25 Jahre Hilfe für die Frauen

„Der Frauennotruf im Landkreis Regen ist eine wichtige Anlaufstelle“

Christine Kreuzer war die Initiatorin des Frauennotrufs. Ihr dankte Landrat Dr. Ronny Raith für ihren Einsatz. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen

Christine Kreuzer war die Initiatorin des Frauennotrufs. Ihr dankte Landrat Dr. Ronny Raith für ihren Einsatz. Foto: Iris Gehard / Landratsamt Regen

Regen. „Eigentlich wäre die beste Nachricht, wenn wir diesen Geburtstag nicht feiern müssten, weil man den Frauennotruf nicht mehr braucht“, sagte Landrat Dr. Ronny Raith mit Blick auf das Jubiläum des ehrenamtlichen Frauennotrufs im Landkreis Regen. Im Jahr 1999 wurde der Notruf ins Leben gerufen und seitdem „fanden viele Frauen Hilfe“, so Dr. Raith weiter. In einer kleinen Feierstunde erinnerte er an die Gründerzeiten und bedankte sich bei den Engagierten für ihren Einsatz.

An der Spitze des Hilfsangebots stand die ersten 17 Jahre die heutige Seniorenbeauftragte Christine Kreuzer. „Getragen wird die Hilfe nach wie vor von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen“, weiß Dr. Raith und zu diesem besonderen Ehrenamt gehöre, dass „anonym gearbeitet wird.“ Rund 15 Frauen sind derzeit engagiert, dabei ist den Helferinnen wichtig, dass auch ihre Namen nicht öffentlich bekannt werden. „Zu groß ist die Gefahr von Anfeindungen“, sagt Sozialamtsleiter Horst Kuffner. Er ist fachlich im Landratsamt zuständig und ist für die ehrenamtliche Hilfe dankbar: „Jede der Mitarbeiterinnen leistet einmal pro Quartal eine Woche Dienst, immer werktags ab 16.30 Uhr bis um 8 Uhr morgens und übers Wochenende und an Feiertagen. Die Helferinnen sind am Telefon erreichbar, beraten und helfen so gut wie möglich. Oftmals kommen die hilfesuchenden Frauen dann mit Kindern in die Notunterkunft“, weiß der Sozialamtsleiter. Das Prinzip sei immer das gleiche, es werde schnell, anonym und verschwiegen geholfen.

„Wir stellen die Wohnungen zur Verfügung und unterstützen bei Fort- und Weiterbildungen sowie mit Supervisionsangeboten“, erklärt der Landrat. Zu den üblichen Dienstzeiten an Werktagen werden die Mitarbeiterinnen mittlerweile durch professionelle Helfer entlastet. „Dass mit der Caritas ein hauptamtlicher Dienst an diesen Zeiten aktiv ist, ist wirklich sinnvoll“, betont Dr. Raith. Lob kam auch von Markus Dahlke, dem hauptamtlichen Vorstand des Kreiscaritasverbands: „Die Zusammenarbeit zwischen den Ehrenamtlichen und meinen Kollegen funktioniert sehr gut, wir können uns nur für die gute Zusammenarbeit bedanken.“

Den Verantwortlichen ist dabei auch der Schutz der ehrenamtlichen Kräfte sehr wichtig. „Wir haben auch die Bedürfnisse und die Sicherheit der Helfer im Blick“, betonen Kuffner und Dr. Raith. So werden keine Namen der Helferinnen genannt und auch Fotos von ihnen werden nicht veröffentlicht. „Sie helfen, weil sie helfen wollen und nicht, um im Rampenlicht zu stehen“, sagt Landrat Dr. Raith und so wird über die Hintergründe der Helfer ebenso geschwiegen wie über die Orte der Notunterkünfte.

Auf die Frage, was sie sich über die Zukunft wünschen, sind sich alle einig: „Möglichst wenig Einsätze, dass die Gewalt gegen Frauen abnimmt und möglichst viele Helferinnen und Unterstützer.“ Die Engagierten im Frauennotruf würden sich freuen, wenn neue ehrenamtliche Frauen hinzukommen würden. „Wir können jede helfende Hand gut gebrauchen“, erklärt Kuffner. In einem Flyer informieren die Aktiven über die Arbeit und zeigen viele weitere Anlaufstellen, wie Polizei, Profamilia, das Kreisjugendamt oder den Weißen Ring auf.

Hier gibt es Hilfe für Frauen

Ehrenamtlicher Frauennotruf (abends und am Wochenende aktiv), Telefon: 0171-14881122

Beratungstelefon Häusliche Gewalt (Kreiscaritasverband Regen, tagsüber an Werktagen aktiv), Telefon:  0151-28114505

Mitarbeiterinnen gesucht

Der Frauennotruf im Landkreis Regen sucht ehrenamtliche Mitarbeiterinnen. Wer sich hier engagieren will, soll sich im Sozialamt des Landkreises Regen bei Horst Kuffner (Telefon: 09921-601126, E-Mail: hkuffner@lra.landkreis-regen.de) melden.

Meldung vom: 07.03.2024