Erster Projektworkshop fördert Austausch und Vernetzung – 25 Touristiker diskutierten
Zusammen diskutierten die Workshopteilnehmer über Erfahrungen und Herausforderung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Foto: Helena Hnojská
Železná Ruda. „Es wäre wirklich toll, wenn alle mehr zusammen denken und nicht für sich selbst separat, zusammen haben wir mehr Kraft.“ Diese Worte, notiert auf einem Feedbackbogen, fassen die Stimmung und Intention des ersten interaktiven Workshops des Interreg-Projekts „Grenzraum entdecken – Naherholung und Geheimtipps“ treffend zusammen. Das über drei Jahre angelegte Projekt hat das Ziel, die touristische Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Regen und dem Bezirk Klatovy in Tschechien zu stärken. Dabei sollen Touristiker beidseits der Grenze besser vernetzt, weniger bekannte Ausflugsziele sichtbarer gemacht und die Region als gemeinsames Naherholungsgebiet gestärkt werden.
„Bei der Gestaltung des Workshops habe ich versucht einerseits Informationen für anstehende Projektmaßnahmen zu gewinnen und gleichzeitig die Vernetzung und die Interaktion der Teilnehmer, trotz Sprachbarriere, zu fördern. Durch persönliche Kontakte und den grenzüberschreitenden sowie branchenübergreifenden Austausch kommt man auf neue Ideen, welche im Idealfall zu eigenen Projekten werde“, erklärt Projektkoordinatorin Tabea Lepšík, die den Workshop leitete und mit ihren Tschechischkenntnissen zugleich als Übersetzerin fungierte.
Rund 25 Touristiker aus beiden Ländern nahmen am Auftaktworkshop in Železná Ruda teil. Im Mittelpunkt standen drei Themenbereiche: die Erarbeitung einer grenzüberschreitenden Umfrage, Erfahrungen bei der Vermarktung und die Vernetzung. Die geplante Umfrage soll sich sowohl an Touristen als auch an Einheimische richten und Einblicke in Freizeitverhalten, Zufriedenheit und Wünsche der Gäste geben. Ebenso wurde die Vermarktung thematisiert: Welche Marketingstrategien werden genutzt und womit hatten die Anwesenden gute oder schlechte Erfahrungen? Bis zum Projektende im Frühjahr 2028 soll eine gemeinsame Vermarktungsstrategie entstehen, die die Stärken beider Seiten bündelt und den Grenzraum als attraktives Naherholungsziel positioniert.
Große Bedeutung kam auch dem Thema Vernetzung zu – ein Anliegen, das bereits bei der Auftaktveranstaltung des Projekts vor drei Wochen deutlich geworden war und von vielen Teilnehmenden erneut betont wurde. In Gruppenarbeiten erarbeiteten die Teilnehmenden Ansätze zu Fragen wie: Wie könnte sich die Grenzregion in den nächsten zehn Jahren touristisch profilieren? Was, wenn die Sprache abschreckt über die Grenze zu fahren und welche Schritte sind nötig, wenn eine kleine touristische Einrichtung ein grenzüberschreitendes Projekt realisieren möchte? Im Anschluss hatten die Touristiker noch die Möglichkeit an einer Führung durch das Umweltzentrum in Železná Ruda teilzunehmen.
„Der Workshop war sehr erkenntnisreich. Besonders gefreut hat mich, wie engagiert die Teilnehmer mitgearbeitet und wie viele Gedanken, Anregungen aber auch Bedenken sie geäußert haben“, betonte Lepšík.
Das Treffen bildete den Auftakt der Workshop-Reihe des Projekts „Grenzraum entdecken“, welches durch den Interreg-Fond der Europäischen Union gefördert wird. Der nächste Workshop ist für Anfang 2026 geplant. Bei Fragen können sich interessierte Erlebnisanbieter, Vertreter von Tourismusinformationen oder touristischer Einrichtungen jederzeit an Projektkoordinatorin Lepšík aus der Kreisentwicklung des Landkreises Regen wenden.