Tag des offenen Denkmals 2016

 - Pfarrhof Teisnach. Foto: Landkreis Regen, Müller WernerHerzliche Einladung zum Tag des offenen Denkmals 2016

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nach der Nachkriegszeit und Jahren des Wirtschaftswunders, erwuchs erst langsam ein breites öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung unseres erhaltenen baukulturellen Erbes.

1975 rief der Europarat das Europäische Denkmalschutzjahr aus mit einer Charta folgender Aussage: „Die Unterrichtung der Öffentlichkeit muss umso mehr gefördert werden, als der Bürger ein Recht dazu hat, an Entscheidungen über seinen Lebensraum teilzuhaben.“ Seitdem wurde im Denkmalschutz und in der Denkmalpflege eine aktive Bürgerbeteiligung gefördert. Nur ein partnerschaftliches Miteinander aller Beteiligten in privaten, öffentlichen, kirchlichen und ehrenamtlichen Initiativen sowie der Denkmalbehörden garantiert den Erfolg zum Erhalt unserer tradierten Baudenkmäler.

Das diesjährige Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ würdigt die engagierte Arbeit Vieler für den Denkmalschutz. Wir würden uns freuen, Sie am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 11. September im Pfarrhaus Teisnach, Prälat-Mayer-Platz 2, begrüßen zu dürfen.

Führungen um 12.00 Uhr, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr

Bewirtungsmöglichkeit beim Teisnacher Marktfest

Michael Adam
Landrat

Cornelia Schink
Kreisheimatpflegerin

Pfarrhaus Teisnach Berginger Straße 15
Das Pfarrhaus in Teisnach ist erst 2013 in die Denkmalliste aufgenommen worden. Der Pfarrhof wurde 1904 nach Plänen des Münchner Architekten J.B. Schott errichtet, der bereits die Bauplanung für den Teisnacher Pfarrkirchenneubau St. Margareta 1898/1900 lieferte. Das Pfarrhaus in exponierter Lage oberhalb der Kirche ist von einem weitläufigen Garten mit historischem Baumbestand umgeben.

Pfarrkirche und Pfarrhaus bilden eine zusammenhängende Baugruppe. Zum Baudenkmal gehören neben dem repräsentativen Pfarrhausbau das ehemalige Waschhaus mit Holzlege und ein ehemaliges Bienenhaus in Holzständerkonstruktion von ca. 1910. Das Pfarrhaus ist ein zweigeschossiger, verputzter Ziegelbau mit Steilsatteldach, vorgelagerter Terrasse mit Freitreppe und streng symmetrisch gestalteten Fassaden.

Es zeichnet sich durch eine dichte Überlieferung der bauzeitlichen Bausubstanz und Baustruktur aus. Im Gebäudeinneren ist der Großteil der baugebundenen Ausstattung von 1904 erhalten: gefelderte Zimmertüren, Türen mit aufwendig farbigen Jugendstilbleiverglasungen, farbige Bleiverglasungen der Fenster, historische Kachelöfen und Dielenböden, ein repräsentativer Raum mit einer qualitätvollen Stuckdecke und gusseiserne Wasserbecken. Die restauratorische Befunduntersuchung konnte in den herrschaftlichen Räumen eine reiche, intensivfarbige, bauzeitliche Schablonenmalerei mit Jugendstilelementen nachweisen. Das Pfarrhaus wurde 2015/16 generalsaniert und erstrahlt nun wieder wie zur Bauzeit.

Meldung vom: 29.08.2019