Ein Stück Heimat kam ins Heimatministerium

Landrat, Bürgermeister und Lokalpolitiker besuchten Bundesminister Alois Rainer

Unser Bild zeigt die Besuchergruppe aus dem Landkreis Regen um Landrat Dr. Ronny Raith, Mitarbeiter aus dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sowie den niederbayerischen Bundesminister Alois Rainer. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Berlin/Regen. „Wir kommen ohne große Wunschliste“, so Landrat Dr. Ronny Raith zu Beginn des Besuchs einer Delegation aus Bürgermeistern und Lokalpolitikern des Landkreises Regen bei Bundesminister Alois Rainer. Rainer empfing die Gäste aus seinem Heimatwahlkreis herzlich. Im Mittelpunkt des Treffens standen dabei nicht große Worte, sondern die Begegnung mit dem Wahlkreisabgeordneten Rainer an seiner neuen Wirkungsstätte, dem Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. „Wir haben uns alle riesig gefreut, dass Du in das Kabinett berufen worden bist“, stellte Raith in einer kurzen Ansprache fest. Er erinnerte daran, dass Rainer „einer von uns ist“, jemand der als Lokalpolitiker startete, Bürgermeister wurde und nun als Bundesminister nicht nur die Bundesinteressen, sondern auch die Interessen seiner Heimat im Blick hat.

„In der Heimat sind wir stolz auf unseren Bundesminister“, betonte Raith. Deshalb reisten die meisten Bürgermeister aus dem Landkreis Regen nach Berlin, um ihm im Amt ihre Aufwartung zu machen. Die Bayerwäldler verzichteten tatsächlich auf Wunschlisten. Sie hatten stattdessen die Bürgermeistermuse und zwei Fässer Bier dabei. Im Innenhof des Ministeriums empfingen Rainer und sein engster Mitarbeiterstab die Gäste. Eine bayerische Brotzeit wartete ebenfalls auf sie.

Unter Anleitung von Brauereibesitzer Mark Pfeffer und mit Assistenz von Landrat Dr. Ronny Raith zapfte Bundesminister Alois Rainer das erste Fass an. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

„Nach einem schwierigen Tag“ freue er sich, die Freunde aus der Heimat zu begrüßen, so der Minister. Es sei schön, in so viele bekannte Gesichter zu blicken, es freue ihn aber auch, dass Mitarbeiter aus dem Haus die Gelegenheit zum Austausch nutzen. Er brach in seiner kurzen Rede auch eine Lanze für die Mitarbeiter: „Ich bin in ein Haus mit hochmotivierten und hochkompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekommen. Dies braucht man auch.“ Als Minister stehe man immer vorne dran, mal werde man gelobt, mal geprügelt, das „ist überall so, das kennt ihr auch in den Verwaltungen, als Landräte und Bürgermeister“, so der Bundeslandwirtschaftsminister weiter. Sein Ministerium habe in Bonn und Berlin rund 1100 Mitarbeiter, „im weiteren Wirtschaftsbereich noch mal 7000 Mitarbeiter.“ Insgesamt habe er eine „gute Truppe“, natürlich müsse man nachsteuern, aber das Lenken von Mitarbeitern gehöre in jedem guten Betrieb zu den Aufgaben der Führungskräfte. Er sei dankbar, dass es gut laufe und dass man gut aufgestellt ist. Mit diesen Mitarbeitern könne er sicher viel Erreichen in allen seinen Wirkungskreisen: Ernährung, Landwirtschaft und Heimat. Im Übrigen sei Heimat „da wo unser Herz schlägt“, und seines schlägt im Bayerischen Wald.

Die Bürgermeistermuse sorgte für die musikalische Unterhaltung. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen

Während die Bürgermeistermuse mit den Bürgermeistern Walter Nirschl (Bischofsmais), Andreas Kroner (Regen), Fritz Schreder (Frauenau), Michael Herzog (Bayerisch Eisenstein) und dem ehemaligen Bürgermeister Joli Haller (Bodenmais) musizierte und einige das Tanzbein schwangen, versorgten Elisabeth und Mark Pfeffer die Gäste mit Bier. Sie schenkten nicht nur ihr Zwieseler Bier aus der eigenen Dampfbierbrauerei Pfeffer aus, sondern auch Falterbier aus Regen. An den Tischen entfalteten sich lebhafte Gespräche. Die Lokalpolitiker tauschten sich mit den Ministeriumsmitarbeitern aus und umgekehrt. Zu den bayerischen Gästen gesellten sich Staatssekretär Prof. Dr. Dr. Markus Schick, Büroleiterin Rabea Scholz, Henry Kroll, der Leiter des Leitungsstabes, sowie Christin Decker, die Leiterin des Besucherdienstes.

Am Ende eines lebhaften Nachmittags im Ministerium erkannten Gäste und Gastgeber, dass sie nicht nur unterhalten, sondern auch informiert wurden. Einige Gäste erhielten zudem tiefere Einblicke in das Ministerium. Minister Rainer führte sie persönlich durch das historische Gebäude, in dem Konrad Adenauer während der Weimarer Republik als Präsident des Preußischen Staatsrates (1921 bis 1933) wohnte. Im Ministerbüro sahen sie den vollen Terminkalender eines Bundesministers. „Unterschriftsmappen und Akten warten immer im Büro“, berichtete Rainer.

Landrat Raith überreichte Alois Rainer ein kleines Geschenk. „Da ich weiß, dass das Leben als Minister kein Zuckerschlecken ist, habe ich etwas Süßes mitgebracht“, sagte er und übergab zwei Gläser Honig aus dem Landkreis Regen. Raith hatte dann doch noch einen Wunsch: Er bat Alois Rainer, einen Brief persönlich an Verteidigungsminister Boris Pistorius weiterzuleiten. In dem Brief lädt der Landrat den Verteidigungsminister in den Landkreis Regen ein. Er schlägt einen Termin für den Besuch des geplanten Gelöbnisses in Regen vor und bittet um Unterstützung für die Anbindung der Bayerwaldkaserne an das Bahnnetz. Zudem schlägt Raith vor, ein Zentrum für Nachwuchsgewinnung im Landkreis Regen zu errichten. „Wenn man wieder junge Menschen mustert, braucht man dafür einen geeigneten Ort, und der wäre im Landkreis Regen gut zu finden“, erklärte Raith. Rainer versprach, den Brief persönlich zu übergeben. „Das kann man nur unterstützen“, fügte der Bundesminister hinzu.

Nach der Zusammenkunft eilte Bundesminister Rainer zu seinem nächsten Termin. Die Delegationsteilnehmer aus seiner Heimat konnten für einen Abend das Hauptstadtleben genießen, bevor sie am nächsten Morgen mit dem Bus zurückkehrten.

Meldung vom: 01.09.2025