Diplomaten informierten sich mit Landrat über die Tätigkeit von Zwiesel Glas
Produktionsleiter Max Mühl (1.v.li.) erklärt die Zusammensetzung der Glasmasse. Ihm lauschen und Wirtschaftskonsul Gergely Juhász interessierten sich für die Entwicklung des Unternehmens am Hauptsitz sowie am Standort Halimba.
Zunächst gab der Marketingchef des Unternehmens Michael Eichinger einen Überblick über die Geschichte des traditionsreichen Glasherstellers, die Produkte des Unternehmens und die Zukunftspläne. „Seit über 150 Jahren findet man unser Glas auf den Tischen der Welt“, so Eichinger. 1872 sei das Unternehmen als Glashütte Annathal durch Anton Müller gegründet und 1927 von Jenaer Glaswerk Schott & Gen gekauft worden. „Seit 2001 sind wir wieder ein Familienunternehmen“, erklärte Eichinger, und seit 2015 sei Prof. Dr. Andreas Buske Alleineigentümer. Neben der Produktionsgesellschaft Hungarian Table Top in Halimba habe man weltweit sechs Vertriebsgesellschaften. „Wir sind führender Partner für Hotellerie, Gastronomie sowie Handel und vertreiben unsere Produkte in über 160 Ländern“, so der Marketingchef.
Produktionsleiter Max Mühl (li.) zeigt dem Landrat (Mitte) und dem Generalkonsul die Form für die Gläser. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen
Dabei setze man primär auf zwei Marken: Unter Schott Zwiesel würden einerseits maschinell gefertigte Gläser vertrieben, die für viele Kunden den Einstieg in die Welt der Premiumtrinkgläser seien. Zwiesel Glas sei andererseits die Marke für maschinell gefertigte sowie mundgeblasene Premiumgläser. „Beim Anstoßen haben unsere Gläser einen besonders schönen Klang, der auf die hohe Qualität durch unser spezielles Tritan-Kristallglas zurückzuführen ist“, so Eichinger. Darauf weise das Logo mit der Musiknote hin. Gleichzeitig produziere man möglichst umwelt- und ressourcenschonend und sei nach der ISO-Norm 14001 umweltzertifiziert. Zu den Kunden gehörten viele Fünf-Sterne-Hotels und Zwei- bis Drei-Sterne-Restaurants. Darunter seien das Adlon Kempinski und das Waldorf Astoria in Berlin, der Burj al Arab in Dubai, verschiedene internationale Ritz Carlton Hotels oder auch das Restaurant Tim Raue in Berlin. Seit 2020 vertreibe man zusätzlich Porzellangeschirr sowie Accessoires und habe sich 2022 mit der US-amerikanischen Vertriebsgesellschaft Fortessa Tableware Solutions zur Zwiesel Fortessa Group zusammengeschlossen. „Unser Ziel ist, weltweit Marktführer für den kompletten gedeckten Tisch zu werden.“
Max Mühl (li.) erläutert Generalkonsul Tordai-Lejkó (Mitte) und Landrat Dr. Raith die Produktionsschritte. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen
Ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Gruppe sei auch das Tochterunternehmen Hungarian Table Top, so Marketingchef Eichinger und Produktionsleiter Max Mühl. „Der Betrieb ist 1991 gegründet und 2001 von uns übernommen worden“, so Mühl. Seitdem habe man das Werk modernisiert und erweitert. Die Kernkompetenz der dortigen Produktion liege bei der Fertigung von feinen, sehr leichten Kelchgläsern. 2015 habe man für den ungarischen Markt die Marke Halimba Crystal eingeführt. „Die Marke wächst und wird im Land immer bekannter“, so der Produktionsleiter zufrieden. Geplant sei, die Kapazitäten am Standort weiter auszubauen und die Produkte zu diversifizieren. In einer Präsentation zeigte Mühl Bilder aus dem ungarischen Werk, bevor er die Gäste auf einen Rundgang durch die Fertigung in Zwiesel mitnahm.
Die beiden ungarischen Diplomaten zeigten sich nach der Besichtigung genauso beeindruckt von der Produktion in Zwiesel und Halimba wie Landrat Dr. Raith. Bei der weiteren Entwicklung in Ungarn wolle man das Unternehmen gerne unterstützen, erklärten die beiden Konsuln. „Wir fungieren gerne als Ansprechpartner für die Anliegen von Zwiesel Glas“, betonte Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó. Landrat Dr. Raith dankte dem Team von Zwiesel Glas für die spannenden Einblicke und den ungarischen Diplomaten für ihr Interesse. „Es freut mich immer wieder zu sehen, dass wir im Landkreis Unternehmen von europäischem und internationalem Rang haben“, so Raith.