Zum 75. Mal tagte der Nationalparkausschuss

Beim ersten Kommunalen Nationalparkausschuss unter Vorsitz von Regener Landrat Dr. Ronny Raith zog Nationalparkleiterin Ursula Schuster (stehend links) eine Bilanz für das Jahr 2024 und gab einen Ausblick auf die Vorhaben im aktuellen Jahr. Foto: Anette Nigl / Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Borkenkäfermanagement – Künstliche Intelligenz soll die Rangerarbeit unterstützen

Beim ersten Kommunalen Nationalparkausschuss unter Vorsitz von Regener Landrat Dr. Ronny Raith zog Nationalparkleiterin Ursula Schuster (stehend links) eine Bilanz für das Jahr 2024 und gab einen Ausblick auf die Vorhaben im aktuellen Jahr. Foto: Anette Nigl / Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Beim ersten Kommunalen Nationalparkausschuss unter Vorsitz von Regener Landrat Dr. Ronny Raith zog Nationalparkleiterin Ursula Schuster (stehend links) eine Bilanz für das Jahr 2024 und gab einen Ausblick auf die Vorhaben im aktuellen Jahr. Foto: Anette Nigl / Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Ludwigsthal. Landrat Dr. Ronny Raith ist seit über einem Jahr im Amt und erlebt dennoch weiterhin Premieren. „Heute leite ich zum ersten Mal eine Sitzung des Kommunalen Nationalparkausschusses“, mit diesen Worten eröffnete er die 75. Sitzung. Der Vorsitz wechselte turnusgemäß vom Landrat aus Freyung-Grafenau zu ihm.

Nach einer kurzen Begrüßung übergab Raith das Wort an Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Sie blickte auf das vergangene Jahr zurück und wagte einen Ausblick auf das laufende. „2023 war ein extremes Borkenkäferjahr“, begann sie. Mit 144100 Festmetern Schadholz verzeichnete man die zweitgrößte Menge in der Nationalparkgeschichte. Glücklicherweise entspannte sich die Lage 2024. Das Jahr war mild und regenreich, die Fichten hatten genug Wasser und widerstanden dem Käfer. Dennoch bleibt Wachsamkeit geboten, betonte Schuster. Man sei gut auf die weitere Käferentwicklung vorbereitet.

Rund drei Millionen Euro flossen in das Jugendwaldheim, das im Februar mit neuer Küche und verbesserter Barrierefreiheit wiedereröffnet wurde. Barrierefreiheit ist ein zentrales Anliegen. „Aktuell gibt es fünf barrierearm ausgebaute Wanderwege im Nationalpark“, erklärte Schuster und hob hervor, dass weitere Verbesserungen geplant sind. Am Wistlberg entstehen ein 78 Meter langer barrierearmer Steg und die knapp 30 Quadratmeter große Aussichtsplattform „Lusenblick“. Von dort genießen Besucher den Panoramablick auf den Lusen und die Wälder zwischen Mauth und Finsterau. „Barrierefreiheit zieht sich als roter Faden durch das Naturerlebnis Wistlberg“, betonte Schuster.

Positiv bewertete sie auch die Wiederbesetzung des Wolfgeheges im Tier-Freigelände Ludwigsthal und die Sanierung des Aussichtsturms. Ein Gehege für Feuersalamander und Gelbbauchunke ist in Planung, das Genehmigungsverfahren läuft. In Neuschönau wurde die baufällige Greifvogelvoliere abgerissen; schrittweise werden die Volieren ersetzt.

Schuster informierte über den Stand der Sanierung des Waldschmidthauses, die durch das Staatliche Bauamt Passau durchgeführt wird. Aufträge für Bauhaupt-, Zimmerer- und Spenglerarbeiten sind vergeben, weitere Vergaben stehen an. Die Arbeiten liegen im Zeitplan.

Umweltbildung bleibt ein Schwerpunkt. Aktionen und Angebote werden fortgesetzt, die Zusammenarbeit mit Nationalparkschulen soll wachsen.

Weitere Themen waren das Verkehrskonzept und die Parkraumbewirtschaftung. Teile der Parkplatzeinnahmen fließen in den Öffentlichen Personennahverkehr.

Abschließend informierte Schuster über die Fortschreibung des Nationalparkplans. Vom Wildtiermanagement bis zum Wegeplan werde schrittweise der Plan weiterentwickelt.

Professor Jörg Müller, Leiter des Sachgebiets Naturschutz und Forschung, berichtete über das Projekt Rangersound, das Künstliche Intelligenz (KI) einsetzt. Durch den Klimawandel verändern sich die Verhältnisse ständig. So kann man beispielsweise beim Auerhuhnmonitoring mit künstlicher Intelligenz und dem Einsatz digitaler Technik herausfinden, ob das Auerhuhn schon balzt oder in welchen Bereichen es unterwegs ist. Diese Ergebnisse könne man beispielsweise beim Besuchermanagement berücksichtigen. Der Einsatz von KI könne so dazu führen, die Interessen des Artenschutzes und der Nationalparkgäste aufeinander anpassen.

Meldung vom: 05.05.2025