Podiumsdiskussion im Rahmen der Woche der Pflege

Regen. „Mei Mama derf ins Heim – Was kostet uns das?“ – diesem Thema haben sich vergangene Woche VdK-Kreisgeschäftsführer und stellvertretender Landrat Helmut Plenk sowie der Leiter des BRK Seniorenzentrum Zellertal und BRK Seniorenwohn- und Pflegezentrums Viechtach, Franz Lobmeier, gewidmet.

(v.li.): VdK-Geschäftsführer Helmut Plenk, Moderatorin Stephanie Blüml, BRK Leiter der Seniorenzentren Viechtach, Zellertal, Franz Lobmeier sowie Sozialamtsleiter Horst Kuffner bei der Podiumsdiskussion. Foto: VdK

(v.li.): VdK-Geschäftsführer Helmut Plenk, Moderatorin Stephanie Blüml, BRK Leiter der Seniorenzentren Viechtach, Zellertal, Franz Lobmeier sowie Sozialamtsleiter Horst Kuffner bei der Podiumsdiskussion. Foto: VdK

Die Veranstaltung fand im Rahmen der „Woche der Pflege“ statt, die der Arbeitskreis Agenda 21 Soziales zum zweiten Mal durchgeführt hat.

Der erkrankte Arbeitskreis-Leiter Matthias Schricker musste seine Teilnahme kurzfristig absagen. Durch den Abend geführt hat Stephanie Blüml, Verantwortliche für die Pressearbeit bei den Arberlandkliniken, während Horst Kuffner, Leiter der Sozialverwaltung Regen, die Organisation der Podiumsdiskussion übernommen hat. Nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden führte Stephanie Blüml in das Thema ein und übergab das Wort an Helmut Plenk. Als VdK-Geschäftsführer und Kreisbehindertenbeauftragte führte Plenk kurz auf, wie viele Personen derzeit im Landkreis Regen pflegebedürftig sind. 3200 Pflegefälle kommen so derzeit auf rund 730 Pflegeplätze im Landkreis. Mit Kurzzeitpflege und ambulanten Pflegediensten werde die Versorgung im Landkreis Regen derzeit noch zu 100 Prozent abgedeckt. Laut Prognosen steige der Pflegebedarf im Landkreis Regen bis 2035 auf rund 6000 Pflegefälle – ein Grund mehr, sich mit dem wichtigen Thema „Heimunterbringung und Kosten“ auseinander zu setzen. Franz Lobmeier ging anschließend auf die Möglichkeit der pflegerischen Betreuung, sei es durch Tages- oder Kurzzeitpflege, ambulante Pflege oder die Heimunterbringung ein. Jede Entscheidung über die eigene Versorgung oder die der Angehörigen sei laut Lobmeier individuell zu entscheiden und sollte unter Einbeziehung aller Beteiligten getroffen werden. Unterstützung in Form einer Beratung gäbe es beispielsweise über die Pflegeüberleitung in Kliniken, die jeweiligen Pflegedienstleister oder Beratungsstellen wie der Sozialverwaltung des Bezirkes Niederbayern oder den Sozialverband VdK. Lobmeier schilderte zudem anschaulich die Zusammensetzung der Heimunterbringungskosten und möglicherweise anfallender Zuzahlungen, die nach Abzug des Pflegekassenanteils für die Betroffenen entstehen können. Bei der Frage „Wer zahlt das alles?“ erklärte Helmut Plenk anhand vieler anschaulicher Beispiele und unterschiedlicher Szenarien, inwieweit man selbst bzw. die Angehörigen für eine Heimunterbringung aufkommen müssten. Dabei gab es Informationen zum Heimvertrag, zum Vorliegen eines notariellen Vertrags in Bezug auf eine Schenkung sowie die Belangung von Einkommen und Vermögen. Als Fazit konnte man gemeinsam festhalten, dass auch in Bezug auf die Kosten die individuelle Situation der Pflegebedürftigen und deren Angehörigen beachtet werden müsse. Wichtig sei, so waren sich die Redner einig, sich lieber früher als später mit einer möglichen Pflegebedürftigkeit und den damit ins Heim zusammenhängenden Kosten auseinander zu setzen: Letztendlich soll es dann heißen „die Mama derf“ und nicht „die Mama muss ins Heim“. Dass das Thema wichtig und diskussionswürdig ist, wurde schnell klar: Viele interessierte Zuhörer hatten ihre individuellen Fragen mitgebracht, auf die Plenk und Lobmeier jeweils ausführlich eingegangen sind.

Meldung vom: 18.05.2017