Möbel mit Charakter – und eine Chefin, die mitanpackt

Im Gespräch über Innovation, Tradition und das bevorstehende Jubiläum von MiHATHO: (v. li.) Zachenbergs Bürgermeister Hans Dachs, Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, das MiHATHO-Geschäftsführer-Ehepaar Claudia und Tobias Schwarz sowie Regens Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Miriam Lange / Landkreis Regen.

Landrat Dr. Ronny Raith mit Delegation zu Besuch bei MiHATHO in Zachenberg

Im Gespräch über Innovation, Tradition und das bevorstehende Jubiläum von MiHATHO: (v. li.) Zachenbergs Bürgermeister Hans Dachs, Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, das MiHATHO-Geschäftsführer-Ehepaar Claudia und Tobias Schwarz sowie Regens Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Miriam Lange / Landkreis Regen.

Im Gespräch über Innovation, Tradition und das bevorstehende Jubiläum von MiHATHO: (v. li.) Zachenbergs Bürgermeister Hans Dachs, Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, das MiHATHO-Geschäftsführer-Ehepaar Claudia und Tobias Schwarz sowie Regens Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Miriam Lange / Landkreis Regen.

Zachenberg. Modern, monochrom, mobil – kaum hatte Landrat Dr. Ronny Raith den Ausstellungsraum der Zachenberger Firma MiHATHO betreten, fiel sein Blick auf ein außergewöhnliches Rednerpult. Ob es künftig tatsächlich bei Veranstaltungen des Landkreises zum Einsatz kommen wird, bleibt abzuwarten. Doch im Mittelpunkt des Besuchs stand ein anderes Möbelstück – oder besser gesagt: eine ganze Produktlinie. Mit barrierefreien Wohnlösungen, die es so im süddeutschen Raum bislang nicht gibt, setzt MiHATHO neue Akzente.

Beim Rundgang durch die Fertigung zeigte Firmenchefin Claudia Schwarz, wie Küchen, Schlafzimmermöbel oder Büroeinrichtungen gestaltet sein können, damit sie Menschen mit besonderen Mobilitätsanforderungen den Alltag erleichtern. „Das ist ein Beispiel dafür, wie regionale Betriebe mit innovativen Ideen einen echten Mehrwert für unsere Gesellschaft schaffen“, betonte Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger. Landrat Raith ergänzte: „Wenn Unternehmen aus dem Landkreis mit solch durchdachten Lösungen nach vorne gehen, stärkt das nicht nur die Wirtschaft, sondern auch unsere Lebensqualität.“ Für Bürgermeister Hans Dachs ist MiHATHO ein „Glücksfall für die Standortentwicklung, weil hier Bodenständigkeit und Fortschritt Hand in Hand gehen.“

Offen sprach Schwarz auch über die Herausforderungen, die derzeit viele Betriebe beschäftigen: angespannte Konjunktur und Fachkräftemangel. Besonders ein Schreinermeister und Auszubildende, aber auch Gesellen und weitere Produktionsmitarbeitende fehlen ihr. Dennoch überwiegt der Optimismus – privat, weil sie bald ihr erstes Enkelkind in den Armen halten darf, betrieblicherseits, weil 2026 gleich zwei Meilensteine bevorstehen: die Rezertifizierung mit dem Regionalsiegel „Arberland Premium“ und das 40-jährige Unternehmensjubiläum.

Wie sehr Claudia Schwarz für ihre Firma brennt, wurde beim anschließenden Gespräch deutlich. Fachfremd stieg sie ein, als ihr Vater das Unternehmen übergab – ganz pragmatisch mit den Worten: „Hast du am Dienstagnachmittag Zeit für einen Notartermin?“ Schwarz wollte jedoch nie nur am Schreibtisch sitzen. Sie machte einen Lkw-Führerschein, sprang bei Krankheitsfällen kurzerhand selbst ein, fuhr Möbel nicht nur aus, sondern montierte sie auch.

Diese Mischung aus Bodenständigkeit, Innovationsgeist und persönlichem Einsatz prägt MiHATHO bis heute. Für die Gäste aus Landkreis und Gemeinde war der Besuch daher nicht nur ein Einblick in die Produktion von Möbeln aus Holzwerkstoffen, sondern auch in eine Unternehmerinnenbiografie, die zeigt: Erfolg lebt von Ideen – und von Menschen, die sie beherzt in die Tat umsetzen.

Meldung vom: 08.10.2025