Ursula Holzfurtner und Monika Winkler erhalten Auszeichnung für ihr Engagement
Regen. Für ihr langjähriges Engagement für Kinder überreichte Landrätin Rita Röhrl die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Monika Winkler und Ursula Holzfurtner vom Deutschen Kinderschutzbund. „Vor Kurzem haben mich die beiden Damen besucht. Wenn ich da schon gewusst hätte, dass sie diese Auszeichnung erhalten, hätte ich es vermutlich nicht für mich behalten können“, freute sich Röhrl für die zu Ehrenden, die sie zu einer kleinen Feierstunde ins Landratsamt geladen hatte.
Monika Winkler hatte bereits im Jahr 2010 mit einigen Gleichgesinnten den Kreisverband Regen-Viechtach des Deutschen Kinderschutzbundes gegründet. Sie fungierte bis April 2022 als erste Vorsitzende des Vereins, seither als zweite Vorsitzende. „Der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Regen-Viechtach setzte sich, maßgeblich durch Sie, liebe Frau Winkler, zum Ziel, das familien- und kinderfreundliche Klima in der Gesellschaft, den Gemeinden und der Wirtschaft und Politik zu stärken“, so Röhrl in ihrer Laudatio. Anfänglich habe Winkler die Räumlichkeiten ihres Privathauses in Gotteszell für die Zwecke des Kinderschutzbunds zur Verfügung gestellt, bevor im März 2015 neue Räumlichkeiten im Kolpinghaus Regen bezogen werden konnten. Besonders hervorzuheben sei auch die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt Regen, hier insbesondere mit dem Familienbüro KoKi, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sie bei verschiedensten Aktionen wie dem Familientag unterstützt habe.
Zudem habe Winkler ein Netz von Familienpaten aufgebaut, die bedürftigen Familien auf unterschiedlichste Weise unterstützen, und der Kinderschutzbund führe ehrenamtlich „begleitete Umgänge“ durch – ein Angebot, das berufstätigen Elternteilen ansonsten am Wochenende kaum gemacht werden könne. Winkler betreibe in den Räumen des Kinderschutzbundes auch eine Kleiderkammer für bedürftige Kinder und 2017 wurde ein Elterncafé als Integrationsangebot für Flüchtlingsfamilien geschaffen.
„Durch Ihren ehrenamtlichen und engagierten Einsatz im Rahmen des örtlichen Kinderschutzbundes hat sich das Angebot für Kinder und deren Eltern im Landkreis Regen in wesentlichen Bereichen, in denen die klassische Jugendhilfe nur bedingt tätig werden kann, deutlich verbessert. Sie sichern unterstützungsbedürftigen Familien einen sehr niedrigschwelligen Zugang zu alltagspraktischer Hilfe, ohne gleich Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen zu müssen“, betonte Röhrl. „Ihr unermüdliche Einsatz, Ihr Elan, Ihr großes Interesse und Ihr Mut zu immer wieder neuen Herausforderungen mit mittlerweile 74 Jahren verdienen größten Respekt und werden nun durch die Verleihung der Bundesverdienstmedaille gewürdigt.“ Mit einer herzlichen Gratulation übergab die Landrätin die Bundesverdienstmedaille an Winkler.
Auch Ursula Holzfurtner habe sich in vielfältiger Weise für Kinder eingesetzt, so die Landrätin. Sie habe seit 2006 für das Jugendamt des Landkreises Regen zahlreiche Tagespflegekinder betreut und sich nach ihrem Eintritt in den Kinderschutzbund im Jahr 2011 vor allem bei Kinderaktionen eingebracht, später vier Jahre lang die erste Vorsitzende Monika Winkler vertreten und im April 2022 den Vorsitz des Kinderschutzbundes Regen-Viechtach übernommen. „Neben Ihrem Beruf sind Sie an den Wochenenden in die begleiteten Umgänge eingebunden, die der Kinderschutzbund für das Jugendamt ehrenamtlich wahrnimmt“, so Röhrl. „Beruflich sind Sie aktuell als Schulbegleitung und Integrationshilfe für einen autistischen Jungen tätig, zu dem bisher niemand Zugang gefunden hat.“ Darüber hinaus habe Holzfurtner einen Frauensprachkurs ins Leben gerufen, leite eine Kindergruppe im Gartenbauverein Böbrach und sei im Kinderkirchenteam der Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach aktiv. Für das Familienbüro KoKi war Holzfurtner im Bereich der Familienpaten tätig. Seit der Gründung des früheren Arbeitskreises Asyl und jetzigen Sachausschusses Asyl, Flucht und Integration der Pfarrgemeinde Bodenmais-Böbrach im Jahre 2015 ist Holzfurtner auch in diesem Bereich ehrenamtlich aktiv und hilft vor allem syrischen Familien, unter anderem bei Wohnungsvermittlung und Arbeitsvermittlung. Aktuell setze sie sich auch für ukrainische Familien ein und sei „nah an den Familien dran“, betonte Röhrl.
„Im Laufe der Zeit haben Sie zusammen mit anderen Mitstreitern mit großem persönlichen Einsatz verschiedenste Aktionen und insbesondere permanent laufende Angebote für Kinder und deren Familien ins Leben gerufen“, so die Landrätin weiter. Hervorzuheben sei dabei, „dass mit Ausnahme der Schulbegleitung und der Tagespflege alle Tätigkeiten ehrenamtlich und unentgeltlich erfolgen.“ Durch die Auszeichnung mit der Bundesverdienstmedaille werde die inzwischen jahrelange und wertvolle ehrenamtliche Tätigkeit angemessen gewürdigt, so Röhrl, die Holzfurtner im Anschluss die Bundesverdienstmedaille überreichte und sie herzlich beglückwünschte.
Der Gratulation der Landrätin an die beiden Geehrten schlossen sich Böbrachs Bürgermeister Gerd Schönberger und Gotteszells zweiter Bürgermeister Josef Saller an. Bei Kaffee und Kuchen konnten die Anwesenden dann noch Erinnerungen austauschen.