Girls‘- und Boys’Day 2023 im Landkreis Regen

v.l.: Rita Röhrl, Franz Kandler, die Boys, Michaela Garhammer / Pflegedienstleitung am Standort Viechtach und Judith Weinberger-Singh. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

Rund 136 Mädchen und Jungs erprobten den Rollentausch für einen Tag

Landkreis Regen Es gibt sie noch immer: Berufe mit geringem Frauen- oder Männeranteil. Ein Zeichen gegen den Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Studien- und Berufswahl haben am Donnerstag rund 160.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des bundesweiten Girls‘- und Boys’Days gesetzt.

Zu den rund 20.000 Unternehmen und Institutionen, welche die jungen Leute mit Probetagen, Fachvorträgen, Betriebsführungen und Schnupperkursen in ihre Hallen lockten, zählten auch 25 engagierte Ausbilder:innen mit 197 Angebotsplätzen aus dem Landkreis Regen. Unterstützt wird der Aktionstag im ARBERLAND bereits traditionell von der Kreisentwicklung des Landkreises Regen. Gemeinsam mit ihrer Leiterin, Judith Weinberger-Singh, stattete Landrätin Rita Röhrl den Jugendlichen einen Besuch beim „Praktikum für einen Tag“ ab. Sie weiß: „Häufig brauchen Schülerinnen und Schüler nur etwas Ermutigung, um erlernte Rollenklischees zu hinterfragen und sich auf die gebotenen Möglichkeiten einzulassen.“

Die Girls von links mit Judith Weinberger-Singh, Tina Kilger von der Schock Academy und Rita Röhl vor dem Schock-Showroom. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

Die Girls von links mit Judith Weinberger-Singh, Tina Kilger von der Schock Academy und Rita Röhl vor dem Schock-Showroom. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

Ihre erste Station führte die Delegation ins Regener Gewerbegebiet Schönhöh, wo die Firma „Schock“ seit über 40 Jahren Quarzkomposit-Spülen herstellt. Bekannt nicht nur durch diese Erfindung, sondern 130 weitere Industrie-Patente, hatte die Mädchen neben der Aussicht, mehr über die Berufsbilder der Elektronikerin und Industriemechanikerin zu erfahren, vor allem das freche, bunte Marketing rund um Punk-Legende Iggy Pop und seine wilden Waldbewohner angesprochen. Dieses fand sich auch im zweistöckigen Showroom aus Schiffscontainern wieder, wo die vier Jugendlichen bei ihrer Ankunft Wissenswertes zum Unternehmen, seinen Incentives und den unterdessen 600 Mitarbeiter:innen erfuhren. Die anschließende Führung durch die verschiedenen Produktionsbereiche ließen sich auch Röhrl und Weinberger-Singh nicht entgehen.

Die Girls und Boys von links mit Jennifer Miedl und Jennifer Schreckinger, Rita Röhrl, Geschäftsführer Anton Wittenzellner und Judith Weinberger-Singh. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

Die Girls und Boys von links mit Jennifer Miedl und Jennifer Schreckinger, Rita Röhrl, Geschäftsführer Anton Wittenzellner und Judith Weinberger-Singh. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

Agrarhandel, Baustoffhandel, Handel für Garten- und Landschaftsbauprodukte und Spedition – das sind die Geschäftsbereiche der Anton Wittenzellner KG. Vor Ort beim Traditionsunternehmen in Patersdorf sorgte das Ausbilderinnenduo Jennifer Miedl / Jennifer Schreckinger dafür, dass sich für Girls und Boys gleichermaßen spannende Einblicke boten: Während die Jungs im Büromanagement Bestellungen prüften, Ordner wälzten und einen gepflegten Ratsch mit ihren potenziellen künftigen Kolleginnen hielten, lernten die Mädchen die Feinheiten des Lagers kennen und durften, wie die elfjährige Anna Leidl aus Achslach, als Beifahrerin eine Runde mit dem LKW über das Betriebsgelände drehen. So ein Leben als „Königin der Landstraße“, das könne sie sich später einmal sehr gut vorstellen.

v.l.: Rita Röhrl, Franz Kandler, die Boys, Michaela Garhammer / Pflegedienstleitung am Standort Viechtach und Judith Weinberger-Singh. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

v.l.: Rita Röhrl, Franz Kandler, die Boys, Michaela Garhammer / Pflegedienstleitung am Standort Viechtach und Judith Weinberger-Singh. Foto: Kreisentwicklung Landkreis Regen

In der ARBERLANDklinik Viechtach schließlich, die just an diesem Tag auch Ministerpräsident Markus Söder empfing, nutzten 17 Schüler aus dem Raum Viechtach und Kötzting die Gelegenheit, den Arbeitsalltag im Krankenhaus kennenzulernen. Zunächst machten Pflegedirektor Franz Kandler und seine Kolleg:innen die Jugendlichen mit verschiedenen Ausbildungsberufen und Weiterbildungsmöglichkeiten im medizinischen Sektor vertraut. Im Rahmen einer Schwarzlichtdemonstration konnten sie selbst sehen, wie wichtig es bereits vor jeder Versorgung ist, mögliche Ansteckungsgefahren durch Krankheitserreger auszuschalten. In der Chirurgischen Ambulanz stand das Verarzten gebrochener Gliedmaßen im Zentrum. Gleich mehrere Jugendliche ließen sich hier einen Gipsarm anlegen, den sie als bunt bekritzelte Souvenirs mit nach Hause nehmen durften. Bevor es jedoch so weit war, nutzte Röhrl die Gelegenheit zum Gespräch mit den potenziellen Fachkräften von morgen über ihre Interessen, wie sie auf den Boys’Day aufmerksam geworden seien und ob sie sich eine Zukunft in der Pflege vorstellen könnten. Schnell wurde deutlich: Die Rolle der Eltern und Schulen kann bei der späteren Berufswahl nicht hoch genug bewertet werden.

Weitere Unternehmen, die diesen Tag im ARBERLAND möglich gemacht haben, sind der Verpackungshersteller „Linhardt“, der Kunststoff- und Polymerverarbeiter „Rehau“, die Experten für Kommunikations- und Sicherheitstechnik „ITES“ in Geiersthal, „Mesutronic“ aus Kirchberg im Wald, der Automobilzulieferer „IAC“, die Werkzeugbauer von „WeForm“, „Rohde & Schwarz“, die Handwerkstadt „Fidel Schub“, „Holz Schiller“, die „Zimmerei Köppl“, „Sanitär- und Heizungstechnik Karl Zistler“ sowie Kaminkehrer Manuel Ertl aus Bischofsmais, die „Glasfachschule Zwiesel“, die Firma „Weikl“ aus Bodenmais, die „Bundeswehr“, die „ARBERLANDklinik Zwiesel“, die Hausarztpraxis Dr. Höllein in Regen, „Dr. Loew Soziale Dienstleistungen“ in Kollnburg, Zwiesel und Viechtach, die „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Regen“ und das „Caritas Wohn-/Pflegezentrum St. Elisabeth“.

Meldung vom: 05.05.2023