Im Austausch: Die Schulleiter der Landkreisschulen und Landrat Dr. Ronny Raith

Unser Bild zeigt Landrat Dr. Ronny Raith (vorne v.li.) mit den Gymnasiums-Direktoren Martin Huber (Zwiesel) und Martin Friedl (Viechtach); mittlere Reihe, v.li. Berufsschulleiter Andreas Loibl, Förderschulrektorin Birgit Heigl-Venus, Schulleiterin Christine Seidl (Landwirtschaftsschule Regen, Abteilung Hauswirtschaft); hinten (v.li.) Förderschulkonrektor Thomas Adam (Regen), Hotelberufsschulleiter Xaver Dietrich, Realschuldirektor Alexander Reimer (Regen) und Realschuldirektor Stefan Spindler (Viechtach). Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen
Regen. Landrat Dr. Ronny Raith hatte die Schulleiter der Landkreisschulen zu einem Austausch ins Landratsamt Regen eingeladen. „Ich will wissen, was Sie bewegt und was Sie auch in finanziell schweren Zeiten von uns erwarten“, sagte Raith zu Beginn des Gesprächs. Raith ging in einer ersten Stellungnahme auch auf die Finanzlage des Landkreises ein: „Wir sind finanziell mehr als angespannt, neue Ausgaben können nicht hinzukommen. Im Gegenteil, wir müssen weiter sparen und so muss ich darauf hinweisen, dass Sie mit weiteren Einschnitten rechnen müssen“, stellte er fest.
„Wir dürfen die Schulen aber nicht kaputtsparen. Wir müssen uns genau überlegen, wo und wie wir investieren, um weiter zukunftsfähig zu sein“, so der Landrat weiter. Auch dazu solle das Gespräch dienen. Er selbst sei immer wieder gerne auch in den Schulen zu Gast. Nun will er auch den gemeinsamen Austausch pflegen, da es oftmals ähnliche Problemstellungen an den Schulen gibt. „Hier können wir vielleicht gemeinsam Lösungen finden“, hoffte Raith und ergänzte, dass man auch gemeinsam feststellen könne, was gut laufe und voneinander profitieren kann.
Die Buskosten steigen
Ein erstes Thema war die Problematik, dass es für die Schulen immer schwerer werde, Sportmeisterschaften auf Kreis- oder Bezirksebene zu besuchen. Die Buskosten seien rasant gestiegen, stellten mehrere Schulleiter fest. „Wir brauchen eine andere Förderung für die Fläche“, sagte der Viechtacher Gymnasialleiter Martin Friedel. Schulen in den Großstädten könnten meist solche Termine mit den ÖPNV-Angeboten nutzen. Hier sei man im ländlichen Raum deutlich benachteiligt. Landrat Raith versprach dieses Thema auch an die Landtagsabgeordneten weiterzureichen. „Hier können nur Hilfen vom Freistaat zielführend sein“, betonte Raith. Der Landkreis könne keine neuen freiwilligen Leistungen erbringen.
Berufsschulleiter Andreas Loibl sprach die Problematik der Schulsprengel und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPVN) an. Hier würde er sich bei Veränderungen der Linienführung wünschen, dass man auch die Schulsprengel im Blick hat. Denn für die Schule sei es wichtig, dass die Schüler das Nahverkehrsangebot nutzen können.
Viel Lob für die EDV
Viel Lob bekam der Landkreis für die EDV-Ausstattung. Alle Schulleiter stellten fest, dass die Schulen gut ausgestattet sind und was für die meisten noch wichtiger war: Die Schulen werden auch hervorragend vom Landkreispersonal betreut. Andreas Schirrmacher und sein Team hätten stets im Blick, was die Schulen brauchen. „Die EDV-Betreuung ist ein Musterbeispiel, wie Zusammenarbeit funktionieren kann“, stellte der Regener Realschulleiter Alexander Reimer fest.
Ein Problem, das mittlerweile alle Schulleiter beschäftigt, ist der Umgang mit Schulschwänzern und Schulverweigerern. Hier wurde vereinbart, dass alle künftig eine harte Linie fahren wollen und Schulschwänzen konsequent zur Anzeige bringen wollen. Der Landkreis werde entsprechende Bußgelder verhängen, sicherte Landrat Raith zu.
Wichtiges Angebot: Berufswahltage
Gesprochen wurde auch über den Berufswahltag des Landkreises und weiterer Angebote an den Schulen. „Von Viechtach fährt kaum einer zum Berufswahltag nach Regen“, stellte der Viechtacher Realschulleiter Stefan Spindler fest. So habe sich an seiner Schule ein eigener Berufstag, der zudem an einem Unterrichtstag stattfindet, etabliert. Er war sich sicher, dass die Schulfamilie darauf nicht verzichten will. Loibl hingegen lobte den Berufswahltag, den der Landkreis an seiner Schule veranstaltet. Diese Veranstaltung sei auch für die Schule ein Aushängeschild, auf das man auch nach dem Bezug des Neubaus nicht verzichten möchte. Landrat Dr. Raith brachte die Idee ein, dass man in drei Landkreisregionen Berufswahltage abhalten könnte, so könnten etablierte größere Veranstaltungen erhalten bleiben, man könne möglicherweise Veranstaltungen konzentrieren. Diese Idee werde er mit den Landkreisbürgermeistern besprechen und dann wieder in die Runde einbringen.