„Danke, dass eure Gartentür heute aufgegangen ist“

Tag der offenen Gartentür lockt zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Gärten

Der Tulpenbaum im Garten von Familie Wühr blüht zum erstem Mal überhaupt (v.li.): Sabine Wühr, Kreisfachberater Martin Straub, Landrat Dr. Ronny Raith und Ehefrau Sonja Raith auf der Suche nach den unter dem Blattwerk versteckten Blüten. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen

Schweinhütt/Drachselsried. „Was ist das für eine Pflanze?“, „Was ist mit den Schnecken?“ Diese und andere Fragen zum eigenen Garten und rund ums Gärtnern hörten die Gartenbesitzer, die mit ihren grünen Oasen beim Tag der offenen Gartentür mitgemacht haben, auch in diesem Jahr wieder zahlreich. Trotz wechselhaftem Wetter waren der Andrang und das Interesse der Besucherinnen und Besucher wieder groß. Mit dabei waren auch Landrat Dr. Ronny Raith und Ehefrau Sonja, die sich von Kreisfachberater Martin Straub durch drei der fünf teilnehmenden Gärten führen ließen.

Den Anfang machte der 2000 Quadratmeter große Schaugarten der Familie Wühr in Schweinhütt. Bereits vor 30 Jahren habe sie die Idee gehabt, eine grüne Oase mit vielen Gartenzimmern zu gestalten, in die man sich zurückziehen könne, erläuterte Sabine Wühr beim Rundgang. Diese Idee habe sie zusammen mit der Familie Stück für Stück umgesetzt. Mittlerweile kämen viele Gruppen vorbei, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem Ausland, etwa aus Österreich und der Schweiz. Neben einem Kakteenbeet, einem Schattengarten mit alten Obstbäumen, vielen Rosen und Stauden führte die Besichtigung auch vorbei an der „Insekten-Villa“, um die die Wildbienen schwirrten und die das Ehepaar Raith und den Kreisfachberater sehr beeindruckte. Ihr sei „sehr wichtig, dass Insekten in diesem Garten Platz und Nahrung finden“, betonte Wühr, deren Garten zudem durch viele liebevoll und kreativ gestaltete Ecken bestach.

Nächster Stopp war der Garten der Familie Zahlauer in Drachselsried, der nicht nur mit einer Fülle von Rosen und Stauden auf nur 600 Quadratmetern beeindruckte. „Ein wunderbarer Blick“, so Landrat Dr. Raith und Straub bestätigte: „Das ist das Besondere an diesem Garten, dass er sich ohne Zaun nach außen öffnet und einen der schönsten Ausblicke auf die Oberrieder Kirche bietet.“ Davon waren auch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher begeistert. „Um 9 Uhr waren die ersten schon da“, so Monika Zahlauer, obwohl die offizielle Öffnungszeit 10 Uhr gewesen sei.

Abschließend besuchten das Ehepaar Raith und der Kreisfachberater den sehr großen Terrassengarten der Familie Baier in Drachselsried. Sie erkundeten die Flächen, auf denen sich ein 25 Meter langer Laubengang, Teiche mit blühenden See- und Teichrosen sowie ein Bachlauf finden. Auch die vielen Stauden, insbesondere die Funkien, und der geschickte Einsatz von Steinen zog die Blicke der Besucherinnen und Besucher auf sich. „Ein sehr abwechslungsreicher, sehenswerter Garten“, war sich das Ehepaar Raith einig. „Die Steine werden geschickt eingesetzt, um dem Garten Struktur zu geben“, zeigten sie sich beeindruckt. Dabei sind Teile dieses großen Gartenparadieses noch gar nicht so alt. „Die Coronazeit war der Boost“, erklärte Karl Baier. Man habe viele Gartenzeitschriften gewälzt, sich von Gärten in der Region inspirieren lassen und sei sogar zur Landesgartenschau Garten Tulln in Niederösterreich gefahren, so das Ehepaar Baier. So sei das eigene grüne Reich entstanden.

„Hier wird einiges geboten“, so Kreisfachberater Straub, das zeige sich an den begeisterten Besuchern. Diese fanden sich auch bei den weiteren teilnehmenden Gärten, dem Bibelgarten in Schweinhütt und dem 4000 Quadratmeter großen Garten der Familie Wolf in Pfistermühle bei Regen zahlreich ein.

„Danke, dass eure Gartentür heute aufgegangen ist“, betonte der Landrat gegenüber den Gartenbesitzern. Natürlich bedeute dieser Tag auch Arbeit, „aber er ist auch eine Chance, das zu zeigen, was über Jahre aufgebaut worden und wirklich sehenswert ist.“ Er habe gehört, dass sich die Gartenbesitzer durch die Begeisterung der Besucher gleich einen Meter größer fühlen würden, fügte Kreisfachberater Straub augenzwinkernd an. Er hoffe, dass auch im nächsten Jahr wieder Gartenbesitzer mitmachen würden. „Bei der Besichtigung der offenen Gärten kann man wirklich einen sehr schönen Tag verbringen“, waren sich das Ehepaar Raith und der Kreisfachberater einig. Und in mindestens einem Fall reichte dafür sogar ein einziger offener Garten: In dem der Baiers hielt sich ein Besucher die gesamte Öffnungszeit von 10 Uhr bis 17 Uhr auf.

Meldung vom: 04.07.2024