Zum Wohle der Kinder sind an fünf Schulen Jugendsozialarbeiter am Werk

Die Teilnehmer der Projektbeiratstreffen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die Zusammenarbeit funktioniert

Regen. Die Jugendsozialarbeit an Schulen, kurz JAS, ist mittlerweile an fünf Schulen im Landkreis Regen etabliert.

Die Teilnehmer der Projektbeiratstreffen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die Teilnehmer der Projektbeiratstreffen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Es gibt sie an den Förderzentren und Mittelschulen in Regen und Viechtach sowie neuerdings auch an der Grundschule in Regen. Obwohl sie an den Schulen arbeiten, sind die Sozialarbeiter fachlich dem Jugendamt zugeordnet. Sie sollen ein Bindeglied zwischen der Schule und der Behörde sein. Einmal im Jahr treffen sich alle Beteiligten, wie Vertreter der Schulen, der Projekt- und Sachaufwandsträger, des Jugendamtes und der Regierung von Niederbayern zum sogenannten Projektbeiratstreffen.

„Im letzten Jahr ist einiges geschehen. Es gibt eine JAS-Schule mehr und auch hier im Kreis gibt es einige neue Gesichter“, stellte Jugendamtsleiter Martin Hackl eingangs fest. Er halte es für wichtig, dass man sich einmal pro Jahr in der Runde trifft, über Gutes und weniger Gelungenes spricht und den Blick auf anstehende Projekte lenkt. Es freue ihn, dass neben den Jugendsozialarbeitern auch die Schulleiter und Vertreter der Kommunen zum Treffen gekommen sind. Ein besonderer Gruß ging an Schulrat Mark Bauer-Opree und Nikolaus Stuewer von der Regierung von Niederbayern.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hatten die Vertreter vor Ort das Wort. Die JAS-Kraft Hilde Kreuzer von der Grundschule Regen und die Schulleiterin Gabriele Weikl eröffneten die Berichtsrunde. Kreuzer schilderte ihre Eindrücke von den ersten neun Wochen an der Schule. Sie berichtete von einem guten Start. Es haben sich bereits Schüler und Schülerinnen mit Problemen im sozial-emotionalen Bereich oder auch mit Trauma-Belastungen an sie gewendet. Schulleiterin Weikl berichtete davon, dass es an der Schule einen Migrationsanteil von 33 Prozent gibt und sich dies auch auf die Arbeit auswirke. Sie betonte, dass sie froh sei, dass die Stelle nun neu geschaffen wurde.

Lehrer Christian Karger von der Mittelschule Regen berichtete, dass die Jugendsozialarbeit mittlerweile eine feste Institution an der Schule ist. Die Jugendsozialarbeiterin Andrea Burghart ging in ihrem Rückblick auf die Situation vor Ort ein. Ihre Arbeit sei geprägt durch viele Probleme. Scheidungen, psychische Erkrankungen und auch Suchtprobleme der Eltern würden sich direkt auf die Kinder auswirken. Eine zentrale Frage bei ihrer Arbeit sei das, „wie gehen wir miteinander um?“ Hier spiele vor allem die Gewaltprävention eine Rolle. Jugendsozialarbeiter Maximilian Bäumler von der Mittelschule Viechtach berichtete davon, dass er an seiner Schule mit ähnlichen Problemen konfrontiert sei. Zudem stellte er fest, dass Themen wie Selbstverletzung und Suizid, vor allem bei Mädchen, immer mehr Raum einnehmen. Vor allem in Einzelgesprächen werde er damit konfrontiert.

Die Schulleiterin Linda Langer von der Schule am Weinberg (Sonderpädagogisches Förderzentrum Regen) stellte fest, dass „es viel mehr Bedarf gibt, als Stunden zur Verfügung stehen.“ Sie lobte die Arbeit von Franz Wölfl, der mit seiner Art die Kinder gut erreicht. Wölfl selbst berichtete davon, dass die Einzelfallarbeit einen großen Raum einnimmt. „Die Kinder kommen mit ihren Problemen“, sagt er, wobei hier „das Vertrauensverhältnis wichtig ist“. Von einer ähnlichen Situation berichtete Christina Riedl-Pradel, die stellvertretende Schulleiterin des Sonderpädagogischen Förderzentrums Viechtach. Nachdem es dort allerdings fünf Ganztagesklassen gibt, würde sie sich einen verstärkten Einsatz der JAS-Kraft auch am Nachmittag wünschen.

Für die Sachaufwandsträger ergriffen Marco Lorenz (Stadt Viechtach) und Martin Wisbauer (Stadt Regen) das Wort. Beide betonten, dass die Kommunen froh sind, „dass es die Jugendsozialarbeit gibt.“ Lob gab es auch von Günther Arend vom Kreiscaritasverband. Der Verband ist Träger von zwei Projekten. Arend stellte fest, dass die Zusammenarbeit mit den Schulen und dem Jugendamt sehr gut funktioniere. Schulrat Bauer-Opree pflichtete ihm bei: „Ich weiß die Zusammenarbeit sehr zu schätzen.“ Überhaupt seien die JAS-Kräfte an den Schulen wertvolle Fachkräfte.

Nikolaus Stuewer war als Vertreter des Fördermittelgebers, der Regierung von Niederbayern, nach Regen gekommen. Die JAS-Arbeit laufe überall in Niederbayern gut, wo man „konstruktiv zusammenarbeitet.“ Er freue sich zu hören, dass dies im Landkreis Regen der Fall sei. In seinem kurzen Bericht stellte er auch eine Stundenaufstockung in Aussicht, wo es notwendig ist. Zudem gebe es in der Förderkulisse durchaus noch die Möglichkeit, weitere JAS-Stellen an anderen Schulen zu schaffen. Ferner wies er darauf hin, dass es künftig auch Schulsozialpädagogen an den Einrichtungen geben kann. Diese seien dann der Schulleitung unterstellt und präventiv tätig. Auch beides, die Anstellung einer JAS-Kraft und eines Schulsozialarbeiters, soll künftig möglich sein.

Abschließend bedankte sich Jugendamtsleiter Martin Hackl noch beim Kommunalen Jugendpfleger Dirk Reichel. Bei ihm würden die Fäden der Jugendsozialarbeit im Landkreis Regen zusammenlaufen. Wenn er hier höre, wie positiv die Entwicklung gesehen wird, dann sei dies auch sein Verdienst. Ferner berichtete Hackl davon, dass er davon ausgehe, dass es einen weiteren JAS-Ausbau im Landkreis Regen geben wird. Zudem lobte auch er die Kooperation aller Beteiligten und stellte fest, dass alle an einem Strang ziehen, „weil es letztendlich um das Wohl der Kinder geht.“

Meldung vom: 07.12.2018