Schul- und Kulturausschuss begrüßt neue Planungen – Kulturhaushalt gefordert

Deutliche Veränderung am Zwieseler Gymnasium

Regen. Der Schul- und Kulturausschuss des Kreistages Regen wurde in seiner jüngsten Sitzung über die neuen Planungen am Gymnasium Zwiesel informiert. Bisher war nur klar, dass der Altbau, aus den Jahren 1952/58 energetisch saniert werden sollte und im Rahmen dieser Baumaßnahmen auch neue Unterrichtsräume entstehen sollen. Die Bedarfsermittlung zeigte aber, dass die bisher geplanten Räume den notwendigen Bedarf nicht erfüllen werden, so stellte Planer Georg Oswald von Architekturschmiede neue Pläne vor. Sie sehen eine Aufstockung des sogenannten Erweiterungsbau-Süd vor. Diese Pläne wurden einstimmig begrüßt.

Davor hatte Oswald zusammen mit Schulleiter Heribert Strunz aufgezeigt, dass es künftig, auch aufgrund der positiven Schülerzahlen, einen größeren Raumbedarf geben werde. So müsse man nicht nur, wie bereits geplant, das Dachgeschoß im Altbau aufstocken, vielmehr will man auch im „Neubau“, der in den 90er Jahren gebaut wurde, eine Etage aufstocken. Mit dieser Baumaßnahme will man zugleich beginnen, was den Vorteil mit sich brächte, dass man für die eigentliche Sanierung Ausweichräume für den Unterricht habe. Die Kosten der Aufstockung Erweiterung-Süd würden bei rund 1,15 Millionen liegen, so dass man – unter Abzug der zu erwarteten Förderung und den Kosten für die ersparten Klassen-Container – letztlich mir rund 390000 Euro an Mehrkosten für den Landkreis rechnen müsse. Der Rest werde über Fördermittel finanziert. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass man ohne die Erweiterung wohl Container mieten müsse, dann seien die Mehrkosten sehr gering. Die Kreisräte konnten die Argumente nachvollziehen und stimmten so für die vorgestellten Pläne. Nun kann der Planer diese im Detail ausarbeiten.

Zuvor hatten die Kreisräte bereits der Errichtung einer weiteren gebundenen Ganztagesklasse am Gymnasium Zwiesel zugestimmt. Der Landkreis werde sich an der Finanzierung mit 5000 Euro beteiligen, so das einstimmige Votum.

Ebenfalls einstimmig begrüßten die Ausschussmitglieder die Errichtung einer Landwirtschaftsschule in Regen. Die Verwaltung wurde beauftragt das Benehmen des Landkreises gegenüber dem zuständigen Staatsministerium zu erklären. Somit stimmt der Kreis der Schulerrichtung nicht nur zu, er übernimmt auch, als künftiger Sachaufwandsträger, die darauf anfallenden Kosten.

Landrat Michael Adam unterrichte die Ausschussmitglieder auch über eine Eilhandlung. Damit in der Realschule Zwiesel die naturwissenschaftlichen Räume in den Sommerferien neu ausgestattet werden können, musste er den dafür notwendigen Auftrag rechtzeitig vergeben. Ein Regener Unternehmen wird, als günstigster Bieter, die Räume für rund 58000 Euro ausstatten.

In der Sitzung gab auch der Kulturbeauftragte des Landkreises seinen Bericht ab. Roland Pongratz zeigte hier seine Hauptaufgaben auf. So ist er beispielsweise als Unterstützung für alle in der Kulturarbeit Aktiven, Laien wie Profis, im Einsatz. „Ich berate viele Landkreisbürger rund um die Kultur“, sagt Pongratz, der nicht nur über seine Arbeit berichtete, sondern auch über künftige Projekte informierte. So wolle er die Zusammenarbeit der Museen im Landkreis Regen verbessern. Auch im Bereich des Ticketing wolle er sich um neue Lösungen bemühen. Pongratz brachte auch konkrete Wünsche und Anliegen vor. So wünschte er sich einen Rock- und Popmusikbeauftragten. Theoretisch sei er als Kulturbeauftragter auch für diesen Bereich zuständig, aufgrund seines eigenen musikalischen Schaffens werde er aber von den Musikern als „Volksmusikant“ wahrgenommen. Der Bereich der modernen Unterhaltungsmusik sei aber ebenso wichtig und deshalb wünschte er sich hier einen eigenen Beauftragten.

Noch wichtiger und dringender ist, dass es ab dem kommenden Jahr einen eigenen Kulturhaushalt gibt. Bisher werde in verschiedenen Haushaltsstellen Kultur gefördert, doch diese Förderungen seien undurchsichtig und oft so kompliziert zu erlangen, dass in einigen Bereichen nahezu keine Mittel ausgezahlt werden. Pongratz wünschte sich nun einen eigenen Haushaltsposten mit der Möglichkeit, dass man vor allem mit kleineren Beträgen schnell kulturelles Schaffen unterstützen kann. Dies wurde auch von Landrat Michael Adam begrüßt. Er regte an, dass man im Dezember ein entsprechendes Konzept im Kreistag präsentieren und beschließen kann, so dass vielen künftig auch wirklich geholfen werden kann.

Meldung vom: 03.07.2015