Landkreis ehrt Matthias Rohrbacher für langjähriges Naturschutz-Engagement

Landrat Dr. Ronny Raith (links) überreichte Matthias Rohrbacher (rechts) im Landratsamt Regen die goldene Dienstzeitenauszeichnung des Bayerischen Naturschutzdienstes. . Foto: Miriam Lange / Landkreis Regen.
Regen. Es gibt Menschen, die Orte nicht nur kennen, sondern sie vertraut machen. Wenn Schulklassen, Wandergruppen oder neugierige Gäste am Pfahl stehen, ist es oft Matthias Rohrbacher, der den Blick schärft: für das, was man sehen kann – und das, was man erst verstehen lernt. Seit 25 Jahren begleitet er Pflege, Schutz und Vermittlung des Naturdenkmals. Für dieses langjährige Engagement wurde er nun mit dem goldenen Ehrenzeichen des Bayerischen Naturschutzdienstes ausgezeichnet. Landrat Dr. Ronny Raith überreichte die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im Landratsamt Regen.
Dass Naturschutz nicht nur eine Aufgabe, sondern eine Haltung sei, dieser Überzeugung verlieh Raith im Gespräch mit Rohrbacher gleich eingangs Ausdruck und lobte: „Sie vermitteln diese Haltung glaubwürdig – mit Klarheit, mit Geduld und mit einem tiefen Verständnis für die Materie.“ Die goldene Stufe der Dienstzeitenauszeichnung, so erläuterte er, wird seit 2024 an Personen verliehen, die sich seit mindestens 25 Jahre um Bayerns Naturschätze verdient gemacht haben. Im Landkreis handelt es sich um die erste Ehrung auf diesem Niveau. Die zum Ehrenzeichen gehörige Urkunde trägt die persönliche Unterschrift von Umweltminister Thorsten Glauber.
Die Arbeit des Forstwissenschaftlers am Pfahl begann im Jahr 2000 beim Naturpark Bayerischer Wald. Seither koordiniert Rohrbacher Pflegemaßnahmen, sorgt dafür, dass charakteristische Felsbereiche frei von Vegetation bleiben und Besucher gelenkt werden, stimmt sich mit Gemeinden und Behörden ab und arbeitet eng mit Partnern wie den Freunden der Burganlage Weißenstein zusammen. Sein Schwerpunkt ist ökologische Bildung: Als pädagogischer Leiter der Umweltstation Viechtach führt er Kinder, Lehrkräfte und Gruppen direkt „an den Fels“ – im Rahmen von Exkursionen, Lehrpfaden und Fortbildungen. „Man kann nur vermitteln, was man selbst liebt“, findet Rohrbacher. Und fügt hinzu: „Ich sehe mich nicht als ‚Wächter‘ des Pfahls, sondern als jemand, der Prozesse möglich macht. Naturschutz funktioniert nur gemeinsam – niemand macht das allein.“
An der Feierstunde nahmen neben Landrat Raith, Regierungsdirektor Alexander Kraus (Abteilungsleiter Kommunal-, Bau- und Umweltrecht), Hans Günther Knogl, dritter Bürgermeister von Rohrbachers aktuellem Wohnort Grafling, sowie Uwe Behringer und Elisabeth Schröder vom Umweltamt teil. Die Zusammensetzung der Runde stand sinnbildlich dafür, dass Naturschutz im Landkreis Regen auf vielen Schultern ruht.