansprache bei allen, die dazu beigetragen haben, dass man rasch planen und schnell bauen konnte. Insbesondere das Wasserwirtschaftsamt und die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Regen hätten sehr schnell gearbeitet, was dem Bauamt wiederum die Arbeit erleichtert habe.

Nach den Grußworten war es dann endlich so weit: Mit dem Durchschneiden eines blau-weißen Bandes konnte die Straße für den Verkehr frei gegeben werden.

Meldung vom 10.06.2016

Meldung vom: 10.06.2016