Weitere Pflegeplätze benötigt – Pflegebedarfsanalyse zeigt, was in der Zukunft gebraucht wird

Regen. Das Modus-Institut Bamberg hat im Auftrag des Landkreises Regen den Pflegebedarf der kommenden Jahre ermittelt. Nun wurde die Bedarfsanalyse, die auch den aktuellen Ist-Stand erfasst, im Landratsamt Regen offiziell vorgestellt. Manfred Zehe war dazu aus Bamberg angereist und er präsentierte den Besuchern ein umfassendes Bild der aktuellen Lage zudem zeigte er auf, wie sich der Bedarf nach derzeitigem Stand entwickeln werde.

Begrüßt wurden die Gäste vom stellvertretenden Landrat Helmut Plenk. Der Landkreis hatte zur Vorstellung der Zahlen die Kreisräte, die Bürgermeister und die Teilnehmer der Pflegekonferenz in den Sitzungssaal eingeladen und rund 30 Teilnehmer waren gekommen. Plenk berichtete, dass in 20 Jahren 6000 Menschen mehr als heute im Landkreis Regen älter als 65 Jahre alt sein werden. Wenn man dies wisse, dann könne man auch erahnen, dass dies Auswirkungen auf die Pflege haben wird.

Manfred Zehe ging in seinem Vortrag zunächst auf die ambulante Pflege ein. Hier zeigte er auf, welche Dienste es derzeit gibt. Zudem schilderte Zehe, wie sich der Bedarf vermutlich entwickeln werde. Demnach sei man bereits jetzt mit 104 Vollzeitpflegekräften näher am Minimalbedarf, als am Maximalbedarf. Hier sah der Referent möglichen Handlungsbedarf.  Danach sprach der Referent über die Tagespflege. „Ich bin überrascht, dass so viele Tagespflegeplätze im Landkreis Regen existieren“, sagte er. Derzeit seien 64 Prozent der Plätze belegt. Der Bedarf werde zwar steigen, dennoch könne man von einer langfristig „ausreichenden“ Versorgung sprechen. Bei der Kurzzeitpflege werde es „problematischer“, denn hier werde der Bedarf spürbar steigen. „Ab dem Jahr 2020 ist es im Landkreis Regen dringend notwendig den Bereich Kurzzeitpflege auszubauen“, betont der Experte. Im stationären Bereich sehen Zehe und seine Kollegen vom Modus-Institut bereits in den kommenden zwei Jahren Handlungsbedarf. Denn dann werde der Mindestbedarf unterschritten. Bis zum Jahr 2020 müssten dann weitere Plätze gebaut werden, wobei auch danach in diesem Bereich noch mit weiteren Anstiegen zu rechnen sei.

Zehe betonte in seinem Vortrag aber auch, dass sich Bedarfszahlen auch immer wieder ändern. Denn Pflege koste Geld und oftmals werde die Pflege nicht nur nach den Bedürfnissen, sondern auch unter monetären Gesichtspunkten ausgewählt. Jede Gesetzesänderung, die auch in die finanziellen Leistungen eingreift, bringe so oft auch Veränderungen bei der Pflege mit sich. Der stellvertretende Landrat Plenk dankte dem Referenten für seine Informationen. Der vollständige Bericht wird demnächst auch als pdf-Datei auf der Homepage des Landkreises zu finden sein.

Meldung vom: 07.01.2016