1,4 Millionen Euro sollen investiert werden

Teilnehmer des Glasforums 2024 im Kulturzentrum Zwiesel erarbeiten in Arbeitsgruppen neue Projektideen zur Förderung der regionalen Glasbranche. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Netzwerk Glas könnte eine zentrale Rolle spielen: Vom Konzept zur Realität ein weiter Weg

Teilnehmer des Glasforums 2024 im Kulturzentrum Zwiesel erarbeiten in Arbeitsgruppen neue Projektideen zur Förderung der regionalen Glasbranche. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Teilnehmer des Glasforums 2024 im Kulturzentrum Zwiesel erarbeiten in Arbeitsgruppen neue Projektideen zur Förderung der regionalen Glasbranche. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Zwiesel. Im Kulturzentrum Zwiesel fand das Glasforum 2024 statt, das sich der Zukunft des Glases in der Region widmete. Unter der Leitung von Herbert Unnasch, Geschäftsführer der Gründerwerkstatt Glas Zwiesel, und Tobias Wittenzellner, Koordinator Netzwerk Glas, kamen Vertreter aus der örtlichen Politik, Industrie, Handwerk sowie Bildungseinrichtungen und Kultur zusammen, um wichtige Impulse für die Entwicklung der Glasbranche zu setzen. Leitgedanke des Zusammentreffens war die Diskussion über die Verwendung der rund zwei Millionen Euro Regierungsmittel, die für die Existenzsicherung der Gründerwerkstatt Glas und die Stärkung der Glasbranche im Bayerischen Wald zur Verfügung gestellt werden sollen. Rund 600000 Euro davon sind bereits für die Gründerwerkstatt gebunden, die restlichen 1,4 Millionen sollen nun in wegweisende Projekte investiert werden.

Der stellvertretende Landrat Helmut Plenk bedankte sich für das rege Interesse der Anwesenden und betonte die Bedeutung der Entscheidungen des Tages für die zielgerichtete Verwendung der bereitgestellten Fördermittel. Unnasch unterstrich während seiner Begrüßung: „Die Ausformulierung konkreter Projektideen, die für die Förderung infrage kommen, ist wünschenswert.“

Im Workshopteil des Nachmittages luden die Organisatoren die Teilnehmenden dazu ein, Ideen gemeinsam weiterzuentwickeln oder neue Konzepte vorzubringen. Die Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit folgenden vier Themenfeldern: Gläsernes Schaufenster am Bahnhof Zwiesel, Onlineshop und Website als Basis zur Vermarktung der Glasschaffenden im Zwieseler Winkel und Verbundprojekte für Industriebetriebe und Technologietransfer sowie Verbundprojekte für Glaskünstler, Glasschaffende, Kunsthandwerk und Glaskultur. Im Austausch fanden sich etliche Überschneidungen und bei einer Sache waren sich die anwesenden Vertreter der Glasbranche besonders einig: Die Verbindung zwischen Kunsthandwerk und Technik muss symbiotisch dargestellt werden. Auch über das Image der Glasindustrie im Bayerischen Wald und den Wunsch nach einer einheitlichen Vermarktung wurde diskutiert.

„Der Projektträger braucht eine Rechtsform, um den Antrag stellen zu können,“ erklärte Unnasch im Laufe des Gespräches eine Herausforderung in der Projektplanung. Er stellte anschließend einen Lösungsansatz in den Raum: das Netzwerk Glas. Seit 2010 arbeiten 13 Partner im Landkreis Regen zusammen, um Expertise und Spezialwissen im Glasbereich zu bündeln. Schwerpunkte sind Fachkräftesicherung und die Stärkung der Glaswirtschaft durch gemeinsame Maßnahmen. Seit 2015 wird das Netzwerk vom Regionalmanagement des Landkreises unterstützt. „Mit den Fördermitteln könnte das Netzwerk neu gedacht und vergrößert werden. Auch die Betreuung des Projektes ist möglich,“ führt Koordinator Wittenzellner den Gedanken aus.

Das Schlusswort ergriff Landrat Dr. Ronny Raith: „Danke für euer Engagement und die guten Projektideen. Das Glas ist Teil unserer DNA und gehört in unserer Region entsprechend gefördert.“ Raith forderte die Anwesenden dazu auf, die Ideen in konkrete Projektvorschläge auszuarbeiten. „Diese kann ich gerne mit dem Ministerpräsidenten besprechen.“  Mit dem Glasforum wurde der erste Schritt in Richtung Glaswelt von morgen gemacht, die gesammelten Arbeitsergebnisse werden auch von Unnasch und Wittenzellner an das Bayerische Wirtschaftsministerium weitergeleitet.

Meldung vom: 04.06.2024